Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht schaden.
schalck/ Marschalck &c. Doch wie diesem nun
allen: Ob der Druten-Fuß schon herstam-
men mag von Christo/ so ist es doch gewiß/ daß
man damit vor sich schlechter Dinge/ die He-
xen nicht verschüchtern und ableiben wird/ sin-
temal sie auch selbst/ wie schon berühret/ vor-
weilen sich solcher Figur gebrauchet. Eben die-
ses ist auch hinzu zuthun zum Creutze/ welches
unsere Leute nit allein haben/ sondern auch den
Unholden nicht zu unleidlich ist/ in dem sie ins
gemein (wie in vorigen Capitteln angeführet
worden) ihre Versamlungen und Collations-
Plätze mit Creutzen oder Creutz-Stöcken
bezeichnet haben. Hierauß siehet nun ein je-
der augenscheinlich/ daß sich der Teuffel für
dem Creutze so sehr nicht fürchte/ wie alberne
Leute wol meynen/ wenn man nemlich so
schlechter Dinges ein Creutz oder etliche an-
schreibet/ oder sie materialiter wie die Mar-
gellen
thun betrachtet/ und nicht formaliter
wie etwan die melius formati, nachsinnet.
Wie die Güter dem gut sind/ (nach dem Plau-
rum
) der sie gut gebrauchet/ dem aber böse/
der sie böse gebrauchet/ also hat es auch solche
Beschaffenheit mit dem Creutze. Confer. Gol-
dast. in confiscat.
der Hexen Güter pag. 48. §.
15. wärümb so viel Crucifix hin und wieder
zerschlagen Item pag. 42. §. 13. die Creutzpfen-
nige tragen sind suspect.

Zum
F f iij

Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden.
ſchalck/ Marſchalck &c. Doch wie dieſem nun
allen: Ob der Druten-Fuß ſchon herſtam-
men mag von Chriſto/ ſo iſt es doch gewiß/ daß
man damit vor ſich ſchlechter Dinge/ die He-
xen nicht verſchuͤchtern und ableiben wird/ ſin-
temal ſie auch ſelbſt/ wie ſchon beruͤhret/ vor-
weilen ſich ſolcher Figur gebrauchet. Eben die-
ſes iſt auch hinzu zuthun zum Creutze/ welches
unſere Leute nit allein haben/ ſondern auch den
Unholden nicht zu unleidlich iſt/ in dem ſie ins
gemein (wie in vorigen Capitteln angefuͤhret
worden) ihre Verſamlungen und Collations-
Plaͤtze mit Creutzen oder Creutz-Stoͤcken
bezeichnet haben. Hierauß ſiehet nun ein je-
der augenſcheinlich/ daß ſich der Teuffel fuͤr
dem Creutze ſo ſehr nicht fuͤrchte/ wie alberne
Leute wol meynen/ wenn man nemlich ſo
ſchlechter Dinges ein Creutz oder etliche an-
ſchreibet/ oder ſie materialiter wie die Mar-
gellen
thun betrachtet/ und nicht formaliter
wie etwan die melius formati, nachſinnet.
Wie die Guͤter dem gut ſind/ (nach dem Plau-
rum
) der ſie gut gebrauchet/ dem aber boͤſe/
der ſie boͤſe gebrauchet/ alſo hat es auch ſolche
Beſchaffenheit mit dem Creutze. Confer. Gol-
daſt. in confiſcat.
der Hexen Guͤter pag. 48. §.
15. waͤruͤmb ſo viel Crucifix hin und wieder
zerſchlagen Item pag. 42. §. 13. die Creutzpfen-
nige tragen ſind ſuſpect.

