Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 5. §. 6. Ort da die Hex. Vnzucht treiben.
1459. Jahr eine grosse Anzahl von Männern
und Weibern in der Stadt Arras seyn ver-
brant worden/ da ja eines das Ander angekla-
get hette: Und jedes bekant/ daß sie deß Nachts
zu den Täntzen weren vertragen worden/ und
darnach mit dem Teuffel den sie in Menschen
Gestalt angebetet/ sich vermischt hetten. Jacob
Sprenger/ und seine drey Mit-Herren die In-
quisitores
der Hexen schreiben/ wie sie über unzeh-
lich viel Zauberer und Hexen in Teutschland/
und sonderlich umb Costantz und Ravenspurg
im 1485. Jahr haben das Recht ergehen lassen/
und sie alle/ keine außgenommen/ bekant haben/
wann sie GOtt und seinem Dienst abgesaget ge-
habt/ daß der Teuffel fleischlicher Wollust dar-
auff mit ihnen gefleget habe. Ja das noch mehr
ist/ sie schreiben/ daß ihrer viel sich gefunden/ die
es bereuet und sich bekehret haben/ und deßhal-
ben nit verklaget worden/ welche aber nichts de-
stoweniger dasse[l]be bekanten: Nemlich daß die
Teuffel/ weil sie Zauberin gewesen/ auch sich
Teuffel
helt seine
Braut-
leuffe bey
hellem
Tag.
Ein Mann
findet den
Teuffel
auf seinem
Weib.
mit ihnen eingelassen hetten. Jtem/ man habe
offte in Wäldern und auff dem Felde/ He-
xen gefunden/ welche bey hellem Tag mit dem
Teuffel ungeheure Gemein schafft gepfleget ha-
ben/ und offt auff dem Felde gantz nackend sind
gesehen worden. Ja etwann haben wohl ihre
Männer mit den Teuffeln verkoppelt gefun-
den/ und als sie gemeinet/ es weren sonst näschi-
ge Gesellen/ mit Wehren auff sie zugeschlagen/

aber

2. T. C. 5. §. 6. Ort da die Hex. Vnzucht treiben.
1459. Jahr eine groſſe Anzahl von Maͤnnern
und Weibern in der Stadt Arras ſeyn ver-
brant worden/ da ja eines das Ander angekla-
get hette: Und jedes bekant/ daß ſie deß Nachts
zu den Taͤntzen weren vertragen worden/ und
darnach mit dem Teuffel den ſie in Menſchen
Geſtalt angebetet/ ſich vermiſcht hetten. Jacob
Sprenger/ und ſeine drey Mit-Herren die In-
quiſitores
der Hexẽ ſchreibẽ/ wie ſie uͤber unzeh-
lich viel Zauberer und Hexen in Teutſchland/
und ſonderlich umb Coſtantz und Ravenſpurg
im 1485. Jahr haben das Recht ergehen laſſen/
und ſie alle/ keine außgenommen/ bekant habẽ/
wann ſie GOtt uñ ſeinem Dienſt abgeſaget ge-
habt/ daß der Teuffel fleiſchlicher Wolluſt dar-
auff mit ihnẽ gefleget habe. Ja das noch mehr
iſt/ ſie ſchreibẽ/ daß ihrer viel ſich gefunden/ die
es bereuet und ſich bekehret haben/ und deßhal-
ben nit verklaget worden/ welche aber nichts de-
ſtoweniger daſſe[l]be bekanten: Nemlich daß die
Teuffel/ weil ſie Zauberin geweſen/ auch ſich
Teuffel
helt ſeine
Braut-
leuffe bey
hellem
Tag.
Ein Mann
findet den
Teuffel
auf ſeinem
Weib.
mit ihnen eingelaſſen hetten. Jtem/ man habe
offte in Waͤldern und auff dem Felde/ He-
xen gefunden/ welche bey hellem Tag mit dem
Teuffel ungeheure Gemein ſchafft gepfleget ha-
ben/ und offt auff dem Felde gantz nackend ſind
geſehen worden. Ja etwann haben wohl ihre
Maͤnner mit den Teuffeln verkoppelt gefun-
den/ uñ als ſie gemeinet/ es weren ſonſt naͤſchi-
ge Geſellen/ mit Wehren auff ſie zugeſchlagen/

