schädlich sey. Die Abtritte sind vielleicht in keiner morgenländischen Stadt so schlecht, und wegen der großen Hitze so unbequem als zu Basra, und hier hört man auch sonderlich über Zahnwehe klagen.
Die Araber wollen auch Würmer in den Zähnen bemerkt haben. Der Nervenwurm ist in Jemen, auf der Halbinsel von Indien, und auch in Persien sehr gemein. Man glaubt in Jemen, daß der Nervenwurm von dem ste- henden Wasser herrühre, welches man in eini- gen Gegenden zu trinken genöthigt ist. Viele Araber brauchen deßwegen die Vorsicht, das ihnen unbekannte Wasser durch Leinwand zu trinken. Wenn nun einer die Insekten, oder den Saamen, woraus diese Würmer entstehen, schon bey sich hat, so spürt man davon so lan- ge nichts, bis sich die Würmer durch die Haut arbeiten wollen, und dieses verursacht auch nur einiges Jucken. Der Nervenwurm ist so dün- ne wie ein Zwirnfaden, aber bisweilen zwey bis drey Fuß lang. Wenn er sich etwas durch die Haut gearbeitet hat; so winden ihn die Morgen- länder auf einen Strohhalm, oder auf ein klei- nes Stück dünnes Holz. Weil er sich nach und nach herausziehet; so winden sie ihn täglich weiter auf, bis er sich endlich ganz heraus ge- arbeitet hat, und damit kann er einige Wochen zubringen. Man muß sich sehr hüten, daß man ihn nicht abreißt, denn in diesem Falle zieht er sich wieder zurück. Man will Bey-
spiele
ſchaͤdlich ſey. Die Abtritte ſind vielleicht in keiner morgenlaͤndiſchen Stadt ſo ſchlecht, und wegen der großen Hitze ſo unbequem als zu Basra, und hier hoͤrt man auch ſonderlich uͤber Zahnwehe klagen.
Die Araber wollen auch Wuͤrmer in den Zaͤhnen bemerkt haben. Der Nervenwurm iſt in Jemen, auf der Halbinſel von Indien, und auch in Perſien ſehr gemein. Man glaubt in Jemen, daß der Nervenwurm von dem ſte- henden Waſſer herruͤhre, welches man in eini- gen Gegenden zu trinken genoͤthigt iſt. Viele Araber brauchen deßwegen die Vorſicht, das ihnen unbekannte Waſſer durch Leinwand zu trinken. Wenn nun einer die Inſekten, oder den Saamen, woraus dieſe Wuͤrmer entſtehen, ſchon bey ſich hat, ſo ſpuͤrt man davon ſo lan- ge nichts, bis ſich die Wuͤrmer durch die Haut arbeiten wollen, und dieſes verurſacht auch nur einiges Jucken. Der Nervenwurm iſt ſo duͤn- ne wie ein Zwirnfaden, aber bisweilen zwey bis drey Fuß lang. Wenn er ſich etwas durch die Haut gearbeitet hat; ſo winden ihn die Morgen- laͤnder auf einen Strohhalm, oder auf ein klei- nes Stuͤck duͤnnes Holz. Weil er ſich nach und nach herausziehet; ſo winden ſie ihn taͤglich weiter auf, bis er ſich endlich ganz heraus ge- arbeitet hat, und damit kann er einige Wochen zubringen. Man muß ſich ſehr huͤten, daß man ihn nicht abreißt, denn in dieſem Falle zieht er ſich wieder zuruͤck. Man will Bey-
ſpiele
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ſchaͤdlich ſey. Die Abtritte ſind vielleicht in
keiner morgenlaͤndiſchen Stadt ſo ſchlecht, und
wegen der großen Hitze ſo unbequem als zu
Basra, und hier hoͤrt man auch ſonderlich uͤber
Zahnwehe klagen.
Die Araber wollen auch Wuͤrmer in den
Zaͤhnen bemerkt haben. Der Nervenwurm iſt
in Jemen, auf der Halbinſel von Indien, und
auch in Perſien ſehr gemein. Man glaubt
in Jemen, daß der Nervenwurm von dem ſte-
henden Waſſer herruͤhre, welches man in eini-
gen Gegenden zu trinken genoͤthigt iſt. Viele
Araber brauchen deßwegen die Vorſicht, das
ihnen unbekannte Waſſer durch Leinwand zu
trinken. Wenn nun einer die Inſekten, oder
den Saamen, woraus dieſe Wuͤrmer entſtehen,
ſchon bey ſich hat, ſo ſpuͤrt man davon ſo lan-
ge nichts, bis ſich die Wuͤrmer durch die Haut
arbeiten wollen, und dieſes verurſacht auch nur
einiges Jucken. Der Nervenwurm iſt ſo duͤn-
ne wie ein Zwirnfaden, aber bisweilen zwey bis
drey Fuß lang. Wenn er ſich etwas durch die
Haut gearbeitet hat; ſo winden ihn die Morgen-
laͤnder auf einen Strohhalm, oder auf ein klei-
nes Stuͤck duͤnnes Holz. Weil er ſich nach und
nach herausziehet; ſo winden ſie ihn taͤglich
weiter auf, bis er ſich endlich ganz heraus ge-
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man ihn nicht abreißt, denn in dieſem Falle
zieht er ſich wieder zuruͤck. Man will Bey-
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[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 2. Breslau, 1777, S. 253. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poppe_charakteristik02_1777/279>, abgerufen am 23.11.2024.
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