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La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624.

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einer andächtigen Seelen.
auch den herrlichen Gnaden lohn vnsers
Glaubens davon bringen. So ist nu O
HErre GOtt diese tugent/ welche durch
deine Gnade in vnser Hertz eingepflantzet
wird/ vnnd ruhig in glück vnd vnglück zu
erhalten/ eine starcke vnd feste Seule vnse-
rer hoffnung/ vnd eine wolgeschickte Lehr-
meisterin/ vns zu vnterrichten/ das wir
dieser Welt thun vnd wesen nicht vor eine
glückseligkeit halten oder lieben: sondern
viel mehr vnsere gedancken lust vnd begier-
de davon abziehen vnd dieselben gen Him-
mel wenden sollen: allda auch vnser rech-
tes Gut vnd köstlicher Schatz verwahret
wird. Zwar wir sind also genaturet/ daß
wir nichts gerne glauben/ als was vnsere
Augen sehen/ vnnd vnsere Sinne begreif-
fen können. Dannenhero sind wir in den
jrrthumm gefallen/ dz wir vns vor Mensch-
lichem Elend heftig fürchten/ vnd leicht
dafür entsetzen. Aber die Christliche gedult
ist eine vornehme Artzney wieder vnsere
verderbteböse Natur: vnd ist vns vom H.
Geist dazugegeben/ daß Er vnserm her-

tzen

einer andächtigen Seelen.
auch den herꝛlichen Gnaden lohn vnſers
Glaubens davon bringen. So iſt nu O
HErꝛe GOtt dieſe tugent/ welche durch
deine Gnade in vnſer Hertz eingepflantzet
wird/ vnnd ruhig in glück vnd vnglück zu
erhalten/ eine ſtarcke vnd feſte Seule vnſe-
rer hoffnung/ vnd eine wolgeſchickte Lehr-
meiſterin/ vns zu vnterrichten/ das wir
dieſer Welt thun vnd weſen nicht vor eine
glückſeligkeit halten oder lieben: ſondern
viel mehr vnſeꝛe gedancken luſt vnd begier-
de davon abziehen vnd dieſelben gen Him-
mel wenden ſollen: allda auch vnſer rech-
tes Gut vnd köſtlicher Schatz verwahret
wird. Zwar wir ſind alſo genaturet/ daß
wir nichts gerne glauben/ als was vnſere
Augen ſehen/ vnnd vnſere Sinne begreif-
fen können. Dannenhero ſind wir in den
jrꝛthum̃ gefallen/ dz wir vns vor Menſch-
lichem Elend heftig fürchten/ vnd leicht
dafür entſetzen. Aber die Chꝛiſtliche gedult
iſt eine vornehme Artzney wieder vnſere
verderbteböſe Natur: vnd iſt vns vom H.
Geiſt dazugegeben/ daß Er vnſerm her-

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[125/0159] einer andächtigen Seelen. auch den herꝛlichen Gnaden lohn vnſers Glaubens davon bringen. So iſt nu O HErꝛe GOtt dieſe tugent/ welche durch deine Gnade in vnſer Hertz eingepflantzet wird/ vnnd ruhig in glück vnd vnglück zu erhalten/ eine ſtarcke vnd feſte Seule vnſe- rer hoffnung/ vnd eine wolgeſchickte Lehr- meiſterin/ vns zu vnterrichten/ das wir dieſer Welt thun vnd weſen nicht vor eine glückſeligkeit halten oder lieben: ſondern viel mehr vnſeꝛe gedancken luſt vnd begier- de davon abziehen vnd dieſelben gen Him- mel wenden ſollen: allda auch vnſer rech- tes Gut vnd köſtlicher Schatz verwahret wird. Zwar wir ſind alſo genaturet/ daß wir nichts gerne glauben/ als was vnſere Augen ſehen/ vnnd vnſere Sinne begreif- fen können. Dannenhero ſind wir in den jrꝛthum̃ gefallen/ dz wir vns vor Menſch- lichem Elend heftig fürchten/ vnd leicht dafür entſetzen. Aber die Chꝛiſtliche gedult iſt eine vornehme Artzney wieder vnſere verderbteböſe Natur: vnd iſt vns vom H. Geiſt dazugegeben/ daß Er vnſerm her- tzen

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Zitationshilfe: La Primaudaye, Pierre de: Christliche Gebett Einer andächtigen Seelen. Übers. v. Caspar Dornau. Frankfurt (Main), 1624, S. 125. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/primaudaye_gebet_1624/159>, abgerufen am 25.11.2024.