Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668.

Bild:
<< vorherige Seite

2. T. C. 3 §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich.
fen; Wie und waserley Gestalt sie zu ihrem
Convent und Versamlungen kämen/ und
dahin geführet würden: Jtem/ was für einen
Tantz sie pflegen zu halten; Wie sie dem Satan
opfferten/ und wie sie darnach/ nach Verrich-
tung dieser Ding bey den Teuffeln/ welche ü-
beral mannliche und weibliche Gestalt an sich
hatten/ schlieffen und Unzucht pflegten. Er sag-
te auch noch das darzu/ daß ein jeder Zauberer
und ein jede Hex/ von seinem Buhler etliche
Pulver
überkommen/ mit denen sie die Men-Hexen
schaden
mit ihrem
Pulver
dem Men-
schen und
Vieh.

schen und Vieh tödteten/ und umbs Leben
brächten/ und die Früchte auff dem Feld be-
schädigten und verderbeten. Als sich nun über
solchen Reden jedermann nicht gnugsam ver-
wundern konte/ sagte der wolgeborne Herr
Caspar von Colligin Admiral in Franckreich/
(welcher dazumahl gleich auch am Königli-
chen Hoff war/ und diesem Verhör beywohne-
te) von einem Jüngling im Land Pictow/
welcher vor etlichen Monden gegriffen und
beschuldiget worden/ daß er zween von Adel
umbracht hette. Dieser hette bekand/ daß er der
zween Junckern Junge und Diener gewesen/
er hette aber von ihnen einsmahls gesehen/ daß
sie etliche Pulver in etlicher Leute Häusser/ und
auff die Saat/ und auff die Aecker geworffen/
und diese Wort darzu gesagt: Maledictio in i-
stos fructus, in istam domum, in istam regio-
nem:
Maledeyung über dieses Hauß/ Land

und
T

2. T. C. 3 §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich.
fen; Wie und waſerley Geſtalt ſie zu ihrem
Convent und Verſamlungen kaͤmen/ und
dahin gefuͤhret wuͤrden: Jtem/ was fuͤr einen
Tantz ſie pflegen zu halten; Wie ſie dem Satan
opfferten/ und wie ſie darnach/ nach Verrich-
tung dieſer Ding bey den Teuffeln/ welche uͤ-
beral mannliche und weibliche Geſtalt an ſich
hatten/ ſchlieffen und Unzucht pflegten. Er ſag-
te auch noch das darzu/ daß ein jeder Zauberer
und ein jede Hex/ von ſeinem Buhler etliche
Pulver
uͤberkommen/ mit denen ſie die Men-Hexen
ſchaden
mit ihrem
Pulver
dem Men-
ſchen und
Vieh.

ſchen und Vieh toͤdteten/ und umbs Leben
braͤchten/ und die Fruͤchte auff dem Feld be-
ſchaͤdigten und verderbeten. Als ſich nun uͤber
ſolchen Reden jedermann nicht gnugſam ver-
wundern konte/ ſagte der wolgeborne Herꝛ
Caſpar von Colligin Admiral in Franckreich/
(welcher dazumahl gleich auch am Koͤnigli-
chen Hoff war/ und dieſem Verhoͤr beywohne-
te) von einem Juͤngling im Land Pictow/
welcher vor etlichen Monden gegriffen und
beſchuldiget worden/ daß er zween von Adel
umbracht hette. Dieſer hette bekand/ daß er der
zween Junckern Junge und Diener geweſen/
er hette aber von ihnen einsmahls geſehen/ daß
ſie etliche Pulver in etlicher Leute Haͤuſſer/ und
auff die Saat/ und auff die Aecker geworffen/
und dieſe Wort darzu geſagt: Maledictio in i-
ſtos fructus, in iſtam domum, in iſtam regio-
nem:
Maledeyung uͤber dieſes Hauß/ Land

