Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_476.001 2) von Bretschneider. ppo_476.002Parodie auf Göthe's: Kennst du das Land &c. ppo_476.003 Siehst du das Licht? das jenseits unbegrenzt ppo_476.004 ppo_476.009Aus tausend Welten auf uns niederglänzt, ppo_476.005 Jn das der Nächte Finsterniß nie dringt, ppo_476.006 Das rein und frei sich durch den Aether schwingt; ppo_476.007 Siehst du das Licht? -- Dahin, dahin, ppo_476.008 Laß aus des Lebens banger Nacht uns fliehn! Siehst du das Blau? das jeden Stern umschließt, ppo_476.010 ppo_476.015Den Aether, der durch alle Welten fließt, ppo_476.011 Der nie getrübt, von keinem Sturm bewegt, ppo_476.012 Den Stral des reinsten Lichtes trinkt und trägt; ppo_476.013 Siehst du das Blau? -- Dahin, dahin, ppo_476.014 Laß aus des Lebens Nebelluft uns fliehn! Siehst du den Stern? der dort so hell uns glänzt, ppo_476.016 ppo_476.021Wo keine Nacht des Lebens Traum begrenzt, ppo_476.017 Wo keines Truges Gaukellicht uns scheint, ppo_476.018 Kein Donner rollt, kein liebend Auge weint; ppo_476.019 Siehst du den Stern? -- Dahin, dahin, ppo_476.020 Laß aus des Lebens Thränenthal uns fliehn! 3) von einem Ungenannten. ppo_476.022(Es stand diese Parodie von Voßens: Bekränzt mit ppo_476.023 Am Rhein, am Rhein gedeihen gute Stände; ppo_476.025 ppo_476.028Gesegnet sey der Rhein! ppo_476.026 Da schwingt die Willkühr keine Feuerbrände; ppo_476.027 Da herrscht Gesetz allein. Die Fürsten sind der treuen Stämme Väter, ppo_476.029
Jhr Heil beglücket sie, ppo_476.030 Und nimmer stören feile Volksverräther ppo_476.031 Die schöne Harmonie. ppo_476.001 2) von Bretschneider. ppo_476.002Parodie auf Göthe's: Kennst du das Land &c. ppo_476.003 Siehst du das Licht? das jenseits unbegrenzt ppo_476.004 ppo_476.009Aus tausend Welten auf uns niederglänzt, ppo_476.005 Jn das der Nächte Finsterniß nie dringt, ppo_476.006 Das rein und frei sich durch den Aether schwingt; ppo_476.007 Siehst du das Licht? — Dahin, dahin, ppo_476.008 Laß aus des Lebens banger Nacht uns fliehn! Siehst du das Blau? das jeden Stern umschließt, ppo_476.010 ppo_476.015Den Aether, der durch alle Welten fließt, ppo_476.011 Der nie getrübt, von keinem Sturm bewegt, ppo_476.012 Den Stral des reinsten Lichtes trinkt und trägt; ppo_476.013 Siehst du das Blau? — Dahin, dahin, ppo_476.014 Laß aus des Lebens Nebelluft uns fliehn! Siehst du den Stern? der dort so hell uns glänzt, ppo_476.016 ppo_476.021Wo keine Nacht des Lebens Traum begrenzt, ppo_476.017 Wo keines Truges Gaukellicht uns scheint, ppo_476.018 Kein Donner rollt, kein liebend Auge weint; ppo_476.019 Siehst du den Stern? — Dahin, dahin, ppo_476.020 Laß aus des Lebens Thränenthal uns fliehn! 3) von einem Ungenannten. ppo_476.022(Es stand diese Parodie von Voßens: Bekränzt mit ppo_476.023 Am Rhein, am Rhein gedeihen gute Stände; ppo_476.025 ppo_476.028Gesegnet sey der Rhein! ppo_476.026 Da schwingt die Willkühr keine Feuerbrände; ppo_476.027 Da herrscht Gesetz allein. Die Fürsten sind der treuen Stämme Väter, ppo_476.029
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Die schöne Harmonie.
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 476. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/488>, abgerufen am 26.06.2024. |