Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
Das lassen wir uns nicht gefallen. Wir sind im Staatsdienst ergraute Beamte. Actenmaier. Vergessen Eure Excellenz nicht unsere Stellung. Casperl. Was Stellung? Halten Sie's Maul! v. Walther und Actenmaier. Ah, ah! Das ist zu arg! Casperl. Jch bin Minister. v. Walther. Und wenn sechsfach Minister, eine solche Be- handlung ist empörend. Kommen Sie, Herr Geh. Rath! Schnell zum Herzog! Es muß uns Genug- thuung werden. Actenmaier. Ja, der Herzog muß uns hören. (Beide rasch ab.) Casperl (allein.) Auweh Pfutsch! Das ist a saubere Gschicht. Jetzt wird mich der Herzog auch gleich rufen lassen, wenn die Zwei mich verklagen. Und ich hab' keine Ministerfeder bei der Hand! Wenn ich nur den
Das laſſen wir uns nicht gefallen. Wir ſind im Staatsdienſt ergraute Beamte. Actenmaier. Vergeſſen Eure Excellenz nicht unſere Stellung. Casperl. Was Stellung? Halten Sie’s Maul! v. Walther und Actenmaier. Ah, ah! Das iſt zu arg! Casperl. Jch bin Miniſter. v. Walther. Und wenn ſechsfach Miniſter, eine ſolche Be- handlung iſt empörend. Kommen Sie, Herr Geh. Rath! Schnell zum Herzog! Es muß uns Genug- thuung werden. Actenmaier. Ja, der Herzog muß uns hören. (Beide raſch ab.) Casperl (allein.) Auweh Pfutſch! Das iſt a ſaubere Gſchicht. Jetzt wird mich der Herzog auch gleich rufen laſſen, wenn die Zwei mich verklagen. Und ich hab’ keine Miniſterfeder bei der Hand! Wenn ich nur den <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <sp who="#WALT"> <p><pb facs="#f0275" n="269"/> Das laſſen wir uns nicht gefallen. Wir ſind im<lb/> Staatsdienſt ergraute Beamte.</p> </sp><lb/> <sp who="#ACT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Actenmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Vergeſſen Eure Excellenz nicht unſere Stellung.</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Was Stellung? Halten Sie’s Maul!</p> </sp><lb/> <sp who="#WALT_ACT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">v. Walther und Actenmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ah, ah! Das iſt zu arg!</p> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Jch bin Miniſter.</p> </sp><lb/> <sp who="#WALT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">v. Walther.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Und wenn ſechsfach Miniſter, eine ſolche Be-<lb/> handlung iſt empörend. Kommen Sie, Herr Geh.<lb/> Rath! Schnell zum Herzog! Es muß uns Genug-<lb/> thuung werden.</p> </sp><lb/> <sp who="#ACT"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Actenmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, der Herzog muß uns hören.</p> <stage>(Beide raſch ab.)</stage> </sp><lb/> <sp who="#CAS"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>(allein.)</stage><lb/> <p>Auweh Pfutſch! Das iſt a ſaubere Gſchicht.<lb/> Jetzt wird mich der Herzog auch gleich rufen laſſen,<lb/> wenn die Zwei mich verklagen. Und ich hab’ keine<lb/> Miniſterfeder bei der Hand! Wenn ich nur den<lb/></p> </sp> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [269/0275]
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Staatsdienſt ergraute Beamte.
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Vergeſſen Eure Excellenz nicht unſere Stellung.
Casperl.
Was Stellung? Halten Sie’s Maul!
v. Walther und Actenmaier.
Ah, ah! Das iſt zu arg!
Casperl.
Jch bin Miniſter.
v. Walther.
Und wenn ſechsfach Miniſter, eine ſolche Be-
handlung iſt empörend. Kommen Sie, Herr Geh.
Rath! Schnell zum Herzog! Es muß uns Genug-
thuung werden.
Actenmaier.
Ja, der Herzog muß uns hören. (Beide raſch ab.)
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Auweh Pfutſch! Das iſt a ſaubere Gſchicht.
Jetzt wird mich der Herzog auch gleich rufen laſſen,
wenn die Zwei mich verklagen. Und ich hab’ keine
Miniſterfeder bei der Hand! Wenn ich nur den
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