Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

Bild:
<< vorherige Seite

einer andächtigen Seelen.
verschaffest/ dz ich auff deine gnade hoffe/
welche allzeit denen offen stehet/ so jhre
Sünden fühlen/ dagegen mißfallen tra-
gen/ vnd von derselben nach möglichkeit ab-
stehen/ vnd ein gewiß vertrawen setzen auff
deine stettwehrende Liebe in Christo Jesu/
die allen deinen Außerwehlten vnd Gleu-
bigen erwiesen werden sol. Nu lieber Gott
ich bin durch deine barmhertzigkeit/ die du
mir hast wiederfahren lassen/ auch einer
von dieser anzahl. Dann ich gleube dz vmb
dieses vnschuldigen Lämbleins willen/
welches der welt Sünde trägt/ du mir mei-
ne Sünde vergeben wilst. Kom zu hülff/
o HErr/ der schwachcit meines Glaubens:
schaffe dz derselbe je mehr vnd mehr wach-
se vnd zunehme: sintemal ich mich nur zu
trost dir nichts anders als der Zöllner dar-
stelle/ Luc. 18. & 23. welcher seine augen
gen Himmel nit auff heben wolte/ seufftzet
vber seine Mißhandlung/ vnd ging gleich-
wol gerechtfertigt in sein Hauß. Ich erin-
nere mich auch des armen Schächers/ wel-
cher am Creutz seine vbelthat bekante/ vnd

vom

einer andächtigen Seelen.
verſchaffeſt/ dz ich auff deine gnade hoffe/
welche allzeit denen offen ſtehet/ ſo jhꝛe
Sünden fühlen/ dagegen mißfallen tra-
gen/ vñ von deꝛſelben nach möglichkeit ab-
ſtehen/ vnd ein gewiß vertrawen ſetzen auff
deine ſtettwehrende Liebe in Chriſto Jeſu/
die allen deinen Außerwehlten vnd Gleu-
bigen erwieſen werden ſol. Nū lieber Gott
ich bin durch deine barmhertzigkeit/ die du
mir haſt wiederfahren laſſen/ auch einer
von dieſer anzahl. Dañ ich gleube dz vmb
dieſes vnſchuldigen Lämbleins willen/
welches der welt Sünde tꝛägt/ du mir mei-
ne Sünde vergeben wilſt. Kom zu hülff/
o HErꝛ/ der ſchwachcit meines Glaubẽs:
ſchaffe dz derſelbe je mehr vnd mehr wach-
ſe vnd zunehme: ſintemal ich mich nur zu
troſt dir nichts anders als der Zöllner dar-
ſtelle/ Luc. 18. & 23. welcher ſeine augen
gen Himmel nit auff heben wolte/ ſeufftzet
vber ſeine Mißhandlung/ vnd ging gleich-
wol gerechtfertigt in ſein Hauß. Ich erin-
nere mich auch des armẽ Schächers/ wel-
cher am Creutz ſeine vbelthat bekante/ vnd

