Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.
beim Zeug. Aber sagen Sie mir doch, gescheiter Herr Hölzlmaier: warum sind denn die Mohren eigentlich schwarz? Hölzlmaier. Das kommt daher, Herr Casperl, weil sie eben Mohren sind. Casperl. Ah so! Das ist eine ungemein sinmeiche Er- klärung. -- Sie, Hölzmaier, wie haben denn Sie eigentlich die mohrische Sprach glernt? Hölzlmaier. Durch Uebung während meines mehrjährigen Aufenthaltes im Orient. Und so bin ich denn Dol- metsch für die reisenden Fremden geworden. Casperl. No, Herr Hölzlmaier, so a Dollpatsch hätten's z' Haus bei uns auch bleiben können. Mohr [schaut plötzlich unruhig zwischen die Coulissen hinaus]. Casperl. Sie, Hölzlmaier! Was schaut denn der Mohr so? Hölzlmaier. Ja, ich bemerk' es auch.
beim Zeug. Aber ſagen Sie mir doch, geſcheiter Herr Hölzlmaier: warum ſind denn die Mohren eigentlich ſchwarz? Hölzlmaier. Das kommt daher, Herr Casperl, weil ſie eben Mohren ſind. Casperl. Ah ſo! Das iſt eine ungemein ſinmeiche Er- klärung. — Sie, Hölzmaier, wie haben denn Sie eigentlich die mohriſche Sprach glernt? Hölzlmaier. Durch Uebung während meines mehrjährigen Aufenthaltes im Orient. Und ſo bin ich denn Dol- metſch für die reiſenden Fremden geworden. Casperl. No, Herr Hölzlmaier, ſo a Dollpatſch hätten’s z’ Haus bei uns auch bleiben können. Mohr [ſchaut plötzlich unruhig zwiſchen die Couliſſen hinaus]. Casperl. Sie, Hölzlmaier! Was ſchaut denn der Mohr ſo? Hölzlmaier. Ja, ich bemerk’ es auch. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASP"> <p><pb facs="#f0017" n="11"/> beim Zeug. Aber ſagen Sie mir doch, geſcheiter<lb/> Herr Hölzlmaier: warum ſind denn die Mohren<lb/> eigentlich ſchwarz?</p> </sp><lb/> <sp who="#HOLZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hölzlmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Das kommt <hi rendition="#g">daher,</hi> Herr Casperl, weil ſie<lb/> eben <hi rendition="#g">Mohren</hi> ſind.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ah ſo! Das iſt eine ungemein ſinmeiche Er-<lb/> klärung. — Sie, Hölzmaier, wie haben denn Sie<lb/> eigentlich die mohriſche Sprach glernt?</p> </sp><lb/> <sp who="#HOLZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hölzlmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Durch Uebung während meines mehrjährigen<lb/> Aufenthaltes im Orient. Und ſo bin ich denn Dol-<lb/> metſch für die reiſenden Fremden geworden.</p> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>No, Herr Hölzlmaier, ſo a Dollpatſch hätten’s<lb/> z’ Haus bei uns auch bleiben können.</p> </sp><lb/> <sp who="#MOH"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Mohr</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[ſchaut plötzlich unruhig zwiſchen die Couliſſen hinaus].</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASP"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p><hi rendition="#g">Sie,</hi> Hölzlmaier! Was <hi rendition="#g">ſchaut</hi> denn der<lb/> Mohr ſo?</p> </sp><lb/> <sp who="#HOLZ"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Hölzlmaier.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Ja, ich bemerk’ es auch.</p> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [11/0017]
beim Zeug. Aber ſagen Sie mir doch, geſcheiter
Herr Hölzlmaier: warum ſind denn die Mohren
eigentlich ſchwarz?
Hölzlmaier.
Das kommt daher, Herr Casperl, weil ſie
eben Mohren ſind.
Casperl.
Ah ſo! Das iſt eine ungemein ſinmeiche Er-
klärung. — Sie, Hölzmaier, wie haben denn Sie
eigentlich die mohriſche Sprach glernt?
Hölzlmaier.
Durch Uebung während meines mehrjährigen
Aufenthaltes im Orient. Und ſo bin ich denn Dol-
metſch für die reiſenden Fremden geworden.
Casperl.
No, Herr Hölzlmaier, ſo a Dollpatſch hätten’s
z’ Haus bei uns auch bleiben können.
Mohr
[ſchaut plötzlich unruhig zwiſchen die Couliſſen hinaus].
Casperl.
Sie, Hölzlmaier! Was ſchaut denn der
Mohr ſo?
Hölzlmaier.
Ja, ich bemerk’ es auch.
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Zitationshilfe: | Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871, S. 11. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pocci_komoedienbuechlein04_1871/17>, abgerufen am 27.07.2024. |