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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
nem Gesetz vnterwiesen hast/ auff das Er
gedult habe wans vbel gehe: So bitte ich
dich du wollest die Krafft dieser Liebe auch
vber meine Seele außgiessen/ damit ich
den Riß der Sünden widerumb ergän-
tzen/ vnd mein Hertz erleuchte vnd befesti-
ge/ zu lernen/ wie ich standhafftig in dei-
nen gebotten wandeln möge. Ich weiß dz
die summa vnd innhalt der Zehengebott
darinnen bestehet/ daß wir dich lieben von
gantzem Hertzen/ Seelen/ Gemüt vnnd
Kräfften/ vnnd vnsern Nechsten als vns
selbst: Aber die schwachheit des Fleisches
ist leider so groß/ dz kein Mensch vermag
deinem Gesetz volle genüge zu thun. Ich
weiß auch wol/ daß du wilst/ es sollen sich
deine Kinder dessen trösten/ daß der alleine
gerechte JEsus Christus vor sie alle ge-
rechtigkeit erfüllet/ vnd hinterlassen kräf-
tige Gaben deß H. Geistes in der gläubi-
gen Hertzen/ nach gewissen maß vnd zum
fürbilde/ wie wir zu dem Gehorsamb den
wir schuldig sind/ gelangen mögen: vnd
also dir in Christo angenehm seyn: nemb-

lich

einer andächtigen Seelen.
nem Geſetz vnterwieſen haſt/ auff das Er
gedult habe wans vbel gehe: So bitte ich
dich du wolleſt die Krafft dieſer Liebe auch
vber meine Seele außgieſſen/ damit ich
den Riß der Sünden widerumb ergän-
tzen/ vnd mein Hertz erleuchte vnd befeſti-
ge/ zu lernen/ wie ich ſtandhafftig in dei-
nen gebotten wandeln möge. Ich weiß dz
die ſumma vnd innhalt der Zehengebott
darinnen beſtehet/ daß wir dich lieben von
gantzem Hertzen/ Seelen/ Gemüt vnnd
Kräfften/ vnnd vnſern Nechſten als vns
ſelbſt: Aber die ſchwachheit des Fleiſches
iſt leider ſo groß/ dz kein Menſch vermag
deinem Geſetz volle genüge zu thun. Ich
weiß auch wol/ daß du wilſt/ es ſollen ſich
deine Kinder deſſen tröſten/ daß der alleine
gerechte JEſus Chriſtus vor ſie alle ge-
rechtigkeit erfüllet/ vnd hinterlaſſen kräf-
tige Gaben deß H. Geiſtes in der gläubi-
gen Hertzen/ nach gewiſſen maß vnd zum
fürbilde/ wie wir zu dem Gehorſamb den
wir ſchuldig ſind/ gelangen mögen: vnd
alſo dir in Chriſto angenehm ſeyn: nemb-

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[59/0093] einer andächtigen Seelen. nem Geſetz vnterwieſen haſt/ auff das Er gedult habe wans vbel gehe: So bitte ich dich du wolleſt die Krafft dieſer Liebe auch vber meine Seele außgieſſen/ damit ich den Riß der Sünden widerumb ergän- tzen/ vnd mein Hertz erleuchte vnd befeſti- ge/ zu lernen/ wie ich ſtandhafftig in dei- nen gebotten wandeln möge. Ich weiß dz die ſumma vnd innhalt der Zehengebott darinnen beſtehet/ daß wir dich lieben von gantzem Hertzen/ Seelen/ Gemüt vnnd Kräfften/ vnnd vnſern Nechſten als vns ſelbſt: Aber die ſchwachheit des Fleiſches iſt leider ſo groß/ dz kein Menſch vermag deinem Geſetz volle genüge zu thun. Ich weiß auch wol/ daß du wilſt/ es ſollen ſich deine Kinder deſſen tröſten/ daß der alleine gerechte JEſus Chriſtus vor ſie alle ge- rechtigkeit erfüllet/ vnd hinterlaſſen kräf- tige Gaben deß H. Geiſtes in der gläubi- gen Hertzen/ nach gewiſſen maß vnd zum fürbilde/ wie wir zu dem Gehorſamb den wir ſchuldig ſind/ gelangen mögen: vnd alſo dir in Chriſto angenehm ſeyn: nemb- lich

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 59. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/93>, abgerufen am 21.06.2024.