Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

Bild:
<< vorherige Seite
ppo_305.001
Jhr Edlen, leuchtendes Exempel! ppo_305.002
Bewundrung jeder Nation, ppo_305.003
Und hohes Lob und Ehrentempel ppo_305.004
Sind durch Aeonen euer Lohn; ppo_305.005
Und, was euch mehr als alle Lorbeer kröne, ppo_305.006
Jhr seyd der Freiheit Lieblingssöhne!
ppo_305.007

2) von Aug. Wilh. v. Schlegel.

ppo_305.008

Pygmalion.

ppo_305.009
Festlich duften Cypriens Altäre, ppo_305.010
Vom Gesang ertönet Paphos Hain. ppo_305.011
Schön geordnet ziehn geschmückte Chöre ppo_305.012
Jn den Myrthumkränzten Tempel ein. ppo_305.013
Rosig blüh'nde Mädchen, zarte Knaben; ppo_305.014
Alle bringen sie Gelübd' und Gaben, ppo_305.015
All' erflehn, Verlangen in der Brust, ppo_305.016
Liebe, Reiz und Jugendlust.
ppo_305.017
Wollust athmet aus den Rosenlauben, ppo_305.018
Wo sich willig manches Paar verirrt; ppo_305.019
Wo ein Paar von buhlerischen Tauben ppo_305.020
Jhrer Ankunft süß entgegen girrt. ppo_305.021
Küsse hört man flüstern in den Büschen, ppo_305.022
Wo sich Licht und Dunkel lieblich mischen, ppo_305.023
Wo der Grund, mit Moosen überwebt, ppo_305.024
Sich zum Lager schwellend hebt.
ppo_305.025
Aber einsam, in sich selbst verschlossen, ppo_305.026
Schaut Pygmalion dem Feste zu; ppo_305.027
Das Frohlocken muthiger Genossen ppo_305.028
Weckt ihn nicht aus seiner ernsten Ruh. ppo_305.029
Suchtest du denn von den Schönen allen, ppo_305.030
Holder Jüngling, keiner zu gefallen? ppo_305.031
Oder hat, für die dein Sinn entbrannt, ppo_305.032
Spröde sich dir abgewandt?
ppo_305.001
Jhr Edlen, leuchtendes Exempel! ppo_305.002
Bewundrung jeder Nation, ppo_305.003
Und hohes Lob und Ehrentempel ppo_305.004
Sind durch Aeonen euer Lohn; ppo_305.005
Und, was euch mehr als alle Lorbeer kröne, ppo_305.006
Jhr seyd der Freiheit Lieblingssöhne!
ppo_305.007

2) von Aug. Wilh. v. Schlegel.

ppo_305.008

Pygmalion.

