gegangenen Lawine. Eine dem Individuum gleiche Com- plication des befruchteten Eies braucht man ebenso wenig anzunehmen -- ehe sie nicht durch zwingende Schlüsse auf Grund von gesicherten Beobachtungen bewiesen wird -- als eine derjenigen der Lawine gleiche Complication in der sich ablösenden Schneemasse. In Wirklichkeit hatte es natürlich sehr complicirte Ursachen, dass sich eine Schnee- masse ablöste, grade in der bestimmten Grösse, von der bestimmten Dichtigkeit, von der bestimmten Entfernung unter dem Gipfel, von der bestimmten Richtung etc. Nur die grob sinnliche Concentrirung einiger dieser ursächlichen Momente in der Schneemasse bringt uns zur Gegenüber- stellung mit der Lawine.
Wir können dies Bild noch weiter brauchen, um an- schaulich zu machen, wie die befruchteten Eier sehr ver- schiedener. Arten lange nicht so verschieden zu sein brauchen, als die ausgewachsenen Individuen es sind. Nehmen wir an, die ursprüngliche Schneemasse, die in's Rollen kam, wäre grösser gewesen, so dass der Ball, der bis zum Stein entstanden war, auch ein gut Theil grösser geworden wäre und Kraft genug gehabt hätte, über den Stein hinwegzurollen. Dann wäre die Schneemasse nach dem bewaldeten Abhang zu gerollt, hätte als wachsende Lawine nicht nur Schnee und Felsgeröll, sondern auch Moose, Knieholz, Fichten, allerlei andere Pflanzen und Thiere, vielleicht Häuser und Menschen mit sich zu Thal geschmettert. Ihre Zusammensetzung wird eine ganz an- dere, sehr viel complicirtere sein, als die der ersten La- wine. Die ersten Keime waren anscheinend so ähnlich, nur quantitativ verschiedene Schneemassen. Wir könnten sogar die beiden ersten Schneemassen ganz gleich an- nehmen, und uns denken, dass kurz vor dem Prellstein ein Windstoss den rollenden Ball dem bewaldeten Abhang zutriebe, so dass er trotz der gleichen Grösse diesmal einen anderen Weg nähme als der erste. Damit wäre
gegangenen Lawine. Eine dem Individuum gleiche Com- plication des befruchteten Eies braucht man ebenso wenig anzunehmen — ehe sie nicht durch zwingende Schlüsse auf Grund von gesicherten Beobachtungen bewiesen wird — als eine derjenigen der Lawine gleiche Complication in der sich ablösenden Schneemasse. In Wirklichkeit hatte es natürlich sehr complicirte Ursachen, dass sich eine Schnee- masse ablöste, grade in der bestimmten Grösse, von der bestimmten Dichtigkeit, von der bestimmten Entfernung unter dem Gipfel, von der bestimmten Richtung etc. Nur die grob sinnliche Concentrirung einiger dieser ursächlichen Momente in der Schneemasse bringt uns zur Gegenüber- stellung mit der Lawine.
Wir können dies Bild noch weiter brauchen, um an- schaulich zu machen, wie die befruchteten Eier sehr ver- schiedener. Arten lange nicht so verschieden zu sein brauchen, als die ausgewachsenen Individuen es sind. Nehmen wir an, die ursprüngliche Schneemasse, die in’s Rollen kam, wäre grösser gewesen, so dass der Ball, der bis zum Stein entstanden war, auch ein gut Theil grösser geworden wäre und Kraft genug gehabt hätte, über den Stein hinwegzurollen. Dann wäre die Schneemasse nach dem bewaldeten Abhang zu gerollt, hätte als wachsende Lawine nicht nur Schnee und Felsgeröll, sondern auch Moose, Knieholz, Fichten, allerlei andere Pflanzen und Thiere, vielleicht Häuser und Menschen mit sich zu Thal geschmettert. Ihre Zusammensetzung wird eine ganz an- dere, sehr viel complicirtere sein, als die der ersten La- wine. Die ersten Keime waren anscheinend so ähnlich, nur quantitativ verschiedene Schneemassen. Wir könnten sogar die beiden ersten Schneemassen ganz gleich an- nehmen, und uns denken, dass kurz vor dem Prellstein ein Windstoss den rollenden Ball dem bewaldeten Abhang zutriebe, so dass er trotz der gleichen Grösse diesmal einen anderen Weg nähme als der erste. Damit wäre
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gegangenen Lawine. Eine dem Individuum gleiche Com-
plication des befruchteten Eies braucht man ebenso wenig
anzunehmen — ehe sie nicht durch zwingende Schlüsse
auf Grund von gesicherten Beobachtungen bewiesen wird
— als eine derjenigen der Lawine gleiche Complication in
der sich ablösenden Schneemasse. In Wirklichkeit hatte
es natürlich sehr complicirte Ursachen, dass sich eine Schnee-
masse ablöste, grade in der bestimmten Grösse, von der
bestimmten Dichtigkeit, von der bestimmten Entfernung
unter dem Gipfel, von der bestimmten Richtung etc. Nur
die grob sinnliche Concentrirung einiger dieser ursächlichen
Momente in der Schneemasse bringt uns zur Gegenüber-
stellung mit der Lawine.
Wir können dies Bild noch weiter brauchen, um an-
schaulich zu machen, wie die befruchteten Eier sehr ver-
schiedener. Arten lange nicht so verschieden zu sein
brauchen, als die ausgewachsenen Individuen es sind.
Nehmen wir an, die ursprüngliche Schneemasse, die in’s
Rollen kam, wäre grösser gewesen, so dass der Ball, der
bis zum Stein entstanden war, auch ein gut Theil grösser
geworden wäre und Kraft genug gehabt hätte, über den
Stein hinwegzurollen. Dann wäre die Schneemasse nach
dem bewaldeten Abhang zu gerollt, hätte als wachsende
Lawine nicht nur Schnee und Felsgeröll, sondern auch
Moose, Knieholz, Fichten, allerlei andere Pflanzen und
Thiere, vielleicht Häuser und Menschen mit sich zu Thal
geschmettert. Ihre Zusammensetzung wird eine ganz an-
dere, sehr viel complicirtere sein, als die der ersten La-
wine. Die ersten Keime waren anscheinend so ähnlich,
nur quantitativ verschiedene Schneemassen. Wir könnten
sogar die beiden ersten Schneemassen ganz gleich an-
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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 29. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/49>, abgerufen am 23.11.2024.
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