Pocci, Franz von: Lustiges Komödienbüchlein. Bd. 1. München, 1859. (Deklamirend.) Ringsum decket die Nacht mit schwarzen Flügeln Während der letzten Worte fällt langsamdie Erde, Und der schweigende Mond zittert auf bläulicher Fluth. Hier aus den Büschen vernimmst du der Nachtigall heimliches Liedchen, Und aus thaufeuchtem Gras zirpet die Grill' ihren Sang. Schlummernde Wächter auf zinnenumkränzten Thür- men dort schnarchen, Hundegebell auch erschallt, Kater auf Dächern miau'n. Fern auf den wogenden Wellen vernehm' ich der Ruder Geplätscher, Und es harret der Kahn, der uns zur Rettung bereit. Funkelnde Sterne erleuchten die Bahn auf schwan- kender Welle, Schweigend entflieh'n wir dem Ort; Freiheit ver- heißt uns die Nacht! der Vorhang. (Deklamirend.) Ringsum decket die Nacht mit ſchwarzen Flügeln Während der letzten Worte fällt langſamdie Erde, Und der ſchweigende Mond zittert auf bläulicher Fluth. Hier aus den Büſchen vernimmſt du der Nachtigall heimliches Liedchen, Und aus thaufeuchtem Gras zirpet die Grill’ ihren Sang. Schlummernde Wächter auf zinnenumkränzten Thür- men dort ſchnarchen, Hundegebell auch erſchallt, Kater auf Dächern miau’n. Fern auf den wogenden Wellen vernehm’ ich der Ruder Geplätſcher, Und es harret der Kahn, der uns zur Rettung bereit. Funkelnde Sterne erleuchten die Bahn auf ſchwan- kender Welle, Schweigend entflieh’n wir dem Ort; Freiheit ver- heißt uns die Nacht! der Vorhang. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#CASPER"> <pb facs="#f0143" n="137"/> <stage> <hi rendition="#c">(Deklamirend.)</hi> </stage><lb/> <lg type="poem"> <l>Ringsum decket die Nacht mit ſchwarzen Flügeln</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">die Erde,</hi> </l><lb/> <l>Und der ſchweigende Mond zittert auf bläulicher Fluth.</l><lb/> <l>Hier aus den Büſchen vernimmſt du der Nachtigall</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">heimliches Liedchen,</hi> </l><lb/> <l>Und aus thaufeuchtem Gras zirpet die Grill’ ihren</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Sang.</hi> </l><lb/> <l>Schlummernde Wächter auf zinnenumkränzten Thür-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">men dort ſchnarchen,</hi> </l><lb/> <l>Hundegebell auch erſchallt, Kater auf Dächern miau’n.</l><lb/> <l>Fern auf den wogenden Wellen vernehm’ ich der</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">Ruder Geplätſcher,</hi> </l><lb/> <l>Und es harret der Kahn, der uns zur Rettung bereit.</l><lb/> <l>Funkelnde Sterne erleuchten die Bahn auf ſchwan-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">kender Welle,</hi> </l><lb/> <l>Schweigend entflieh’n wir dem Ort; Freiheit ver-</l><lb/> <l> <hi rendition="#et">heißt uns die Nacht!</hi> </l> </lg><lb/> <stage> <hi rendition="#c"> <hi rendition="#g">Während der letzten Worte fällt langſam<lb/> der Vorhang.</hi> </hi> </stage> </sp> </div> </div><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> </body> </text> </TEI> [137/0143]
(Deklamirend.)
Ringsum decket die Nacht mit ſchwarzen Flügeln
die Erde,
Und der ſchweigende Mond zittert auf bläulicher Fluth.
Hier aus den Büſchen vernimmſt du der Nachtigall
heimliches Liedchen,
Und aus thaufeuchtem Gras zirpet die Grill’ ihren
Sang.
Schlummernde Wächter auf zinnenumkränzten Thür-
men dort ſchnarchen,
Hundegebell auch erſchallt, Kater auf Dächern miau’n.
Fern auf den wogenden Wellen vernehm’ ich der
Ruder Geplätſcher,
Und es harret der Kahn, der uns zur Rettung bereit.
Funkelnde Sterne erleuchten die Bahn auf ſchwan-
kender Welle,
Schweigend entflieh’n wir dem Ort; Freiheit ver-
heißt uns die Nacht!
Während der letzten Worte fällt langſam
der Vorhang.
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