Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich. und Aecker. Als er nun auch ohngefähr ü-ber solch Pulver kommen wäre/ hette er es auch genommen und auff das Beth gestreuet und geworffen/ darinne die zween Edelleute seine Junckern/ hetten pflegen zu liegen/ und darauff weren sie allebeyde deß Morgens früh im Beth sehr auffgeblasen und auffgelauf- fen/ und kohlschwartz todt liegend funden worden. Auff solchen Bericht und Außsa- ge hat die Obrigkeit denselben Jungen oder Diener der zweyen Edelleute absolviret und loßgegeben. Als der obgedachte Zauberer diese Geschicht gehöret/ hat er angefangen/ und gar viel mehr dergleichen Fäl und wun- derbarliche Händel erzehlet. Es ist aber wol daran kein Zweiffel/ wann der König (welcher dazumahl gar gesundes starckes und vermö- gendes Leibes gewesen) diesen Zauberer/ als den Obersten und das Haupt derselben/ ne- benst andern seinen asseclis und Mitschuldigen hette ihr Recht thun/ und mit Feuer verbren- nen lassen/ GOTT der almächtige und gerechte Richter würde ihm vor ein solch recht- mässig und billich Urtheil und Gericht/ ein desto länger und glückseliger Leben und Wol- fahrt gegeben haben. Dann GOttes Wort ist wahr und gewiß/ wer einen Ubelthäter/ der deß Tods schuldig ist/ loß gibt/ daß derselbige ihme die Straff desselbigen Mißhandlers über seinen Hals ziehe/ wie der Prophet zu dem Achab
2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich. und Aecker. Als er nun auch ohngefaͤhr uͤ-ber ſolch Pulver kommen waͤre/ hette er es auch genommen und auff das Beth geſtreuet und geworffen/ darinne die zween Edelleute ſeine Junckern/ hetten pflegen zu liegen/ und darauff weren ſie allebeyde deß Morgens fruͤh im Beth ſehr auffgeblaſen und auffgelauf- fen/ und kohlſchwartz todt liegend funden worden. Auff ſolchen Bericht und Außſa- ge hat die Obrigkeit denſelben Jungen oder Diener der zweyen Edelleute abſolviret und loßgegeben. Als der obgedachte Zauberer dieſe Geſchicht gehoͤret/ hat er angefangen/ und gar viel mehr dergleichen Faͤl und wun- derbarliche Haͤndel erzehlet. Es iſt aber wol daran kein Zweiffel/ wann der Koͤnig (welcher dazumahl gar geſundes ſtarckes und vermoͤ- gendes Leibes geweſen) dieſen Zauberer/ als den Oberſten und das Haupt derſelben/ ne- benſt andern ſeinen aſſeclis und Mitſchuldigen hette ihr Recht thun/ und mit Feuer verbren- nen laſſen/ GOTT der almaͤchtige und gerechte Richter wuͤrde ihm vor ein ſolch recht- maͤſſig und billich Urtheil und Gericht/ ein deſto laͤnger und gluͤckſeliger Leben und Wol- fahrt gegeben haben. Dann GOttes Wort iſt wahr und gewiß/ wer einen Ubelthaͤter/ der deß Tods ſchuldig iſt/ loß gibt/ daß derſelbige ihme die Straff deſſelbigen Mißhandlers uͤber ſeinen Hals ziehe/ wie der Prophet zu dem Achab
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2. T. C. 3. §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich.
und Aecker. Als er nun auch ohngefaͤhr uͤ-
ber ſolch Pulver kommen waͤre/ hette er es auch
genommen und auff das Beth geſtreuet und
geworffen/ darinne die zween Edelleute ſeine
Junckern/ hetten pflegen zu liegen/ und
darauff weren ſie allebeyde deß Morgens fruͤh
im Beth ſehr auffgeblaſen und auffgelauf-
fen/ und kohlſchwartz todt liegend funden
worden. Auff ſolchen Bericht und Außſa-
ge hat die Obrigkeit denſelben Jungen oder
Diener der zweyen Edelleute abſolviret und
loßgegeben. Als der obgedachte Zauberer
dieſe Geſchicht gehoͤret/ hat er angefangen/
und gar viel mehr dergleichen Faͤl und wun-
derbarliche Haͤndel erzehlet. Es iſt aber wol
daran kein Zweiffel/ wann der Koͤnig (welcher
dazumahl gar geſundes ſtarckes und vermoͤ-
gendes Leibes geweſen) dieſen Zauberer/ als
den Oberſten und das Haupt derſelben/ ne-
benſt andern ſeinen aſſeclis und Mitſchuldigen
hette ihr Recht thun/ und mit Feuer verbren-
nen laſſen/ GOTT der almaͤchtige und
gerechte Richter wuͤrde ihm vor ein ſolch recht-
maͤſſig und billich Urtheil und Gericht/ ein
deſto laͤnger und gluͤckſeliger Leben und Wol-
fahrt gegeben haben. Dann GOttes Wort
iſt wahr und gewiß/ wer einen Ubelthaͤter/ der
deß Tods ſchuldig iſt/ loß gibt/ daß derſelbige
ihme die Straff deſſelbigen Mißhandlers uͤber
ſeinen Hals ziehe/ wie der Prophet zu dem
Achab
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