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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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ziemlich viel höher ist als die der Kinder von reichen
Städtern, lässt darauf schliessen, dass auch auf dem Lande
die Kinder der Armen eine grössere Sterblichkeit haben
als die der Reichen. Der Unterschied ist nur nicht so be-
deutend wie in den Städten, da die Gesammt-Sterblichkeit
der Kinder der Landbewohner ein gut Theil geringer ist
als die der Stadtkinder.

Uffelmann *) sagt: "Schon Süssmilch berechnete,
dass auf 100 Todesfälle im Alter von 0--5 Jahren kamen

in Städten 46,4
auf dem Lande 38,2.

Nach Oesterlen starben in sieben europäischen
Staaten im Mittel von 100 Geborenen (incl. Todtgeborenen)
vor Ablauf des 5. Jahres

in Städten 33,60 %
auf dem Lande 27,28 ".

In England traten unter 100 Todesfällen aller Alters-
classen ein bei Kindern bis zu 10 Jahren

im Mittel 44,91 %
in Städten mit 100000 Einwohnern und mehr 51,39 "
" " " weniger als 20000 Einwohnern 46,79 "
in feldbauenden Landdistricten 35,40 "

Ausnahmen sind selten."

Mit diesen Ziffern über die Kindersterblichkeit auf dem
Lande vergleiche man die oben besprochene Sterblichkeit
der reichen Stadtkinder, und man wird den Unterschied
zu Gunsten der letzteren ziemlich gross finden.

Wieviel von der mangelhaften Körperentwickelung und
grossen Sterblichkeit der Kinder armer Leute auf ange-
borene Schwäche und wieviel auf die späteren Einflüsse
der Armuth zu setzen ist, ist nicht zu bestimmen. Es wird
der grössten Wahrscheinlichkeit nach beides zusammen
wirken, besonders in den Gegenden, wo viel Frauenarbeit
herrscht.

*) Uffelmann. Hygiene des Kindes. S. 87.

ziemlich viel höher ist als die der Kinder von reichen
Städtern, lässt darauf schliessen, dass auch auf dem Lande
die Kinder der Armen eine grössere Sterblichkeit haben
als die der Reichen. Der Unterschied ist nur nicht so be-
deutend wie in den Städten, da die Gesammt-Sterblichkeit
der Kinder der Landbewohner ein gut Theil geringer ist
als die der Stadtkinder.

Uffelmann *) sagt: „Schon Süssmilch berechnete,
dass auf 100 Todesfälle im Alter von 0—5 Jahren kamen

in Städten 46,4
auf dem Lande 38,2.

Nach Oesterlen starben in sieben europäischen
Staaten im Mittel von 100 Geborenen (incl. Todtgeborenen)
vor Ablauf des 5. Jahres

in Städten 33,60 %
auf dem Lande 27,28 „.

In England traten unter 100 Todesfällen aller Alters-
classen ein bei Kindern bis zu 10 Jahren

im Mittel 44,91 %
in Städten mit 100000 Einwohnern und mehr 51,39 „
„ „ „ weniger als 20000 Einwohnern 46,79 „
in feldbauenden Landdistricten 35,40 „

Ausnahmen sind selten.“

Mit diesen Ziffern über die Kindersterblichkeit auf dem
Lande vergleiche man die oben besprochene Sterblichkeit
der reichen Stadtkinder, und man wird den Unterschied
zu Gunsten der letzteren ziemlich gross finden.

Wieviel von der mangelhaften Körperentwickelung und
grossen Sterblichkeit der Kinder armer Leute auf ange-
borene Schwäche und wieviel auf die späteren Einflüsse
der Armuth zu setzen ist, ist nicht zu bestimmen. Es wird
der grössten Wahrscheinlichkeit nach beides zusammen
wirken, besonders in den Gegenden, wo viel Frauenarbeit
herrscht.

*) Uffelmann. Hygiene des Kindes. S. 87.
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[172/0192] ziemlich viel höher ist als die der Kinder von reichen Städtern, lässt darauf schliessen, dass auch auf dem Lande die Kinder der Armen eine grössere Sterblichkeit haben als die der Reichen. Der Unterschied ist nur nicht so be- deutend wie in den Städten, da die Gesammt-Sterblichkeit der Kinder der Landbewohner ein gut Theil geringer ist als die der Stadtkinder. Uffelmann *) sagt: „Schon Süssmilch berechnete, dass auf 100 Todesfälle im Alter von 0—5 Jahren kamen in Städten 46,4 auf dem Lande 38,2. Nach Oesterlen starben in sieben europäischen Staaten im Mittel von 100 Geborenen (incl. Todtgeborenen) vor Ablauf des 5. Jahres in Städten 33,60 % auf dem Lande 27,28 „. In England traten unter 100 Todesfällen aller Alters- classen ein bei Kindern bis zu 10 Jahren im Mittel 44,91 % in Städten mit 100000 Einwohnern und mehr 51,39 „ „ „ „ weniger als 20000 Einwohnern 46,79 „ in feldbauenden Landdistricten 35,40 „ Ausnahmen sind selten.“ Mit diesen Ziffern über die Kindersterblichkeit auf dem Lande vergleiche man die oben besprochene Sterblichkeit der reichen Stadtkinder, und man wird den Unterschied zu Gunsten der letzteren ziemlich gross finden. Wieviel von der mangelhaften Körperentwickelung und grossen Sterblichkeit der Kinder armer Leute auf ange- borene Schwäche und wieviel auf die späteren Einflüsse der Armuth zu setzen ist, ist nicht zu bestimmen. Es wird der grössten Wahrscheinlichkeit nach beides zusammen wirken, besonders in den Gegenden, wo viel Frauenarbeit herrscht. *) Uffelmann. Hygiene des Kindes. S. 87.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 172. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/192>, abgerufen am 22.11.2024.