Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 4. München, 1871.Vorspiel. Gemach auf Ritter Eckart's Burg. Morgendämmer- ung. Siglind liegt auf einem Ruhebette. Eine Lampe brennt neben ihr. Man hört die Thurmwächter den Morgengruß blasen. Siglind (fährt vom Schlafe auf.) Es graut der Tag, der Wächter grüßt den Morgen. Weh mir, daß ich erwach' zu Leid und Sorgen! War auch gebannt der Schmerz durch Schlummers Nacht, Des Tages Grau'n hat wieder ihn geweckt. Allmählig wird die Bühne vom Morgenroth erhellt. Die Lampe erlischt. Was glüh'st du mir in mein Gemach herein Verhaßtes Licht? Dein Schimmer ist mir Pein; Du kündest des Bewußtseins klare Helle, Daß immer ströme meines Unheils Quelle. (Wirst sich wieder auf's Lager.) Ritter Eckart tritt ein, Eckart. Noch schläft sie. Jhr zur Ruhe, mir zum Trost Denn wahrlich kaum ertrag' ich ihren Wahn. 7
Vorſpiel. Gemach auf Ritter Eckart’s Burg. Morgendämmer- ung. Siglind liegt auf einem Ruhebette. Eine Lampe brennt neben ihr. Man hört die Thurmwächter den Morgengruß blaſen. Siglind (fährt vom Schlafe auf.) Es graut der Tag, der Wächter grüßt den Morgen. Weh mir, daß ich erwach’ zu Leid und Sorgen! War auch gebannt der Schmerz durch Schlummers Nacht, Des Tages Grau’n hat wieder ihn geweckt. Allmählig wird die Bühne vom Morgenroth erhellt. Die Lampe erliſcht. Was glüh’ſt du mir in mein Gemach herein Verhaßtes Licht? Dein Schimmer iſt mir Pein; Du kündeſt des Bewußtſeins klare Helle, Daß immer ſtröme meines Unheils Quelle. (Wirſt ſich wieder auf’s Lager.) Ritter Eckart tritt ein, Eckart. Noch ſchläft ſie. Jhr zur Ruhe, mir zum Troſt Denn wahrlich kaum ertrag’ ich ihren Wahn. 7
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Vorſpiel.
Gemach auf Ritter Eckart’s Burg. Morgendämmer-
ung. Siglind liegt auf einem Ruhebette. Eine Lampe
brennt neben ihr. Man hört die Thurmwächter den
Morgengruß blaſen.
Siglind (fährt vom Schlafe auf.)
Es graut der Tag, der Wächter grüßt den Morgen.
Weh mir, daß ich erwach’ zu Leid und Sorgen!
War auch gebannt der Schmerz durch Schlummers
Nacht,
Des Tages Grau’n hat wieder ihn geweckt.
Allmählig wird die Bühne vom Morgenroth erhellt. Die Lampe erliſcht.
Was glüh’ſt du mir in mein Gemach herein
Verhaßtes Licht? Dein Schimmer iſt mir Pein;
Du kündeſt des Bewußtſeins klare Helle,
Daß immer ſtröme meines Unheils Quelle.
(Wirſt ſich wieder auf’s Lager.)
Ritter Eckart tritt ein,
Eckart.
Noch ſchläft ſie. Jhr zur Ruhe, mir zum Troſt
Denn wahrlich kaum ertrag’ ich ihren Wahn.
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