aber
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0394" n="370"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 5. §. 6. Ort da die Hex. Vnzucht treiben.</fw><lb/>
1459. Jahr eine gro&#x017F;&#x017F;e Anzahl von Ma&#x0364;nnern<lb/>
und Weibern in der Stadt Arras &#x017F;eyn ver-<lb/>
brant worden/ da ja eines das Ander angekla-<lb/>
get hette: <hi rendition="#aq">U</hi>nd jedes bekant/ daß &#x017F;ie deß Nachts<lb/>
zu den Ta&#x0364;ntzen weren vertragen worden/ und<lb/>
darnach mit dem Teuffel den &#x017F;ie in Men&#x017F;chen<lb/>
Ge&#x017F;talt angebetet/ &#x017F;ich vermi&#x017F;cht hetten. Jacob<lb/>
Sprenger/ und &#x017F;eine drey Mit-Herren die <hi rendition="#aq">In-<lb/>
qui&#x017F;itores</hi> der Hexe&#x0303; &#x017F;chreibe&#x0303;/ wie &#x017F;ie u&#x0364;ber unzeh-<lb/>
lich viel Zauberer und Hexen in Teut&#x017F;chland/<lb/>
und &#x017F;onderlich umb Co&#x017F;tantz und Raven&#x017F;purg<lb/>
im 1485. Jahr haben das Recht ergehen la&#x017F;&#x017F;en/<lb/>
und &#x017F;ie alle/ keine außgenommen/ bekant habe&#x0303;/<lb/>
wann &#x017F;ie GOtt un&#x0303; &#x017F;einem Dien&#x017F;t abge&#x017F;aget ge-<lb/>
habt/ daß der Teuffel flei&#x017F;chlicher Wollu&#x017F;t dar-<lb/>
auff mit ihne&#x0303; gefleget habe. Ja das noch mehr<lb/>
i&#x017F;t/ &#x017F;ie &#x017F;chreibe&#x0303;/ daß ihrer viel &#x017F;ich gefunden/ die<lb/>
es bereuet und &#x017F;ich bekehret haben/ und deßhal-<lb/>
ben nit verklaget worden/ welche aber nichts de-<lb/>
&#x017F;toweniger da&#x017F;&#x017F;e<supplied>l</supplied>be bekanten: Nemlich daß die<lb/>
Teuffel/ weil &#x017F;ie Zauberin gewe&#x017F;en/ auch &#x017F;ich<lb/><note place="left">Teuffel<lb/>
helt &#x017F;eine<lb/>
Braut-<lb/>
leuffe bey<lb/>
hellem<lb/>
Tag.<lb/>
Ein Mann<lb/>
findet den<lb/>
Teuffel<lb/>
auf &#x017F;einem<lb/>
Weib.<lb/></note>mit ihnen eingela&#x017F;&#x017F;en hetten. Jtem/ man habe<lb/>
offte <hi rendition="#fr">in Wa&#x0364;ldern</hi> und auff <hi rendition="#fr">dem Felde/</hi> He-<lb/>
xen gefunden/ welche bey hellem Tag mit dem<lb/>
Teuffel ungeheure Gemein &#x017F;chafft gepfleget ha-<lb/>
ben/ und offt auff dem Felde gantz nackend &#x017F;ind<lb/>
ge&#x017F;ehen worden. Ja etwann haben wohl ihre<lb/>
Ma&#x0364;nner mit den Teuffeln verkoppelt gefun-<lb/>
den/ un&#x0303; als &#x017F;ie gemeinet/ es weren &#x017F;on&#x017F;t na&#x0364;&#x017F;chi-<lb/>
ge Ge&#x017F;ellen/ mit Wehren auff &#x017F;ie zuge&#x017F;chlagen/<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">aber</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[370/0394] 2. T. C. 5. §. 6. Ort da die Hex. Vnzucht treiben. 1459. Jahr eine groſſe Anzahl von Maͤnnern und Weibern in der Stadt Arras ſeyn ver- brant worden/ da ja eines das Ander angekla- get hette: Und jedes bekant/ daß ſie deß Nachts zu den Taͤntzen weren vertragen worden/ und darnach mit dem Teuffel den ſie in Menſchen Geſtalt angebetet/ ſich vermiſcht hetten. Jacob Sprenger/ und ſeine drey Mit-Herren die In- quiſitores der Hexẽ ſchreibẽ/ wie ſie uͤber unzeh- lich viel Zauberer und Hexen in Teutſchland/ und ſonderlich umb Coſtantz und Ravenſpurg im 1485. Jahr haben das Recht ergehen laſſen/ und ſie alle/ keine außgenommen/ bekant habẽ/ wann ſie GOtt uñ ſeinem Dienſt abgeſaget ge- habt/ daß der Teuffel fleiſchlicher Wolluſt dar- auff mit ihnẽ gefleget habe. Ja das noch mehr iſt/ ſie ſchreibẽ/ daß ihrer viel ſich gefunden/ die es bereuet und ſich bekehret haben/ und deßhal- ben nit verklaget worden/ welche aber nichts de- ſtoweniger daſſelbe bekanten: Nemlich daß die Teuffel/ weil ſie Zauberin geweſen/ auch ſich mit ihnen eingelaſſen hetten. Jtem/ man habe offte in Waͤldern und auff dem Felde/ He- xen gefunden/ welche bey hellem Tag mit dem Teuffel ungeheure Gemein ſchafft gepfleget ha- ben/ und offt auff dem Felde gantz nackend ſind geſehen worden. Ja etwann haben wohl ihre Maͤnner mit den Teuffeln verkoppelt gefun- den/ uñ als ſie gemeinet/ es weren ſonſt naͤſchi- ge Geſellen/ mit Wehren auff ſie zugeſchlagen/ aber Teuffel helt ſeine Braut- leuffe bey hellem Tag. Ein Mann findet den Teuffel auf ſeinem Weib.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
TCF (tokenisiert, serialisiert, lemmatisiert, normalisiert)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/394
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 370. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/394>, abgerufen am 11.05.2024.