Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 6. Hex. dörffen bey ihr. Fahrt nit umbseh.
gleich/ als durch Löcher in den Kellern und an-
dere enge Fensterlein/ hindurch gehen solte/ es
sey dann/ wo solches in Warheit geschicht/ daß
der Teuffel die Stein und andere Sachen auß
dem Weg räume/ und geschwinde wieder zu-
schliesse/ oder sonst subtile Weiß braucht/ wie er
dann ist ein tausend Künstler/ und mächtiger
Geist.

Daß die Hexen bey ihrer Fahrt sich nicht
§. 4.
Hexen
dörffen
sich nicht
umsehen.
umsehen dörffen/ ist auß dem mit offen bahr/ daß
man ins gemein im vor-sich-hinsehen und Ver-
meidung der Zurückschauung gegen den Ge-
spensten behutsam verhalten müsse/ wie auch
unter andern weiset die Historia bey dem Hil-
debrand in Theurg. p. 297. welche geschehen
Weitleuf-
tiger hat
diese Hi-
storia ab-
gehandelt
Hondorff
im Prom-
tuario part.
1. fol. 281.
seq.

Anno 1556. in der Laußnitz/ auff einem grossen
Dorff/ da die Teuffel einem jungen von Adel
mit Gewalt zusetzen/ welcher aber von einem
Engel getröstet wird/ unter andern mit diesen
Reden. Da der Engel von ihm hat scheiden
wollen/ hat er ihme zuvor gesagt/ wie sie übel
mit ihme umgehen/ ihn plagen und martern
würden/ er solte nur seines Gebets warten/ mit
demselben fleissig anhalten/ mit ihnen nicht
trincken/ sich auch nicht umsehen bey Ver-
lust seines lebens/
GOtt der Almächtige
würde ihme beystehen/ und ihn erretten durch
seinen lieben Sohn JEsum Christum. Solcher
aber seiner Errettung solte ihm dieses ein War-

zeichen

2. T. C. 6. Hex. doͤrffen bey ihr. Fahrt nit umbſeh.
gleich/ als durch Loͤcher in den Kellern und an-
dere enge Fenſterlein/ hindurch gehen ſolte/ es
ſey dann/ wo ſolches in Warheit geſchicht/ daß
der Teuffel die Stein und andere Sachen auß
dem Weg raͤume/ und geſchwinde wieder zu-
ſchlieſſe/ oder ſonſt ſubtile Weiß braucht/ wie er
dann iſt ein tauſend Kuͤnſtler/ und maͤchtiger
Geiſt.

Daß die Hexen bey ihrer Fahrt ſich nicht
§. 4.
Hexen
doͤrffen
ſich nicht
umſehen.
umſehẽ doͤrffen/ iſt auß dem mit offen bahr/ daß
man ins gemein im vor-ſich-hinſehẽ und Ver-
meidung der Zuruͤckſchauung gegen den Ge-
ſpenſten behutſam verhalten muͤſſe/ wie auch
unter andern weiſet die Hiſtoria bey dem Hil-
debrand in Theurg. p. 297. welche geſchehen
Weitleuf-
tiger hat
dieſe Hi-
ſtoria ab-
gehandelt
Hondorff
im Prom-
tuario part.
1. fol. 281.
ſeq.

Anno 1556. in der Laußnitz/ auff einem groſſen
Dorff/ da die Teuffel einem jungen von Adel
mit Gewalt zuſetzen/ welcher aber von einem
Engel getroͤſtet wird/ unter andern mit dieſen
Reden. Da der Engel von ihm hat ſcheiden
wollen/ hat er ihme zuvor geſagt/ wie ſie uͤbel
mit ihme umgehen/ ihn plagen und martern
wuͤrden/ er ſolte nur ſeines Gebets warten/ mit
demſelben fleiſſig anhalten/ mit ihnen nicht
trincken/ ſich auch nicht umſehen bey Ver-
luſt ſeines lebens/
GOtt der Almaͤchtige
wuͤrde ihme beyſtehen/ und ihn erretten durch
ſeinen lieben Sohn JEſum Chriſtum. Solcher
aber ſeiner Errettung ſolte ihm dieſes ein War-