vom
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <p><pb facs="#f0081" n="47"/><fw place="top" type="header">einer andächtigen Seelen.</fw><lb/>
ver&#x017F;chaffe&#x017F;t/ dz ich auff deine gnade hoffe/<lb/>
welche allzeit denen offen &#x017F;tehet/ &#x017F;o jh&#xA75B;e<lb/>
Sünden fühlen/ dagegen mißfallen tra-<lb/>
gen/ vñ von de&#xA75B;&#x017F;elben nach möglichkeit ab-<lb/>
&#x017F;tehen/ vnd ein gewiß vertrawen &#x017F;etzen auff<lb/>
deine &#x017F;tettwehrende Liebe in Chri&#x017F;to Je&#x017F;u/<lb/>
die allen deinen Außerwehlten vnd Gleu-<lb/>
bigen erwie&#x017F;en werden &#x017F;ol. N&#x016B; lieber Gott<lb/>
ich bin durch deine barmhertzigkeit/ die du<lb/>
mir ha&#x017F;t wiederfahren la&#x017F;&#x017F;en/ auch einer<lb/>
von die&#x017F;er anzahl. Dañ ich gleube dz vmb<lb/>
die&#x017F;es vn&#x017F;chuldigen Lämbleins willen/<lb/>
welches der welt Sünde t&#xA75B;ägt/ du mir mei-<lb/>
ne Sünde vergeben wil&#x017F;t. Kom zu hülff/<lb/>
o HEr&#xA75B;/ der &#x017F;chwachcit meines Glaub&#x1EBD;s:<lb/>
&#x017F;chaffe dz der&#x017F;elbe je mehr vnd mehr wach-<lb/>
&#x017F;e vnd zunehme: &#x017F;intemal ich mich nur zu<lb/>
tro&#x017F;t dir nichts anders als der Zöllner dar-<lb/>
&#x017F;telle/ <hi rendition="#aq">Luc.</hi> 18. &amp; 23. welcher &#x017F;eine augen<lb/>
gen Himmel nit auff heben wolte/ &#x017F;eufftzet<lb/>
vber &#x017F;eine Mißhandlung/ vnd ging gleich-<lb/>
wol gerechtfertigt in &#x017F;ein Hauß. Ich erin-<lb/>
nere mich auch des arm&#x1EBD; Schächers/ wel-<lb/>
cher am Creutz &#x017F;eine vbelthat bekante/ vnd<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">vom</fw><lb/></p>
          </div>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[47/0081] einer andächtigen Seelen. verſchaffeſt/ dz ich auff deine gnade hoffe/ welche allzeit denen offen ſtehet/ ſo jhꝛe Sünden fühlen/ dagegen mißfallen tra- gen/ vñ von deꝛſelben nach möglichkeit ab- ſtehen/ vnd ein gewiß vertrawen ſetzen auff deine ſtettwehrende Liebe in Chriſto Jeſu/ die allen deinen Außerwehlten vnd Gleu- bigen erwieſen werden ſol. Nū lieber Gott ich bin durch deine barmhertzigkeit/ die du mir haſt wiederfahren laſſen/ auch einer von dieſer anzahl. Dañ ich gleube dz vmb dieſes vnſchuldigen Lämbleins willen/ welches der welt Sünde tꝛägt/ du mir mei- ne Sünde vergeben wilſt. Kom zu hülff/ o HErꝛ/ der ſchwachcit meines Glaubẽs: ſchaffe dz derſelbe je mehr vnd mehr wach- ſe vnd zunehme: ſintemal ich mich nur zu troſt dir nichts anders als der Zöllner dar- ſtelle/ Luc. 18. & 23. welcher ſeine augen gen Himmel nit auff heben wolte/ ſeufftzet vber ſeine Mißhandlung/ vnd ging gleich- wol gerechtfertigt in ſein Hauß. Ich erin- nere mich auch des armẽ Schächers/ wel- cher am Creutz ſeine vbelthat bekante/ vnd vom

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Matthias Boenig, Yannic Bracke, Benjamin Fiechter, Susanne Haaf, Linda Kirsten, Xi Zhang: Arbeitsschritte im Digitalisierungsworkflow: Vorbereitung der Bildvorlagen für die Textdigitalisierung; Bearbeitung, Konvertierung und ggf. Nachstrukturierung der durch die Grepect GmbH bereitgestellten Texttranskription
Britt-Marie Schuster, Alexander Geyken, Susanne Haaf, Christopher Georgi, Linda Kirsten, Frauke Thielert, t.evo: Die Evolution von komplexen Textmustern: Aufbau eines Korpus historischer Erbauungsschriften zur Untersuchung der Mehrdimensionalität des Textmusterwandels
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften (BBAW): Langfristige Bereitstellung der DTA-Ausgabe



Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/81
Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 47. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/81>, abgerufen am 25.11.2024.