[Poppe, Johann Friedrich]: Characteristik der merkwürdigsten Asiatischen Nationen. Bd. 1. Breslau, 1776.im Ueberflusse. Wenn sie alle speisen; so kön- Wenn ein Mensch wegen eines Hauptverbre- Unter die allergröbsten Verbrechen, die Wuth
im Ueberfluſſe. Wenn ſie alle ſpeiſen; ſo koͤn- Wenn ein Menſch wegen eines Hauptverbre- Unter die allergroͤbſten Verbrechen, die Wuth
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im Ueberfluſſe. Wenn ſie alle ſpeiſen; ſo koͤn-
nen ſie unter ſich ſo viel reden, wie ſie wollen. —
Das Gefaͤngniß fuͤr Weibsperſonen iſt von dem
der Maͤnner, durch ein Gitter abgeſondert.
Ihre Beduͤrfniſſe erhalten ſie durch die Haͤnde
ihres Geſchlechts.
Wenn ein Menſch wegen eines Hauptverbre-
chens angeklagt wird; ſo geht ſein Proceß durch
fuͤnf bis ſechs Gerichtshoͤfe; keiner aber darf ein
endliches Urtheil ſprechen, es ſey dann, daß
eine ſchleunige Beſtrafung ganz nothwendig waͤ-
re, z. E. bey Gelegenheit eines Aufruhrs und
dergl. Sonſt muͤſſen alle Crimminalproceſſe,
wie bereits erinnert, vom Kayſer ſelbſt unter-
ſchrieben ſeyn, und kein Todesurtheil wird ohne
des Kayſers Unterſchrift vollzogen.
Unter die allergroͤbſten Verbrechen, die
zugleich auch am haͤrteſten beſtraft werden, ge-
hoͤren Aufruhr und Todtſchlag. Der Miſ-
ſethaͤter wird nemlich in viele tauſend Stuͤcke
zerhackt, welches nach duͤ Haldes Berichte
auf folgende Art geſchieht: der Scharfrichter
bindet den armen Suͤnder an einen Pfahl und
loͤßt ihm erſtlich die Haut von der Stirne und
dem Kopfe ab, laͤßt beydes von den Augen her-
unter hangen, damit der Uebelthaͤter nicht ſehe,
wie man mit den uͤbrigen Theilen ſeines Koͤrpers
umgehe. Hierauf ſchneidet er ihm einige Riemen
des Koͤrpers ab, bis endlich alles Fleiſch nach
und nach abgeloͤßt iſt, worauf der Scharfrich-
ter den Reſt des zerſchnittenen Koͤrpers der
Wuth
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