Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.die sich auff den ersten Mäy begeben. kommen/ welcher zum folgenden FeyertageDer Abendgehöret zu dem folgen dem Tage bey den Teutschen. Tacit. de mor. Ger. c. 5. gehöret/ sondern auch solchen Feyrabend ein- leuten. Ja es ist dieses bey uns Teutschen gar ein altes/ sintemal solches vor vielen hun- dert Jahren unsere Vorfahren gethan ha- ben/ wie Cornelius Tacitus berichtet/ daß nemlich die alten Teutschen die Tage und die Nächte nicht so annehmen und eintheilen wie die Römer/ sondern daß bey ihnen die Nacht den Tag nach sich führe. Nox ducere diem videtur. Besihe auch Goropium Becanun, welcher solches auß dem Iulio Caesare hervor suchet/ und solche Meynung behauptet/ theils auß der Schrifft/ da die Finsternüß vor dem Tage hergegangen/ theils auß dem Aristotele, bey welchem chaos gleichsam als ein Analogi- cum quid noctis vor alles hergehet. Und Alex. ab Alex. meldet daß die Frantzosen (Galli) undAlex. ab A- lex. lib. 4. c. 20. p. 231. Teutschen den Tag also haben abgemessen/ daß sie die Zeiten nicht nach der Tage Zahl/ sondern nach Abwechselung der Nächte rechneten/ und die Nacht dem Tage vorzogen/ denn sie haben darfür gehalten/ als wenn die Nacht dem Tage vorginge. Confer Crusiumde nocte, & alios Autores de umbra. +. 2. Von der Römer Feste bedarff es +. 3. Von der Wachtel ist zugedencken/ was im M m iiij
die ſich auff den erſten Maͤy begeben. kommen/ welcher zum folgenden FeyertageDer Abendgehoͤret zu dem folgen dem Tage bey den Teutſchen. Tacit. de mor. Ger. c. 5. gehoͤret/ ſondern auch ſolchen Feyrabend ein- leuten. Ja es iſt dieſes bey uns Teutſchen gar ein altes/ ſintemal ſolches vor vielen hun- dert Jahren unſere Vorfahren gethan ha- ben/ wie Cornelius Tacitus berichtet/ daß nemlich die alten Teutſchen die Tage und die Naͤchte nicht ſo annehmen und eintheilen wie die Roͤmer/ ſondern daß bey ihnen die Nacht den Tag nach ſich fuͤhre. Nox ducere diem videtur. Beſihe auch Goropium Becanũ, welcher ſolches auß dem Iulio Cæſare hervor ſuchet/ und ſolche Meynung behauptet/ theils auß der Schrifft/ da die Finſternuͤß vor dem Tage hergegangen/ theils auß dem Ariſtotele, bey welchem chaos gleichſam als ein Analogi- cum quid noctis vor alles hergehet. Und Alex. ab Alex. meldet daß die Frantzoſen (Galli) undAlex. ab A- lex. lib. 4. c. 20. p. 231. Teutſchen den Tag alſo haben abgemeſſen/ daß ſie die Zeiten nicht nach der Tage Zahl/ ſondern nach Abwechſelung der Naͤchte rechneten/ und die Nacht dem Tage vorzogen/ denn ſie haben darfuͤr gehalten/ als wenn die Nacht dem Tage vorginge. Confer Cruſiumde nocte, & alios Autores de umbra. †. 2. Von der Roͤmer Feſte bedarff es †. 3. Von der Wachtel iſt zugedencken/ was im M m iiij
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ein altes/ ſintemal ſolches vor vielen hun-
dert Jahren unſere Vorfahren gethan ha-
ben/ wie Cornelius Tacitus berichtet/ daß
nemlich die alten Teutſchen die Tage und die
Naͤchte nicht ſo annehmen und eintheilen
wie die Roͤmer/ ſondern daß bey ihnen die
Nacht den Tag nach ſich fuͤhre. Nox ducere
diem videtur. Beſihe auch Goropium Becanũ,
welcher ſolches auß dem Iulio Cæſare hervor
ſuchet/ und ſolche Meynung behauptet/ theils
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Tage hergegangen/ theils auß dem Ariſtotele,
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cum quid noctis vor alles hergehet. Und Alex.
ab Alex. meldet daß die Frantzoſen (Galli) und
Teutſchen den Tag alſo haben abgemeſſen/ daß
ſie die Zeiten nicht nach der Tage Zahl/ ſondern
nach Abwechſelung der Naͤchte rechneten/ und
die Nacht dem Tage vorzogen/ denn ſie haben
darfuͤr gehalten/ als wenn die Nacht dem Tage
vorginge. Confer Cruſiumde nocte, & alios
Autores de umbra.
Der Abend
gehoͤret zu
dem folgen
dem Tage
bey den
Teutſchen.
Tacit. de
mor. Ger.
c. 5.
Alex. ab A-
lex. lib. 4.
c. 20. p. 231.
†. 2. Von der Roͤmer Feſte bedarff es
hier weiter nichts.
†. 3. Von der Wachtel iſt zugedencken/ was
Joh. Maͤyer in ſeinem Calender zum Ma-
jum ſetzet/ Coturnix die Wachtel kommet
im
M m iiij
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