Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825.ppo_154.001 Auf! dringet durch der Sieger Pforte! ppo_154.002 ppo_154.005Eng ist die Pforte, schmal der Weg, ppo_154.003 Zum höchsten Freudenorte ppo_154.004 Ein unbetretner Steg *!" Er sprachs, und ging voran die Donnerpfade ** ppo_154.006 ppo_154.013Die noch dem Sterbenden sein blutig Haupt ppo_154.007 Jm Kranze schmückten. Haupt, du lächelst Gnade, ppo_154.008 Als hätte Ros' und Lorbeer dich umlaubt. ppo_154.009 Entschlummre! -- Bald wird deine Krone, ppo_154.010 Siegprangend, wie der Sterne Glanz, ppo_154.011 Dem Menschengott zum Lohne, ppo_154.012 Ein ew'ger Gotteskranz. Denn, sanft wie Gott, gefällig gleich den Engeln, ppo_154.014 ppo_154.021War Güte nur und Huld sein Königreich. ppo_154.015 Mitfühlend unsrer Last und unsern Mängeln, ppo_154.016 Nur sich allein an Kraft und Würde gleich. ppo_154.017 Einsam im lauten Weltgetümmel ppo_154.018 Jn seine Größe still verhüllt. ppo_154.019 So stralt am hohen Himmel ppo_154.020 Die Sonne, Gottes Bild ***. Und konnten dem ein Unheil Fromme stiften? ppo_154.022
Die Priester, ach, ergrimmte sein Bemühn. * ppo_154.023 So die ältere Ausgabe. Die spätere: ppo_154.024 Der zu dem Freudenorte ppo_154.025 Führt unbetretnen Steg. ** ppo_154.026 So die ältere Ausgabe. Die spätere: ppo_154.027 So sprach er, und ging selbst der Dornen Pfade. *** ppo_154.028
So die erste Ausgabe. Die spätere hat: ppo_154.029 Ein Gotteseifrer ohn' Entrüsten, ppo_154.030 Der, nie verhöhnend, oft beweint, ppo_154.031 Was Menschen dulden müßten, ppo_154.032 Ein echter Menschenfreund. ppo_154.001 Auf! dringet durch der Sieger Pforte! ppo_154.002 ppo_154.005Eng ist die Pforte, schmal der Weg, ppo_154.003 Zum höchsten Freudenorte ppo_154.004 Ein unbetretner Steg *!“ Er sprachs, und ging voran die Donnerpfade ** ppo_154.006 ppo_154.013Die noch dem Sterbenden sein blutig Haupt ppo_154.007 Jm Kranze schmückten. Haupt, du lächelst Gnade, ppo_154.008 Als hätte Ros' und Lorbeer dich umlaubt. ppo_154.009 Entschlummre! — Bald wird deine Krone, ppo_154.010 Siegprangend, wie der Sterne Glanz, ppo_154.011 Dem Menschengott zum Lohne, ppo_154.012 Ein ew'ger Gotteskranz. Denn, sanft wie Gott, gefällig gleich den Engeln, ppo_154.014 ppo_154.021War Güte nur und Huld sein Königreich. ppo_154.015 Mitfühlend unsrer Last und unsern Mängeln, ppo_154.016 Nur sich allein an Kraft und Würde gleich. ppo_154.017 Einsam im lauten Weltgetümmel ppo_154.018 Jn seine Größe still verhüllt. ppo_154.019 So stralt am hohen Himmel ppo_154.020 Die Sonne, Gottes Bild ***. Und konnten dem ein Unheil Fromme stiften? ppo_154.022
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Ein echter Menschenfreund.
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Zitationshilfe: | Pölitz, Karl Heinrich Ludwig: Das Gesamtgebiet der teutschen Sprache nach Prosa, Dichtkunst und Beredsamkeit theoretisch und praktisch dargestellt. Dritter Band: Sprache der Dichtkunst. Leipzig, 1825, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/poelitz_poetik_1825/166>, abgerufen am 17.07.2024. |