Juan de Posos [i. e. Smeeks, Hendrik]: Beschreibung des Mächtigen Königreichs Krinke Kesmes. Übers. v. [N. N.]. Leipzig, 1721.Curieuse Reise-Beschreibung. VII. Cap. schafft oder Handlung zwischen dem Reich-thum, Glück und Unglück innen. Die Kauffmannschafft wurde durch einen Auf dem Postement des Reichthums stund Das Glück und Unglück waren 2. Bilder, Wie wir diesen Saal verliessen, giengen wir zu N
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VII. Cap. ſchafft oder Handlung zwiſchen dem Reich-thum, Gluͤck und Ungluͤck innen. Die Kauffmannſchafft wurde durch einen Auf dem Poſtement des Reichthums ſtund Das Gluͤck und Ungluͤck waren 2. Bilder, Wie wir dieſen Saal verlieſſen, giengen wir zu N
<TEI> <text> <body> <div> <floatingText> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0227" n="193"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#b"><hi rendition="#aq">Curieuſe</hi> Reiſe-Beſchreibung. <hi rendition="#aq">VII. Cap.</hi></hi></fw><lb/><hi rendition="#fr">ſchafft</hi> oder <hi rendition="#fr">Handlung</hi> zwiſchen dem <hi rendition="#fr">Reich-<lb/> thum, Gluͤck</hi> und <hi rendition="#fr">Ungluͤck</hi> innen.</p><lb/> <p>Die <hi rendition="#fr">Kauffmannſchafft</hi> wurde durch einen<lb/> lachenden Juͤngling vorgeſtellet. Dieſer hatte<lb/> in ſeiner rechten Hand 3. <hi rendition="#fr">Zungen;</hi> in der lincken<lb/> eine <hi rendition="#fr">Elle, Wag-Schale, Korn Maaß</hi> und<lb/><hi rendition="#fr">einen Maaß-Stab,</hi> nebſt einem <hi rendition="#aq">Compaß.</hi> Bey<lb/> ſeinen Fuͤſſen ſtund ein voller <hi rendition="#fr">Geld-Sack, Spie-<lb/> gel</hi> und <hi rendition="#fr">Schlange.</hi></p><lb/> <p>Auf dem <hi rendition="#aq">Poſtement</hi> des <hi rendition="#fr">Reichthums</hi> ſtund<lb/> ein Schaaf, dabenebſt lagen Edelgeſteine, guͤld-<lb/> ne Ketten, Faͤſſer, Geld, Kronen, Scepter ꝛc.</p><lb/> <p>Das <hi rendition="#fr">Gluͤck</hi> und <hi rendition="#fr">Ungluͤck</hi> waren 2. Bilder,<lb/> die gegenein ander uͤber ſtunden, hielten alle bey-<lb/> de die rechte Hand hoch und offen: Das eine war<lb/> praͤchtig, das andre als ein Sclave bekleidet.<lb/> Uber ihnen kamen 2. Haͤnde, als aus den Wol-<lb/> cken Creutz-weiſe uͤber einander; die eine gab dem<lb/> Reichen einen vollen Geld-Sack, eine Crone,<lb/> und ein Bild von einer Jungfer; die andre Hand<lb/> gab dem Armen einen ledigen umgekehrten Geld-<lb/> Sack, einen duͤrren Dorn-Zweig, und einige<lb/><hi rendition="#aq">Scorpion</hi>en. Vor dem <hi rendition="#aq">Poſtement</hi> des <hi rendition="#fr">Gluͤcks</hi><lb/> und <hi rendition="#fr">Ungluͤcks</hi> ſtund eine <hi rendition="#aq">Pyramide.</hi></p><lb/> <p>Wie wir dieſen Saal verlieſſen, giengen wir<lb/> noch 30. Stuffen in die Hoͤhe, da der <hi rendition="#aq">Garbon</hi><lb/> wieder eine Thuͤr aufſchloß. Er trat hinein,<lb/> und da ſahe ich ſchon wieder verſchiedene <hi rendition="#aq">Statu</hi>en,<lb/> die ich nicht kannte. Jch fragte, <hi rendition="#fr">was ſolche<lb/> bedeuteten?</hi> und <hi rendition="#aq">Garbon</hi> antwortete: Dis iſt<lb/> das <hi rendition="#fr">Zimmer der Trunckenheit.</hi> Jch fieng an<lb/> <fw place="bottom" type="sig">N</fw><fw place="bottom" type="catch">zu</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </floatingText> </div> </body> </text> </TEI> [193/0227]
Curieuſe Reiſe-Beſchreibung. VII. Cap.
ſchafft oder Handlung zwiſchen dem Reich-
thum, Gluͤck und Ungluͤck innen.
Die Kauffmannſchafft wurde durch einen
lachenden Juͤngling vorgeſtellet. Dieſer hatte
in ſeiner rechten Hand 3. Zungen; in der lincken
eine Elle, Wag-Schale, Korn Maaß und
einen Maaß-Stab, nebſt einem Compaß. Bey
ſeinen Fuͤſſen ſtund ein voller Geld-Sack, Spie-
gel und Schlange.
Auf dem Poſtement des Reichthums ſtund
ein Schaaf, dabenebſt lagen Edelgeſteine, guͤld-
ne Ketten, Faͤſſer, Geld, Kronen, Scepter ꝛc.
Das Gluͤck und Ungluͤck waren 2. Bilder,
die gegenein ander uͤber ſtunden, hielten alle bey-
de die rechte Hand hoch und offen: Das eine war
praͤchtig, das andre als ein Sclave bekleidet.
Uber ihnen kamen 2. Haͤnde, als aus den Wol-
cken Creutz-weiſe uͤber einander; die eine gab dem
Reichen einen vollen Geld-Sack, eine Crone,
und ein Bild von einer Jungfer; die andre Hand
gab dem Armen einen ledigen umgekehrten Geld-
Sack, einen duͤrren Dorn-Zweig, und einige
Scorpionen. Vor dem Poſtement des Gluͤcks
und Ungluͤcks ſtund eine Pyramide.
Wie wir dieſen Saal verlieſſen, giengen wir
noch 30. Stuffen in die Hoͤhe, da der Garbon
wieder eine Thuͤr aufſchloß. Er trat hinein,
und da ſahe ich ſchon wieder verſchiedene Statuen,
die ich nicht kannte. Jch fragte, was ſolche
bedeuteten? und Garbon antwortete: Dis iſt
das Zimmer der Trunckenheit. Jch fieng an
zu
N
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |