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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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oder hatten bei Vermischung mit Kräftigeren die Tendenz,
die Nachkommen leichter unterliegen zu lassen. Wir müssen
diesen Erhaltungs- und Umänderungsprocess mit seinen
drei Grundphaenomenen, der Variation oder Abänderung
der Nachkommen, der Auslese (Zuchtwahl, Selection)
der guten Variationen durch den Kampf um's Dasein und
drittens der Vererbung der elterlichen Eigenschaften auf
die nächste Generation, für unsere Zwecke noch etwas
näher betrachten.

Vererbung.

Unter Vererbung *) versteht man jedes Wiederauftreten
von Eigenschaften der Eltern bei den Nachkommen durch den
Akt der Fortpflanzung hindurch. Oft werden die elterlichen
Anlagen beim Kinde bis auf feinste Einzelheiten wiederholt.
Die Erblichkeit ist die Tendenz, die Kinder den Eltern gleich
zu machen, sie ist also der grosse conservative Factor in
der Natur, der viele von den neu aufgetretenen wie auch
die alten Eigenschaften zu erhalten strebt. In so fern be-
steht zwischen der Vererbung und der Veränderlichkeit
oder Variabilität der Organismen ein gewisser Gegensatz.
Die Variabilität vereinigt das fortschrittliche und reaktionäre

*) Zum Studium der Vererbung empfehlen sich: Darwin, Ch.
Das Variiren der Pflanzen und Thiere im Zustand der Domestication.
Cap. 27. -- Galton Fr., Natural Inheritance, London 1889. --
Haeckel, E. Perigenesis der Plastidule 1876. -- Hertwig, O. Die
Zelle und die Gewebe. Jena 1892. und Zeit- und Streitfragen der Bio-
logie, Heft I. Praeformation oder Epigenese? Jena 1894. -- Hertwig,
O. und R. Problem der Befruchtung und Isotropie des Eies, eine
Theorie der Vererbung. Jena 1884 -- Ribot, Th. Die Erblichkeit.
Deutsch von Hotzen. Leipzig 1876. -- Roth. E. Die Thatsachen der
Vererbung. II. Aufl. Berlin 1885. -- Spencer: H. Die Principien der
Biologie. Deutsch von Vetter. Stuttgart 1876. -- Vries, H. In-
tracellulare Pangenesis. Jena 1889. -- Weismann, Aug. Das Keim-
plasma, eine Theorie der Vererbung. Jena 1893.

oder hatten bei Vermischung mit Kräftigeren die Tendenz,
die Nachkommen leichter unterliegen zu lassen. Wir müssen
diesen Erhaltungs- und Umänderungsprocess mit seinen
drei Grundphaenomenen, der Variation oder Abänderung
der Nachkommen, der Auslese (Zuchtwahl, Selection)
der guten Variationen durch den Kampf um’s Dasein und
drittens der Vererbung der elterlichen Eigenschaften auf
die nächste Generation, für unsere Zwecke noch etwas
näher betrachten.

Vererbung.

Unter Vererbung *) versteht man jedes Wiederauftreten
von Eigenschaften der Eltern bei den Nachkommen durch den
Akt der Fortpflanzung hindurch. Oft werden die elterlichen
Anlagen beim Kinde bis auf feinste Einzelheiten wiederholt.
Die Erblichkeit ist die Tendenz, die Kinder den Eltern gleich
zu machen, sie ist also der grosse conservative Factor in
der Natur, der viele von den neu aufgetretenen wie auch
die alten Eigenschaften zu erhalten strebt. In so fern be-
steht zwischen der Vererbung und der Veränderlichkeit
oder Variabilität der Organismen ein gewisser Gegensatz.
Die Variabilität vereinigt das fortschrittliche und reaktionäre

*) Zum Studium der Vererbung empfehlen sich: Darwin, Ch.
Das Variiren der Pflanzen und Thiere im Zustand der Domestication.
Cap. 27. — Galton Fr., Natural Inheritance, London 1889. —
Haeckel, E. Perigenesis der Plastidule 1876. — Hertwig, O. Die
Zelle und die Gewebe. Jena 1892. und Zeit- und Streitfragen der Bio-
logie, Heft I. Praeformation oder Epigenese? Jena 1894. — Hertwig,
O. und R. Problem der Befruchtung und Isotropie des Eies, eine
Theorie der Vererbung. Jena 1884 — Ribot, Th. Die Erblichkeit.
Deutsch von Hotzen. Leipzig 1876. — Roth. E. Die Thatsachen der
Vererbung. II. Aufl. Berlin 1885. — Spencer: H. Die Principien der
Biologie. Deutsch von Vetter. Stuttgart 1876. — Vries, H. In-
tracellulare Pangenesis. Jena 1889. — Weismann, Aug. Das Keim-
plasma, eine Theorie der Vererbung. Jena 1893.
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[20/0040] oder hatten bei Vermischung mit Kräftigeren die Tendenz, die Nachkommen leichter unterliegen zu lassen. Wir müssen diesen Erhaltungs- und Umänderungsprocess mit seinen drei Grundphaenomenen, der Variation oder Abänderung der Nachkommen, der Auslese (Zuchtwahl, Selection) der guten Variationen durch den Kampf um’s Dasein und drittens der Vererbung der elterlichen Eigenschaften auf die nächste Generation, für unsere Zwecke noch etwas näher betrachten. Vererbung. Unter Vererbung *) versteht man jedes Wiederauftreten von Eigenschaften der Eltern bei den Nachkommen durch den Akt der Fortpflanzung hindurch. Oft werden die elterlichen Anlagen beim Kinde bis auf feinste Einzelheiten wiederholt. Die Erblichkeit ist die Tendenz, die Kinder den Eltern gleich zu machen, sie ist also der grosse conservative Factor in der Natur, der viele von den neu aufgetretenen wie auch die alten Eigenschaften zu erhalten strebt. In so fern be- steht zwischen der Vererbung und der Veränderlichkeit oder Variabilität der Organismen ein gewisser Gegensatz. Die Variabilität vereinigt das fortschrittliche und reaktionäre *) Zum Studium der Vererbung empfehlen sich: Darwin, Ch. Das Variiren der Pflanzen und Thiere im Zustand der Domestication. Cap. 27. — Galton Fr., Natural Inheritance, London 1889. — Haeckel, E. Perigenesis der Plastidule 1876. — Hertwig, O. Die Zelle und die Gewebe. Jena 1892. und Zeit- und Streitfragen der Bio- logie, Heft I. Praeformation oder Epigenese? Jena 1894. — Hertwig, O. und R. Problem der Befruchtung und Isotropie des Eies, eine Theorie der Vererbung. Jena 1884 — Ribot, Th. Die Erblichkeit. Deutsch von Hotzen. Leipzig 1876. — Roth. E. Die Thatsachen der Vererbung. II. Aufl. Berlin 1885. — Spencer: H. Die Principien der Biologie. Deutsch von Vetter. Stuttgart 1876. — Vries, H. In- tracellulare Pangenesis. Jena 1889. — Weismann, Aug. Das Keim- plasma, eine Theorie der Vererbung. Jena 1893.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/40>, abgerufen am 24.11.2024.