Zum
F f iij
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0477" n="453"/><fw place="top" type="header">Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht &#x017F;chaden.</fw><lb/>
&#x017F;chalck/ Mar&#x017F;chalck <hi rendition="#aq">&amp;c.</hi> Doch wie die&#x017F;em nun<lb/>
allen: Ob der <hi rendition="#fr">Druten-Fuß</hi> &#x017F;chon her&#x017F;tam-<lb/>
men mag von Chri&#x017F;to/ &#x017F;o i&#x017F;t es doch gewiß/ daß<lb/>
man damit vor &#x017F;ich &#x017F;chlechter Dinge/ die He-<lb/>
xen nicht ver&#x017F;chu&#x0364;chtern und ableiben wird/ &#x017F;in-<lb/>
temal &#x017F;ie auch &#x017F;elb&#x017F;t/ wie &#x017F;chon beru&#x0364;hret/ vor-<lb/>
weilen &#x017F;ich &#x017F;olcher Figur gebrauchet. Eben die-<lb/>
&#x017F;es i&#x017F;t auch hinzu zuthun zum <hi rendition="#fr">Creutze/</hi> welches<lb/>
un&#x017F;ere Leute nit allein haben/ &#x017F;ondern auch den<lb/><hi rendition="#aq">U</hi>nholden nicht zu unleidlich i&#x017F;t/ in dem &#x017F;ie ins<lb/>
gemein (wie in vorigen Capitteln angefu&#x0364;hret<lb/>
worden) ihre Ver&#x017F;amlungen und <hi rendition="#aq">Collations-</hi><lb/>
Pla&#x0364;tze mit <hi rendition="#fr">Creutzen</hi> oder <hi rendition="#fr">Creutz-Sto&#x0364;cken</hi><lb/>
bezeichnet haben. Hierauß &#x017F;iehet nun ein je-<lb/>
der augen&#x017F;cheinlich/ daß &#x017F;ich der Teuffel fu&#x0364;r<lb/>
dem Creutze &#x017F;o &#x017F;ehr nicht fu&#x0364;rchte/ wie alberne<lb/>
Leute wol meynen/ wenn man nemlich &#x017F;o<lb/>
&#x017F;chlechter Dinges ein Creutz oder etliche an-<lb/>
&#x017F;chreibet/ oder &#x017F;ie <hi rendition="#aq">materialiter</hi> wie die <hi rendition="#aq">Mar-<lb/>
gellen</hi> thun betrachtet/ und nicht <hi rendition="#aq">formaliter</hi><lb/>
wie etwan die <hi rendition="#aq">melius formati,</hi> nach&#x017F;innet.<lb/>
Wie die Gu&#x0364;ter dem gut &#x017F;ind/ (nach dem <hi rendition="#aq">Plau-<lb/>
rum</hi>) der &#x017F;ie gut gebrauchet/ dem aber bo&#x0364;&#x017F;e/<lb/>
der &#x017F;ie bo&#x0364;&#x017F;e gebrauchet/ al&#x017F;o hat es auch &#x017F;olche<lb/>
Be&#x017F;chaffenheit mit dem Creutze. <hi rendition="#aq">Confer. Gol-<lb/>
da&#x017F;t. in confi&#x017F;cat.</hi> der Hexen Gu&#x0364;ter <hi rendition="#aq">pag.</hi> 48. §.<lb/>
15. wa&#x0364;ru&#x0364;mb &#x017F;o viel <hi rendition="#aq">Crucifix</hi> hin und wieder<lb/>
zer&#x017F;chlagen <hi rendition="#aq">Item pag.</hi> 42. §. 13. die Creutzpfen-<lb/>
nige tragen &#x017F;ind <hi rendition="#aq">&#x017F;u&#x017F;pect.</hi></p><lb/>
          <fw place="bottom" type="sig">F f iij</fw>
          <fw place="bottom" type="catch">Zum</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[453/0477] Hexen bey ihrer Fahrt ihnen nicht ſchaden. ſchalck/ Marſchalck &c. Doch wie dieſem nun allen: Ob der Druten-Fuß ſchon herſtam- men mag von Chriſto/ ſo iſt es doch gewiß/ daß man damit vor ſich ſchlechter Dinge/ die He- xen nicht verſchuͤchtern und ableiben wird/ ſin- temal ſie auch ſelbſt/ wie ſchon beruͤhret/ vor- weilen ſich ſolcher Figur gebrauchet. Eben die- ſes iſt auch hinzu zuthun zum Creutze/ welches unſere Leute nit allein haben/ ſondern auch den Unholden nicht zu unleidlich iſt/ in dem ſie ins gemein (wie in vorigen Capitteln angefuͤhret worden) ihre Verſamlungen und Collations- Plaͤtze mit Creutzen oder Creutz-Stoͤcken bezeichnet haben. Hierauß ſiehet nun ein je- der augenſcheinlich/ daß ſich der Teuffel fuͤr dem Creutze ſo ſehr nicht fuͤrchte/ wie alberne Leute wol meynen/ wenn man nemlich ſo ſchlechter Dinges ein Creutz oder etliche an- ſchreibet/ oder ſie materialiter wie die Mar- gellen thun betrachtet/ und nicht formaliter wie etwan die melius formati, nachſinnet. Wie die Guͤter dem gut ſind/ (nach dem Plau- rum) der ſie gut gebrauchet/ dem aber boͤſe/ der ſie boͤſe gebrauchet/ alſo hat es auch ſolche Beſchaffenheit mit dem Creutze. Confer. Gol- daſt. in confiſcat. der Hexen Guͤter pag. 48. §. 15. waͤruͤmb ſo viel Crucifix hin und wieder zerſchlagen Item pag. 42. §. 13. die Creutzpfen- nige tragen ſind ſuſpect. Zum F f iij

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/477
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 453. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/477>, abgerufen am 17.05.2024.