Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_304.001 Die Opfrer mähn die zitternden Barbaren ppo_304.002 ppo_304.003Zum Styx hinab bei langen Schaaren. Die Gegend raucht, die Kriegswuth brüllet, ppo_304.004 ppo_304.009Verwirrung herrscht, bis Titans Licht ppo_304.005 Die todtenvolle Nacht enthüllet ppo_304.006 Und durch den dunkelnSchleier bricht; ppo_304.007 Leonidas ruft nun aus Blut und Flammen ppo_304.008 Sein göttergleiches Heer zusammen. Des Orients Entflohne schauen ppo_304.010 ppo_304.015Mit Schaam nunmehr ihr Lager an; ppo_304.011 Der Anblick füllt mit Furcht und Grauen. ppo_304.012 Doch des Tyrannen Busen kann ppo_304.013 Das Todtenfeld und ein geheimes Zittern ppo_304.014 Noch nicht in seinem Stolz erschüttern. Die Sparter ruhn in Oeta's Grotten, ppo_304.016 ppo_304.021Mit Herzen, die nach heißer Schlacht ppo_304.017 Des nahen Todes kühner spotten; ppo_304.018 Als schnell, wie mit Gewitternacht, ppo_304.019 Das ganze Heer in Stürmen auf sie dringet, ppo_304.020 Und sie zum neuen Treffen zwinget. Das Volk auf Wagen und auf Rossen ppo_304.022 ppo_304.027Schwoll rund wie Meeresflut heran; ppo_304.023 Die Sparter standen, und beschlossen, ppo_304.024 Der Freiheit heilig, Mann für Mann ppo_304.025 Den Todeskampf, im Stolz gerechter Rache, ppo_304.026 Für ihres Vaterlandes Sache. Noch lange hielt der Heraklide ppo_304.028
Leonidas, mit Schwert und Speer, ppo_304.029 Gleich einer Felsenpyramide, ppo_304.030 Und gab Verderben um sich her, ppo_304.031 Bis, Mann auf Mann, die Seinen, ohne Wanken, ppo_304.032 Mit ihm im Wogenschwall versanken. ppo_304.001 Die Opfrer mähn die zitternden Barbaren ppo_304.002 ppo_304.003Zum Styx hinab bei langen Schaaren. Die Gegend raucht, die Kriegswuth brüllet, ppo_304.004 ppo_304.009Verwirrung herrscht, bis Titans Licht ppo_304.005 Die todtenvolle Nacht enthüllet ppo_304.006 Und durch den dunkelnSchleier bricht; ppo_304.007 Leonidas ruft nun aus Blut und Flammen ppo_304.008 Sein göttergleiches Heer zusammen. Des Orients Entflohne schauen ppo_304.010 ppo_304.015Mit Schaam nunmehr ihr Lager an; ppo_304.011 Der Anblick füllt mit Furcht und Grauen. ppo_304.012 Doch des Tyrannen Busen kann ppo_304.013 Das Todtenfeld und ein geheimes Zittern ppo_304.014 Noch nicht in seinem Stolz erschüttern. Die Sparter ruhn in Oeta's Grotten, ppo_304.016 ppo_304.021Mit Herzen, die nach heißer Schlacht ppo_304.017 Des nahen Todes kühner spotten; ppo_304.018 Als schnell, wie mit Gewitternacht, ppo_304.019 Das ganze Heer in Stürmen auf sie dringet, ppo_304.020 Und sie zum neuen Treffen zwinget. Das Volk auf Wagen und auf Rossen ppo_304.022 ppo_304.027Schwoll rund wie Meeresflut heran; ppo_304.023 Die Sparter standen, und beschlossen, ppo_304.024 Der Freiheit heilig, Mann für Mann ppo_304.025 Den Todeskampf, im Stolz gerechter Rache, ppo_304.026 Für ihres Vaterlandes Sache. Noch lange hielt der Heraklide ppo_304.028
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Mit ihm im Wogenschwall versanken.
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 304. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/316>, abgerufen am 16.07.2024. |