ppo_305.009
Festlich duften Cypriens Altäre, ppo_305.010
Vom Gesang ertönet Paphos Hain. ppo_305.011
Schön geordnet ziehn geschmückte Chöre ppo_305.012
Jn den Myrthumkränzten Tempel ein. ppo_305.013
Rosig blüh'nde Mädchen, zarte Knaben; ppo_305.014
Alle bringen sie Gelübd' und Gaben, ppo_305.015
All' erflehn, Verlangen in der Brust, ppo_305.016
Liebe, Reiz und Jugendlust.
ppo_305.017
Wollust athmet aus den Rosenlauben, ppo_305.018
Wo sich willig manches Paar verirrt; ppo_305.019
Wo ein Paar von buhlerischen Tauben ppo_305.020
Jhrer Ankunft süß entgegen girrt. ppo_305.021
Küsse hört man flüstern in den Büschen, ppo_305.022
Wo sich Licht und Dunkel lieblich mischen, ppo_305.023
Wo der Grund, mit Moosen überwebt, ppo_305.024
Sich zum Lager schwellend hebt.
ppo_305.025
Aber einsam, in sich selbst verschlossen, ppo_305.026
Schaut Pygmalion dem Feste zu; ppo_305.027
Das Frohlocken muthiger Genossen ppo_305.028
Weckt ihn nicht aus seiner ernsten Ruh. ppo_305.029
Suchtest du denn von den Schönen allen, ppo_305.030
Holder Jüngling, keiner zu gefallen? ppo_305.031
Oder hat, für die dein Sinn entbrannt, ppo_305.032
Spröde sich dir abgewandt?
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0317" n="305"/>
          <lb n="ppo_305.001"/>
          <lg>
            <l>  Jhr Edlen, leuchtendes Exempel!</l>
            <lb n="ppo_305.002"/>
            <l>Bewundrung jeder Nation,</l>
            <lb n="ppo_305.003"/>
            <l>Und hohes Lob und Ehrentempel</l>
            <lb n="ppo_305.004"/>
            <l>Sind durch Aeonen euer Lohn;</l>
            <lb n="ppo_305.005"/>
            <l>Und, was euch mehr als alle Lorbeer kröne,</l>
            <lb n="ppo_305.006"/>
            <l>Jhr seyd der Freiheit Lieblingssöhne!</l>
          </lg>
          <lb n="ppo_305.007"/>
          <p> <hi rendition="#et">  2) von Aug. Wilh. v. <hi rendition="#g">Schlegel.</hi></hi> </p>
          <lb n="ppo_305.008"/>
          <p> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Pygmalion.</hi> </hi> </p>
          <lb n="ppo_305.009"/>
          <lg>
            <l>  Festlich duften Cypriens Altäre,</l>
            <lb n="ppo_305.010"/>
            <l>Vom Gesang ertönet Paphos Hain.</l>
            <lb n="ppo_305.011"/>
            <l>Schön geordnet ziehn geschmückte Chöre</l>
            <lb n="ppo_305.012"/>
            <l>Jn den Myrthumkränzten Tempel ein.</l>
            <lb n="ppo_305.013"/>
            <l>Rosig blüh'nde Mädchen, zarte Knaben;</l>
            <lb n="ppo_305.014"/>
            <l>Alle bringen sie Gelübd' und Gaben,</l>
            <lb n="ppo_305.015"/>
            <l>All' erflehn, Verlangen in der Brust,</l>
            <lb n="ppo_305.016"/>
            <l>Liebe, Reiz und Jugendlust. </l>
          </lg>
          <lb n="ppo_305.017"/>
          <lg>
            <l>  Wollust athmet aus den Rosenlauben,</l>
            <lb n="ppo_305.018"/>
            <l>Wo sich willig manches Paar verirrt;</l>
            <lb n="ppo_305.019"/>
            <l>Wo ein Paar von buhlerischen Tauben</l>
            <lb n="ppo_305.020"/>
            <l>Jhrer Ankunft süß entgegen girrt.</l>
            <lb n="ppo_305.021"/>
            <l>Küsse hört man flüstern in den Büschen,</l>
            <lb n="ppo_305.022"/>
            <l>Wo sich Licht und Dunkel lieblich mischen,</l>
            <lb n="ppo_305.023"/>
            <l>Wo der Grund, mit Moosen überwebt,</l>
            <lb n="ppo_305.024"/>
            <l>Sich zum Lager schwellend hebt. </l>
          </lg>
          <lb n="ppo_305.025"/>
          <lg>
            <l>  Aber einsam, in sich selbst verschlossen,</l>
            <lb n="ppo_305.026"/>
            <l>Schaut Pygmalion dem Feste zu;</l>
            <lb n="ppo_305.027"/>
            <l>Das Frohlocken muthiger Genossen</l>
            <lb n="ppo_305.028"/>
            <l>Weckt ihn nicht aus seiner ernsten Ruh.</l>
            <lb n="ppo_305.029"/>
            <l>Suchtest du denn von den Schönen allen,</l>
            <lb n="ppo_305.030"/>
            <l>Holder Jüngling, keiner zu gefallen?</l>
            <lb n="ppo_305.031"/>
            <l>Oder hat, für die dein Sinn entbrannt,</l>
            <lb n="ppo_305.032"/>
            <l>Spröde sich dir abgewandt?</l>
          </lg>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[305/0317] ppo_305.001 Jhr Edlen, leuchtendes Exempel! ppo_305.002 Bewundrung jeder Nation, ppo_305.003 Und hohes Lob und Ehrentempel ppo_305.004 Sind durch Aeonen euer Lohn; ppo_305.005 Und, was euch mehr als alle Lorbeer kröne, ppo_305.006 Jhr seyd der Freiheit Lieblingssöhne! ppo_305.007 2) von Aug. Wilh. v. Schlegel. ppo_305.008 Pygmalion. ppo_305.009 Festlich duften Cypriens Altäre, ppo_305.010 Vom Gesang ertönet Paphos Hain. ppo_305.011 Schön geordnet ziehn geschmückte Chöre ppo_305.012 Jn den Myrthumkränzten Tempel ein. ppo_305.013 Rosig blüh'nde Mädchen, zarte Knaben; ppo_305.014 Alle bringen sie Gelübd' und Gaben, ppo_305.015 All' erflehn, Verlangen in der Brust, ppo_305.016 Liebe, Reiz und Jugendlust. ppo_305.017 Wollust athmet aus den Rosenlauben, ppo_305.018 Wo sich willig manches Paar verirrt; ppo_305.019 Wo ein Paar von buhlerischen Tauben ppo_305.020 Jhrer Ankunft süß entgegen girrt. ppo_305.021 Küsse hört man flüstern in den Büschen, ppo_305.022 Wo sich Licht und Dunkel lieblich mischen, ppo_305.023 Wo der Grund, mit Moosen überwebt, ppo_305.024 Sich zum Lager schwellend hebt. ppo_305.025 Aber einsam, in sich selbst verschlossen, ppo_305.026 Schaut Pygmalion dem Feste zu; ppo_305.027 Das Frohlocken muthiger Genossen ppo_305.028 Weckt ihn nicht aus seiner ernsten Ruh. ppo_305.029 Suchtest du denn von den Schönen allen, ppo_305.030 Holder Jüngling, keiner zu gefallen? ppo_305.031 Oder hat, für die dein Sinn entbrannt, ppo_305.032 Spröde sich dir abgewandt?

