Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
blos zum anschau'n. Warum nicht lieber gleich so Etwas weglassen? Jakob. Der Prinz will sich halt einen kleinen Spaß mit uns machen. Casperl. Das ist jedenfalls ein schlechter Spaß; Eine Art Crudelität. Natürlich, Jhr Beide wißt über- haupt nichts von Pasteten. [Bornehm.] Aber ich, ich kenn' mich aus in solchen Bissen. Jch kann Euch nur sagen, daß Pasteten die köstlichsten Speisen sind, die es auf den Tafeln der Vornehmen gibt. Jakob und Margareth [erstaunt.] Ah, Ah! Casperl. Nämlich: in solche Pasteten thut man das Allerbeste hinein: Rebhühnlein, Fasanen, Spanfer- keln, Knödl mit Sauerkraut, Hasen, ganze Rehböck und oft die besten Süßigkeiten mit allerhand Obst und geschnittene Nudel dazu mit chinesischem Pfeffer. Jakob und Margareth [höchst gespannt.] Aber nein! ist's möglich?
blos zum anſchau’n. Warum nicht lieber gleich ſo Etwas weglaſſen? Jakob. Der Prinz will ſich halt einen kleinen Spaß mit uns machen. Casperl. Das iſt jedenfalls ein ſchlechter Spaß; Eine Art Crudelität. Natürlich, Jhr Beide wißt über- haupt nichts von Paſteten. [Bornehm.] Aber ich, ich kenn’ mich aus in ſolchen Biſſen. Jch kann Euch nur ſagen, daß Paſteten die köſtlichſten Speiſen ſind, die es auf den Tafeln der Vornehmen gibt. Jakob und Margareth [erſtaunt.] Ah, Ah! Casperl. Nämlich: in ſolche Paſteten thut man das Allerbeſte hinein: Rebhühnlein, Faſanen, Spanfer- keln, Knödl mit Sauerkraut, Haſen, ganze Rehböck und oft die beſten Süßigkeiten mit allerhand Obſt und geſchnittene Nudel dazu mit chineſiſchem Pfeffer. Jakob und Margareth [höchſt geſpannt.] Aber nein! iſt’s möglich? <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPL"> <p><pb facs="#f0094" n="88"/> blos zum anſchau’n. Warum nicht lieber gleich ſo<lb/> Etwas weglaſſen?</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Jakob.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Der Prinz will ſich halt einen kleinen Spaß<lb/> mit uns machen.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das iſt jedenfalls ein ſchlechter Spaß; Eine<lb/> Art Crudelität. Natürlich, Jhr Beide wißt über-<lb/> haupt nichts von Paſteten.</p> <stage>[Bornehm.]</stage> <p>Aber ich, ich<lb/> kenn’ mich aus in ſolchen Biſſen. Jch kann Euch<lb/> nur ſagen, daß Paſteten die köſtlichſten Speiſen<lb/> ſind, die es auf den Tafeln der Vornehmen gibt.</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK_MARGA"> <speaker> <hi rendition="#b">Jakob und Margareth</hi> </speaker> <stage>[erſtaunt.]</stage><lb/> <p>Ah, Ah!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Nämlich: in ſolche Paſteten thut man das<lb/> Allerbeſte hinein: Rebhühnlein, Faſanen, Spanfer-<lb/> keln, Knödl mit Sauerkraut, Haſen, ganze Rehböck<lb/> und oft die beſten Süßigkeiten mit allerhand Obſt<lb/> und geſchnittene Nudel dazu mit chineſiſchem<lb/> Pfeffer.</p> </sp><lb/> <sp who="#JAK_MARGA"> <speaker> <hi rendition="#b">Jakob und Margareth</hi> </speaker> <stage>[höchſt geſpannt.]</stage><lb/> <p>Aber nein! iſt’s möglich?</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [88/0094]
blos zum anſchau’n. Warum nicht lieber gleich ſo
Etwas weglaſſen?
Jakob.
Der Prinz will ſich halt einen kleinen Spaß
mit uns machen.
Casperl.
Das iſt jedenfalls ein ſchlechter Spaß; Eine
Art Crudelität. Natürlich, Jhr Beide wißt über-
haupt nichts von Paſteten. [Bornehm.] Aber ich, ich
kenn’ mich aus in ſolchen Biſſen. Jch kann Euch
nur ſagen, daß Paſteten die köſtlichſten Speiſen
ſind, die es auf den Tafeln der Vornehmen gibt.
Jakob und Margareth [erſtaunt.]
Ah, Ah!
Casperl.
Nämlich: in ſolche Paſteten thut man das
Allerbeſte hinein: Rebhühnlein, Faſanen, Spanfer-
keln, Knödl mit Sauerkraut, Haſen, ganze Rehböck
und oft die beſten Süßigkeiten mit allerhand Obſt
und geſchnittene Nudel dazu mit chineſiſchem
Pfeffer.
Jakob und Margareth [höchſt geſpannt.]
Aber nein! iſt’s möglich?
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 88. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/94>, abgerufen am 27.07.2024. |