Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871. Albert. Du hast recht gehört. Folge deiner Herrin. [Albert führt Elsbeth hinaus.] Es ist mittlerweile Nacht geworden. Sterne und Mond stehen am Himmel. Casperl [auf- und ablaufend.] Da möcht' Einer ja närrisch werden. Der Jäger ist also ein Herzog. Ah, natürlich, er ist ja alleweil hergezogen. Das ist aber so viel, wie ein Prinz, eine sogenannte Durchlaucht. Und mein liebes Fräulein wird Prinzessin. Und ich bei dieser Gelegenheit nicht viel mehr und nicht viel weniger als Hoflakai! Da heißt's aufpacken! G'schwind hinein! [Ab in die Hütte.] Albert tritt ein, am Zügel den Schimmel führend, auf welchen Elsbeth sitzt. Elsbeth. Leb wohl nun, liebe Einsamkeit, Wo ich gelebt in stillem Leid! Lebt wohl, all ihr Waldvögelein, Jch laß' euch hier im Grün allein. Jch ziehe fort. Mög' allerwegen Mich schützen Gottes heil'ger Segen! Casperl [mit einem Schiebkarren, auf welchen verschiedene Gegenstände geladen sind: Caffemaschine, Kessel etc. etc. Leb wohl, du stille Einsamkeit; Jch ziehe fort, weiß nicht wie weit! Albert. Du haſt recht gehört. Folge deiner Herrin. [Albert führt Elsbeth hinaus.] Es iſt mittlerweile Nacht geworden. Sterne und Mond ſtehen am Himmel. Casperl [auf- und ablaufend.] Da möcht’ Einer ja närriſch werden. Der Jäger iſt alſo ein Herzog. Ah, natürlich, er iſt ja alleweil hergezogen. Das iſt aber ſo viel, wie ein Prinz, eine ſogenannte Durchlaucht. Und mein liebes Fräulein wird Prinzeſſin. Und ich bei dieſer Gelegenheit nicht viel mehr und nicht viel weniger als Hoflakai! Da heißt’s aufpacken! G’ſchwind hinein! [Ab in die Hütte.] Albert tritt ein, am Zügel den Schimmel führend, auf welchen Elsbeth ſitzt. Elsbeth. Leb wohl nun, liebe Einſamkeit, Wo ich gelebt in ſtillem Leid! Lebt wohl, all ihr Waldvögelein, Jch laß’ euch hier im Grün allein. Jch ziehe fort. Mög’ allerwegen Mich ſchützen Gottes heil’ger Segen! Casperl [mit einem Schiebkarren, auf welchen verſchiedene Gegenſtände geladen ſind: Caffemaſchine, Keſſel ꝛc. ꝛc. Leb wohl, du ſtille Einſamkeit; Jch ziehe fort, weiß nicht wie weit! <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0116" n="110"/> <sp who="#ALB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Albert.</hi> </hi> </speaker><lb/> <p>Du haſt recht gehört. Folge deiner Herrin.</p><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[Albert führt Elsbeth hinaus.]<lb/> Es iſt mittlerweile Nacht geworden. Sterne und Mond ſtehen am Himmel.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERL"> <speaker> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </speaker> <stage>[auf- und ablaufend.]</stage><lb/> <p>Da möcht’ Einer ja närriſch werden. Der<lb/> Jäger iſt alſo ein Herzog. Ah, natürlich, er iſt<lb/> ja alleweil <hi rendition="#g">hergezogen.</hi> Das iſt aber ſo viel,<lb/> wie ein Prinz, eine ſogenannte Durchlaucht. Und<lb/> mein liebes Fräulein wird Prinzeſſin. Und ich bei<lb/> dieſer Gelegenheit nicht viel mehr und nicht viel<lb/> weniger als Hoflakai! Da heißt’s aufpacken!<lb/> G’ſchwind hinein!</p> <stage>[Ab in die Hütte.]</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">Albert tritt ein, am Zügel den Schimmel führend, auf welchen Elsbeth ſitzt.</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#ELSB"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Elsbeth.</hi> </hi> </speaker><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Leb wohl nun, liebe Einſamkeit,</l><lb/> <l>Wo ich gelebt in ſtillem Leid!</l><lb/> <l>Lebt wohl, all ihr Waldvögelein,</l><lb/> <l>Jch laß’ euch hier im Grün allein.</l><lb/> <l>Jch ziehe fort. Mög’ allerwegen</l><lb/> <l>Mich ſchützen Gottes heil’ger Segen!</l> </lg> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[Albert und Elsbeth ziehen hinaus.]</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#CASPLERL"> <speaker> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#b">Casperl</hi> </hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">[mit einem Schiebkarren, auf welchen verſchiedene Gegenſtände geladen ſind:<lb/> Caffemaſchine, Keſſel ꝛc. ꝛc.</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <lg n="1"> <l>Leb wohl, du ſtille Einſamkeit;</l><lb/> <l>Jch ziehe fort, weiß nicht wie weit!</l><lb/> </lg> </lg> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [110/0116]
Albert.
Du haſt recht gehört. Folge deiner Herrin.
[Albert führt Elsbeth hinaus.]
Es iſt mittlerweile Nacht geworden. Sterne und Mond ſtehen am Himmel.
Casperl [auf- und ablaufend.]
Da möcht’ Einer ja närriſch werden. Der
Jäger iſt alſo ein Herzog. Ah, natürlich, er iſt
ja alleweil hergezogen. Das iſt aber ſo viel,
wie ein Prinz, eine ſogenannte Durchlaucht. Und
mein liebes Fräulein wird Prinzeſſin. Und ich bei
dieſer Gelegenheit nicht viel mehr und nicht viel
weniger als Hoflakai! Da heißt’s aufpacken!
G’ſchwind hinein! [Ab in die Hütte.]
Albert tritt ein, am Zügel den Schimmel führend, auf welchen Elsbeth ſitzt.
Elsbeth.
Leb wohl nun, liebe Einſamkeit,
Wo ich gelebt in ſtillem Leid!
Lebt wohl, all ihr Waldvögelein,
Jch laß’ euch hier im Grün allein.
Jch ziehe fort. Mög’ allerwegen
Mich ſchützen Gottes heil’ger Segen!
[Albert und Elsbeth ziehen hinaus.]
Casperl
[mit einem Schiebkarren, auf welchen verſchiedene Gegenſtände geladen ſind:
Caffemaſchine, Keſſel ꝛc. ꝛc.
Leb wohl, du ſtille Einſamkeit;
Jch ziehe fort, weiß nicht wie weit!
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