Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Leonardo. Wie? Was höre ich? Zu mir spricht eine holde Stimme aus der Blume? Jst es Traum, ist es Zauber? Jch will ihr antworten: Wunderbar geheimes Wesen, Soll ich aus den Blättern lesen, Daß sie Schönheit nur umhüllen, Sehnsuchtsträume zu erfüllen? Kalasiris. Will mich zeigen deinen Blicken, Weil die Götter es so schicken; Ja, der Hoffnung zu vertrauen, Sollst du Kalasiris schauen. Leonardo (ihr zu Füßen fallend). Wunderbare Erscheinung! Göttliches Bild! Kalasiris. Du hast den Bann gebrochen. Jn deinem Arme bin ich gerettet! Leonardo. Gerettet! -- Und ich beseligt! (Sie fallen sich in die Arme.) Zugleich tritt König Abnzabel ein. Abuzabel. Ja, Leonardo, du hast sie befreit; denn des Leonardo. Wie? Was höre ich? Zu mir ſpricht eine holde Stimme aus der Blume? Jſt es Traum, iſt es Zauber? Jch will ihr antworten: Wunderbar geheimes Weſen, Soll ich aus den Blättern leſen, Daß ſie Schönheit nur umhüllen, Sehnſuchtsträume zu erfüllen? Kalaſiris. Will mich zeigen deinen Blicken, Weil die Götter es ſo ſchicken; Ja, der Hoffnung zu vertrauen, Sollſt du Kalaſiris ſchauen. Leonardo (ihr zu Füßen fallend). Wunderbare Erſcheinung! Göttliches Bild! Kalaſiris. Du haſt den Bann gebrochen. Jn deinem Arme bin ich gerettet! Leonardo. Gerettet! — Und ich beſeligt! (Sie fallen ſich in die Arme.) Zugleich tritt König Abnzabel ein. Abuzabel. Ja, Leonardo, du haſt ſie befreit; denn des <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb facs="#f0045" n="39"/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Leonardo.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Wie? Was höre ich? Zu mir ſpricht eine holde<lb/> Stimme aus der Blume? Jſt es Traum, iſt es<lb/> Zauber? Jch will ihr antworten:</p><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Wunderbar geheimes Weſen,</l><lb/> <l>Soll ich aus den Blättern leſen,</l><lb/> <l>Daß ſie Schönheit nur umhüllen,</l><lb/> <l>Sehnſuchtsträume zu erfüllen?</l> </lg> </lg> </sp><lb/> <sp who="#KAL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kalaſiris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Will mich zeigen deinen Blicken,</l><lb/> <l>Weil die Götter es ſo ſchicken;</l><lb/> <l>Ja, der Hoffnung zu vertrauen,</l><lb/> <l>Sollſt du Kalaſiris ſchauen.</l> </lg> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Sie tritt aus dem Gemälde.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#b">Leonardo</hi> </speaker> <stage>(ihr zu Füßen fallend).</stage><lb/> <p>Wunderbare Erſcheinung! Göttliches Bild!</p> </sp><lb/> <sp who="#KAL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Kalaſiris.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du haſt den Bann gebrochen. Jn <hi rendition="#g">deinem</hi><lb/> Arme bin ich gerettet!</p> </sp><lb/> <sp who="#LEO"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Leonardo.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Gerettet! — Und <hi rendition="#g">ich beſeligt!</hi></p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Sie fallen ſich in die Arme.)<lb/> Zugleich tritt König Abnzabel ein.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ABU"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Abuzabel.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, Leonardo, du haſt ſie befreit; denn des<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [39/0045]
Leonardo.
Wie? Was höre ich? Zu mir ſpricht eine holde
Stimme aus der Blume? Jſt es Traum, iſt es
Zauber? Jch will ihr antworten:
Wunderbar geheimes Weſen,
Soll ich aus den Blättern leſen,
Daß ſie Schönheit nur umhüllen,
Sehnſuchtsträume zu erfüllen?
Kalaſiris.
Will mich zeigen deinen Blicken,
Weil die Götter es ſo ſchicken;
Ja, der Hoffnung zu vertrauen,
Sollſt du Kalaſiris ſchauen.
(Sie tritt aus dem Gemälde.)
Leonardo (ihr zu Füßen fallend).
Wunderbare Erſcheinung! Göttliches Bild!
Kalaſiris.
Du haſt den Bann gebrochen. Jn deinem
Arme bin ich gerettet!
Leonardo.
Gerettet! — Und ich beſeligt!
(Sie fallen ſich in die Arme.)
Zugleich tritt König Abnzabel ein.
Abuzabel.
Ja, Leonardo, du haſt ſie befreit; denn des
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/45>, abgerufen am 28.07.2024. |