zeichen
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0438" n="414"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 6. Hex. do&#x0364;rffen bey ihr. Fahrt nit umb&#x017F;eh.</fw><lb/>
gleich/ als durch Lo&#x0364;cher in den Kellern und an-<lb/>
dere enge Fen&#x017F;terlein/ hindurch gehen &#x017F;olte/ es<lb/>
&#x017F;ey dann/ wo &#x017F;olches in Warheit ge&#x017F;chicht/ daß<lb/>
der Teuffel die Stein und andere Sachen auß<lb/>
dem Weg ra&#x0364;ume/ und ge&#x017F;chwinde wieder zu-<lb/>
&#x017F;chlie&#x017F;&#x017F;e/ oder &#x017F;on&#x017F;t <hi rendition="#aq">&#x017F;ubtile</hi> Weiß braucht/ wie er<lb/>
dann i&#x017F;t ein tau&#x017F;end Ku&#x0364;n&#x017F;tler/ und ma&#x0364;chtiger<lb/>
Gei&#x017F;t.</p><lb/>
          <p>Daß die Hexen bey ihrer Fahrt &#x017F;ich nicht<lb/><note place="left">§. 4.<lb/>
Hexen<lb/>
do&#x0364;rffen<lb/>
&#x017F;ich nicht<lb/>
um&#x017F;ehen.<lb/></note>um&#x017F;ehe&#x0303; do&#x0364;rffen/ i&#x017F;t auß dem mit offen bahr/ daß<lb/>
man ins gemein im vor-&#x017F;ich-hin&#x017F;ehe&#x0303; und Ver-<lb/>
meidung der Zuru&#x0364;ck&#x017F;chauung gegen den Ge-<lb/>
&#x017F;pen&#x017F;ten behut&#x017F;am verhalten mu&#x0364;&#x017F;&#x017F;e/ wie auch<lb/>
unter andern wei&#x017F;et die Hi&#x017F;toria bey dem Hil-<lb/>
debrand <hi rendition="#aq">in Theurg. p.</hi> 297. welche ge&#x017F;chehen<lb/><note place="left">Weitleuf-<lb/>
tiger hat<lb/>
die&#x017F;e Hi-<lb/>
&#x017F;toria ab-<lb/>
gehandelt<lb/>
Hondorff<lb/>
im <hi rendition="#aq">Prom-<lb/>
tuario part.<lb/>
1. fol. 281.<lb/>
&#x017F;eq.</hi><lb/></note><hi rendition="#aq">Anno</hi> 1556. in der Laußnitz/ auff einem gro&#x017F;&#x017F;en<lb/>
Dorff/ da die Teuffel einem jungen von Adel<lb/>
mit Gewalt zu&#x017F;etzen/ welcher aber von einem<lb/>
Engel getro&#x0364;&#x017F;tet wird/ unter andern mit die&#x017F;en<lb/>
Reden. Da der Engel von ihm hat &#x017F;cheiden<lb/>
wollen/ hat er ihme zuvor ge&#x017F;agt/ wie &#x017F;ie u&#x0364;bel<lb/>
mit ihme umgehen/ ihn plagen und martern<lb/>
wu&#x0364;rden/ er &#x017F;olte nur &#x017F;eines Gebets warten/ mit<lb/>
dem&#x017F;elben flei&#x017F;&#x017F;ig anhalten/ mit ihnen nicht<lb/>
trincken/ <hi rendition="#fr">&#x017F;ich auch nicht um&#x017F;ehen bey Ver-<lb/>
lu&#x017F;t &#x017F;eines lebens/</hi> GOtt der Alma&#x0364;chtige<lb/>
wu&#x0364;rde ihme bey&#x017F;tehen/ und ihn erretten durch<lb/>
&#x017F;einen lieben Sohn JE&#x017F;um Chri&#x017F;tum. Solcher<lb/>
aber &#x017F;einer Errettung &#x017F;olte ihm die&#x017F;es ein War-<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">zeichen</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[414/0438] 2. T. C. 6. Hex. doͤrffen bey ihr. Fahrt nit umbſeh. gleich/ als durch Loͤcher in den Kellern und an- dere enge Fenſterlein/ hindurch gehen ſolte/ es ſey dann/ wo ſolches in Warheit geſchicht/ daß der Teuffel die Stein und andere Sachen auß dem Weg raͤume/ und geſchwinde wieder zu- ſchlieſſe/ oder ſonſt ſubtile Weiß braucht/ wie er dann iſt ein tauſend Kuͤnſtler/ und maͤchtiger Geiſt. Daß die Hexen bey ihrer Fahrt ſich nicht umſehẽ doͤrffen/ iſt auß dem mit offen bahr/ daß man ins gemein im vor-ſich-hinſehẽ und Ver- meidung der Zuruͤckſchauung gegen den Ge- ſpenſten behutſam verhalten muͤſſe/ wie auch unter andern weiſet die Hiſtoria bey dem Hil- debrand in Theurg. p. 297. welche geſchehen Anno 1556. in der Laußnitz/ auff einem groſſen Dorff/ da die Teuffel einem jungen von Adel mit Gewalt zuſetzen/ welcher aber von einem Engel getroͤſtet wird/ unter andern mit dieſen Reden. Da der Engel von ihm hat ſcheiden wollen/ hat er ihme zuvor geſagt/ wie ſie uͤbel mit ihme umgehen/ ihn plagen und martern wuͤrden/ er ſolte nur ſeines Gebets warten/ mit demſelben fleiſſig anhalten/ mit ihnen nicht trincken/ ſich auch nicht umſehen bey Ver- luſt ſeines lebens/ GOtt der Almaͤchtige wuͤrde ihme beyſtehen/ und ihn erretten durch ſeinen lieben Sohn JEſum Chriſtum. Solcher aber ſeiner Errettung ſolte ihm dieſes ein War- zeichen §. 4. Hexen doͤrffen ſich nicht umſehen. Weitleuf- tiger hat dieſe Hi- ſtoria ab- gehandelt Hondorff im Prom- tuario part. 1. fol. 281. ſeq.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/438
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 414. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/438>, abgerufen am 10.05.2024.