und
T
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <p><pb facs="#f0313" n="289"/><fw place="top" type="header">2. T. C. 3 §. 4. Vom Hex. <hi rendition="#aq">Conv.</hi> in Franckreich.</fw><lb/>
fen; Wie und wa&#x017F;erley Ge&#x017F;talt &#x017F;ie zu ihrem<lb/><hi rendition="#aq">Convent</hi> und Ver&#x017F;amlungen ka&#x0364;men/ und<lb/>
dahin gefu&#x0364;hret wu&#x0364;rden: Jtem/ was fu&#x0364;r einen<lb/>
Tantz &#x017F;ie pflegen zu halten; Wie &#x017F;ie dem Satan<lb/>
opfferten/ und wie &#x017F;ie darnach/ nach Verrich-<lb/>
tung die&#x017F;er Ding bey den Teuffeln/ welche u&#x0364;-<lb/>
beral mannliche und weibliche Ge&#x017F;talt an &#x017F;ich<lb/>
hatten/ &#x017F;chlieffen und <hi rendition="#aq">U</hi>nzucht pflegten. Er &#x017F;ag-<lb/>
te auch noch das darzu/ daß ein jeder Zauberer<lb/>
und ein jede Hex/ von &#x017F;einem Buhler <hi rendition="#fr">etliche<lb/>
Pulver</hi> u&#x0364;berkommen/ mit denen &#x017F;ie die Men-<note place="right">Hexen<lb/>
&#x017F;chaden<lb/>
mit ihrem<lb/>
Pulver<lb/>
dem Men-<lb/>
&#x017F;chen und<lb/>
Vieh.<lb/></note><lb/>
&#x017F;chen und Vieh to&#x0364;dteten/ und umbs Leben<lb/>
bra&#x0364;chten/ und die Fru&#x0364;chte auff dem Feld be-<lb/>
&#x017F;cha&#x0364;digten und verderbeten. Als &#x017F;ich nun u&#x0364;ber<lb/>
&#x017F;olchen Reden jedermann nicht gnug&#x017F;am ver-<lb/>
wundern konte/ &#x017F;agte der wolgeborne Her&#xA75B;<lb/>
Ca&#x017F;par von Colligin Admiral in Franckreich/<lb/>
(welcher dazumahl gleich auch am Ko&#x0364;nigli-<lb/>
chen Hoff war/ und die&#x017F;em Verho&#x0364;r beywohne-<lb/>
te) von einem Ju&#x0364;ngling im Land Pictow/<lb/>
welcher vor etlichen Monden gegriffen und<lb/>
be&#x017F;chuldiget worden/ daß er zween von Adel<lb/>
umbracht hette. Die&#x017F;er hette bekand/ daß er der<lb/>
zween Junckern Junge und Diener gewe&#x017F;en/<lb/>
er hette aber von ihnen einsmahls ge&#x017F;ehen/ daß<lb/>
&#x017F;ie etliche Pulver in etlicher Leute Ha&#x0364;u&#x017F;&#x017F;er/ und<lb/>
auff die Saat/ und auff die Aecker geworffen/<lb/>
und die&#x017F;e Wort darzu ge&#x017F;agt: <hi rendition="#aq">Maledictio in i-<lb/>
&#x017F;tos fructus, in i&#x017F;tam domum, in i&#x017F;tam regio-<lb/>
nem:</hi> Maledeyung u&#x0364;ber die&#x017F;es Hauß/ Land<lb/>
<fw place="bottom" type="sig">T</fw><fw place="bottom" type="catch">und</fw><lb/></p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[289/0313] 2. T. C. 3 §. 4. Vom Hex. Conv. in Franckreich. fen; Wie und waſerley Geſtalt ſie zu ihrem Convent und Verſamlungen kaͤmen/ und dahin gefuͤhret wuͤrden: Jtem/ was fuͤr einen Tantz ſie pflegen zu halten; Wie ſie dem Satan opfferten/ und wie ſie darnach/ nach Verrich- tung dieſer Ding bey den Teuffeln/ welche uͤ- beral mannliche und weibliche Geſtalt an ſich hatten/ ſchlieffen und Unzucht pflegten. Er ſag- te auch noch das darzu/ daß ein jeder Zauberer und ein jede Hex/ von ſeinem Buhler etliche Pulver uͤberkommen/ mit denen ſie die Men- ſchen und Vieh toͤdteten/ und umbs Leben braͤchten/ und die Fruͤchte auff dem Feld be- ſchaͤdigten und verderbeten. Als ſich nun uͤber ſolchen Reden jedermann nicht gnugſam ver- wundern konte/ ſagte der wolgeborne Herꝛ Caſpar von Colligin Admiral in Franckreich/ (welcher dazumahl gleich auch am Koͤnigli- chen Hoff war/ und dieſem Verhoͤr beywohne- te) von einem Juͤngling im Land Pictow/ welcher vor etlichen Monden gegriffen und beſchuldiget worden/ daß er zween von Adel umbracht hette. Dieſer hette bekand/ daß er der zween Junckern Junge und Diener geweſen/ er hette aber von ihnen einsmahls geſehen/ daß ſie etliche Pulver in etlicher Leute Haͤuſſer/ und auff die Saat/ und auff die Aecker geworffen/ und dieſe Wort darzu geſagt: Maledictio in i- ſtos fructus, in iſtam domum, in iſtam regio- nem: Maledeyung uͤber dieſes Hauß/ Land und Hexen ſchaden mit ihrem Pulver dem Men- ſchen und Vieh. T

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/313
Zitationshilfe: Praetorius, Johannes: Blockes-Berges Verrichtung. Leipzig u. a., 1668, S. 289. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/praetorius_verrichtung_1668/313>, abgerufen am 23.11.2024.