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

Technische Universität Darmstadt, Universität Stuttgart: Bereitstellung der Scan-Digitalisate und der Texttranskription. (2015-09-30T09:54:39Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
TextGrid/DARIAH-DE: Langfristige Bereitstellung der TextGrid/DARIAH-DE-Repository-Ausgabe
Stefan Alscher: Bearbeitung der digitalen Edition - Annotation des Metaphernbegriffs
Hans-Werner Bartz: Bearbeitung der digitalen Edition - Tustep-Unterstützung
Michael Bender: Bearbeitung der digitalen Edition - Koordination, Konzeption (Korpusaufbau, Annotationsschema, Workflow, Publikationsformen), Annotation des Metaphernbegriffs, XML-Auszeichnung)
Leonie Blumenschein: Bearbeitung der digitalen Edition - XML-Auszeichnung
David Glück: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung, Annotation des Metaphernbegriffs, XSL+JavaScript
Constanze Hahn: Bearbeitung der digitalen Edition - Korpusaufbau, XML-Auszeichnung
Philipp Hegel: Bearbeitung der digitalen Edition - XML/XSL/CSS-Unterstützung
Andrea Rapp: ePoetics-Projekt-Koordination
Sandra Richter: ePoetics-Projekt-Koordination

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: keine Angabe; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: gekennzeichnet; Geminations-/Abkürzungsstriche: wie Vorlage; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): wie Vorlage; i/j in Fraktur: wie Vorlage; I/J in Fraktur: wie Vorlage; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: nicht übernommen; langes s (ſ): wie Vorlage; Normalisierungen: keine; rundes r (ꝛ): wie Vorlage; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: nicht übernommen; u/v bzw. U/V: wie Vorlage; Vokale mit übergest. e: wie Vorlage; Vollständigkeit: vollständig erfasst; Zeichensetzung: wie Vorlage; Zeilenumbrüche markiert: ja;




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/317
Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 305. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/317>, abgerufen am 25.11.2024.