Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. Casperl (immer zuhauend.) Pim, Pim, Pim! -- so hast noch nit genug? Schurimuri. Weh' mir! zu Hülfe, zu Hülfe! der Schurke schlagt mich todt! Casperl. Pim, Pim, Pim, Pim! (schlägt ihn todt.) So -- die Schnackenjagd ist vorbei! Der muxt nimmer! den brauch ich nimmer zu fürchten! jetzt hol' ich die weiße Muhrin, 's kommt ohnehin gleich der Zapfenstreich. (Ab.) (Ein türkischer Trommler marschirt über die Bühne und trommelt den Zapfenstreich. Es wird Nacht. Der Mond geht auf. Es schlägt Mitternacht.) Mimißatzi. Die Stunde der Befreiung schlägt! Alles ist vorbereitet. Die Wachen sind bestochen. Wenn nur mein Retter nicht ausbleibt! Ps! Ps! Ps! Casperl (in einen Mantel gehüllt, eine große Laterne in der Hand.) Hier bin ich! -- Es ist zwar sehr pressant, daß wir fortkommen, allein auf dem Theater ist es üblich, daß man vorher noch eine Stund lang discurirt und dem Publikum sagt, daß man geschwind fort soll! Also höre und fasse dich: Casperl (immer zuhauend.) Pim, Pim, Pim! — ſo haſt noch nit genug? Schurimuri. Weh’ mir! zu Hülfe, zu Hülfe! der Schurke ſchlagt mich todt! Casperl. Pim, Pim, Pim, Pim! (ſchlägt ihn todt.) So — die Schnackenjagd iſt vorbei! Der muxt nimmer! den brauch ich nimmer zu fürchten! jetzt hol’ ich die weiße Muhrin, ’s kommt ohnehin gleich der Zapfenſtreich. (Ab.) (Ein türkiſcher Trommler marſchirt über die Bühne und trommelt den Zapfenſtreich. Es wird Nacht. Der Mond geht auf. Es ſchlägt Mitternacht.) Mimißatzi. Die Stunde der Befreiung ſchlägt! Alles iſt vorbereitet. Die Wachen ſind beſtochen. Wenn nur mein Retter nicht ausbleibt! Ps! Ps! Ps! Casperl (in einen Mantel gehüllt, eine große Laterne in der Hand.) Hier bin ich! — Es iſt zwar ſehr preſſant, daß wir fortkommen, allein auf dem Theater iſt es üblich, daß man vorher noch eine Stund lang discurirt und dem Publikum ſagt, daß man geſchwind fort ſoll! Alſo höre und faſſe dich: <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <pb facs="#f0142" n="136"/> <sp who="#CASPER"> <speaker>Casperl</speaker> <stage>(immer zuhauend.)</stage><lb/> <p>Pim, Pim, Pim! — ſo haſt noch nit genug?</p> </sp><lb/> <sp who="#SCHUR"> <speaker> <hi rendition="#c">Schurimuri.</hi> </speaker><lb/> <p>Weh’ mir! zu Hülfe, zu Hülfe! der Schurke<lb/> ſchlagt mich todt!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl.</hi> </speaker><lb/> <p>Pim, Pim, Pim, Pim!</p> <stage>(ſchlägt ihn todt.)</stage> <p>So —<lb/> die Schnackenjagd iſt vorbei! Der muxt nimmer!<lb/> den brauch ich nimmer zu fürchten! jetzt hol’ ich<lb/> die weiße Muhrin, ’s kommt ohnehin gleich der<lb/> Zapfenſtreich.</p> <stage>(Ab.)</stage><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(Ein türkiſcher Trommler marſchirt über die Bühne und trommelt<lb/> den Zapfenſtreich. Es wird Nacht. Der Mond geht auf.<lb/> Es ſchlägt Mitternacht.)</hi> </stage> </sp><lb/> <sp who="#MIM"> <speaker> <hi rendition="#c">Mimißatzi.</hi> </speaker><lb/> <p>Die Stunde der Befreiung ſchlägt! Alles iſt<lb/> vorbereitet. Die Wachen ſind beſtochen. Wenn nur<lb/> mein Retter nicht ausbleibt! Ps! Ps! Ps!</p> </sp><lb/> <sp who="#CASPER"> <speaker> <hi rendition="#c">Casperl</hi> </speaker><lb/> <stage> <hi rendition="#c">(in einen Mantel gehüllt, eine große Laterne in der Hand.)</hi> </stage><lb/> <p>Hier bin ich! — Es iſt zwar ſehr preſſant, daß<lb/> wir fortkommen, allein auf dem Theater iſt es üblich,<lb/> daß man vorher noch eine Stund lang discurirt und<lb/> dem Publikum ſagt, daß man geſchwind fort ſoll!<lb/> Alſo höre und faſſe dich:</p><lb/> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [136/0142]
Casperl (immer zuhauend.)
Pim, Pim, Pim! — ſo haſt noch nit genug?
Schurimuri.
Weh’ mir! zu Hülfe, zu Hülfe! der Schurke
ſchlagt mich todt!
Casperl.
Pim, Pim, Pim, Pim! (ſchlägt ihn todt.) So —
die Schnackenjagd iſt vorbei! Der muxt nimmer!
den brauch ich nimmer zu fürchten! jetzt hol’ ich
die weiße Muhrin, ’s kommt ohnehin gleich der
Zapfenſtreich. (Ab.)
(Ein türkiſcher Trommler marſchirt über die Bühne und trommelt
den Zapfenſtreich. Es wird Nacht. Der Mond geht auf.
Es ſchlägt Mitternacht.)
Mimißatzi.
Die Stunde der Befreiung ſchlägt! Alles iſt
vorbereitet. Die Wachen ſind beſtochen. Wenn nur
mein Retter nicht ausbleibt! Ps! Ps! Ps!
Casperl
(in einen Mantel gehüllt, eine große Laterne in der Hand.)
Hier bin ich! — Es iſt zwar ſehr preſſant, daß
wir fortkommen, allein auf dem Theater iſt es üblich,
daß man vorher noch eine Stund lang discurirt und
dem Publikum ſagt, daß man geſchwind fort ſoll!
Alſo höre und faſſe dich:
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |