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Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.

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die Wand warf, und wie der vogelfreie Spion, der ppo_296.002
sich einsam und sicher in dem Walde geglaubt hat, durch ppo_296.003
den Mörser eines feindlichen Hinterhalts aus seiner Ruhe ppo_296.004
geschreckt wird -- so betäubte der schreckliche Knall die ppo_296.005
Ohren des zitternden Pastors. Erst auf langes Zureden ppo_296.006
und hundert Betheuerungen der Schönen trank er den ppo_296.007
tückischen Wein, und empfand bald dessen feurige Wirkung; ppo_296.008
denn nun öffnete der laute Scherz und der wiederkehrende ppo_296.009
Witz seine geistlichen Lippen. Antithesen und ppo_296.010
Wortspiele jagten einander; und da gewann er auf einmal ppo_296.011
den ganzen Beifall der artigen Wilhelmine, wie ppo_296.012
ihm sein Traum vorher verkündigt hatte. Jetzt erschrack ppo_296.013
er nicht mehr vor dem erhabenen Busen, den er selbst ppo_296.014
belebender fand, als den brausenden Champagner. Dreimal ppo_296.015
hatt' er mit lüsternen Augen hingeschielt; da ward ppo_296.016
er so dreist und wagte es, von dem alten Verwalter unterstützt, ppo_296.017
das Herz der englischen Kammerjungfer zu bestürmen. ppo_296.018
So viele Waffen der Liebe, als nur seine unerfahrne ppo_296.019
Hand regieren konnte; so viele zärtliche Blicke, ppo_296.020
so ein gefälliges Lächeln, als ihm nur zu Gebote stehen ppo_296.021
wollte, verwendete er auf die Hoffnung einer geschwinden ppo_296.022
Eroberung. Welch eine Verschwendung von süßen ppo_296.023
rührenden Worten! Erstaunt sah Wilhelmine ihren dringenden ppo_296.024
Freund an, und dreimal wankte sie, -- aber, ein ppo_296.025
geheimer Stolz und die Rücksicht auf den prächtigen ppo_296.026
Hof erhielt sie noch -- bis ihr endlich Vater und Liebhaber, ppo_296.027
immer einander unterbrechend, das Wunder des ppo_296.028
Traumes entdeckten. Denn da erkannte sie selbst in allem ppo_296.029
die sichtbaren Wege des Himmels und ihren Beruf, und ppo_296.030
durch die Beredsamkeit des Pastors bekehrt, entfernte ppo_296.031
sie allen Zwang des Hofes von ihren offenherzigen Lippen. ppo_296.032
Wohlan! sagte sie, nachdem sie in einer kleinen freundlichen ppo_296.033
Pause die Beschwerden und die Vortheile des Hymen ppo_296.034
gegen einander gehalten, und noch die reife Ueberlegung

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die Wand warf, und wie der vogelfreie Spion, der ppo_296.002
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Wortspiele jagten einander; und da gewann er auf einmal ppo_296.011
den ganzen Beifall der artigen Wilhelmine, wie ppo_296.012
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das Herz der englischen Kammerjungfer zu bestürmen. ppo_296.018
So viele Waffen der Liebe, als nur seine unerfahrne ppo_296.019
Hand regieren konnte; so viele zärtliche Blicke, ppo_296.020
so ein gefälliges Lächeln, als ihm nur zu Gebote stehen ppo_296.021
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Eroberung. Welch eine Verschwendung von süßen ppo_296.023
rührenden Worten! Erstaunt sah Wilhelmine ihren dringenden ppo_296.024
Freund an, und dreimal wankte sie, — aber, ein ppo_296.025
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Hof erhielt sie noch — bis ihr endlich Vater und Liebhaber, ppo_296.027
immer einander unterbrechend, das Wunder des ppo_296.028
Traumes entdeckten. Denn da erkannte sie selbst in allem ppo_296.029
die sichtbaren Wege des Himmels und ihren Beruf, und ppo_296.030
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sie allen Zwang des Hofes von ihren offenherzigen Lippen. ppo_296.032
Wohlan! sagte sie, nachdem sie in einer kleinen freundlichen ppo_296.033
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Zitationshilfe: Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 296. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/308>, abgerufen am 22.11.2024.