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Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895.

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wenigsten ein Arzt, die grossen natürlichen Unterschiede
in den Anlagen der Menschen abläugnen.

Wir wollen die ökonomische Ausjäte hier noch etwas
genauer in's Auge fassen, da sie auch für das nächste
Capitel, in dem die Folgen ihres Fortfalls besprochen wer-
den sollen, eine hervorragende Bedeutung hat. Besonders
wird es nöthig sein, das Märchen vom gesunden armen
Mann, dem seine frugale Lebensweise die Kraft erhalten
hat, mit der Statistik zu confrontiren, um zu sehen, ob
etwa dadurch die ausjätende Potenz der Armuth in Frage
gestellt wird.

Zur ökonomischen Ausmerzung würde jede Schädi-
gung der Individuen in Zeugung und Kinderpflege aus
Mangel oder aus einem Zuviel an sogenannten wirthschaft-
lichen Tugenden gehören, indem die nothwendigen Güter
zur Gewinnung eines Gatten und zur Pflege der Kinder,
natürlich auch zur eigenen Erhaltung nicht gesammelt oder
bewahrt werden können.

Die Zahl der Nährstellen ist eine stets schwankende,
hier anschwellend, z. B. durch Eröffnung neuer Siedelungs-
oder Waarenabsatz-Gebiete, dort zurückgehend durch Krisen
oder stark arbeitsparende Maschinen. Aber stets ist sie
auf die Dauer eine verhältnissmässig beschränkte und zwingt
desshalb, abgesehen von den nonselectorischen Momenten
in Krisen, Strikes, Lockouts, zum wirthschaftlichen Kampf
um's Dasein unter den zu zahlreichen Bewerbern. Die
Eigenschaften, die darin zum Siege helfen, sind bei der
Verschiedenheit der Anforderungen, die an diese Bewerber
um die verschiedenen Nährstellen gestellt werden, jeden-
falls sehr mannigfaltig. Im Grossen und Ganzen kann man
aber doch sagen, dass sie bestehen in einer guten Con-
stitutionskraft, vor allem gut entwickelter Intelligenz und
Arbeitskraft, einigen moralischen Hemmungen, einem ge-
wissen Verhältniss von Altruismus und Egoismus und last
not least einer ziemlichen Fähigkeit zu lügen und zu heucheln.

wenigsten ein Arzt, die grossen natürlichen Unterschiede
in den Anlagen der Menschen abläugnen.

Wir wollen die ökonomische Ausjäte hier noch etwas
genauer in’s Auge fassen, da sie auch für das nächste
Capitel, in dem die Folgen ihres Fortfalls besprochen wer-
den sollen, eine hervorragende Bedeutung hat. Besonders
wird es nöthig sein, das Märchen vom gesunden armen
Mann, dem seine frugale Lebensweise die Kraft erhalten
hat, mit der Statistik zu confrontiren, um zu sehen, ob
etwa dadurch die ausjätende Potenz der Armuth in Frage
gestellt wird.

Zur ökonomischen Ausmerzung würde jede Schädi-
gung der Individuen in Zeugung und Kinderpflege aus
Mangel oder aus einem Zuviel an sogenannten wirthschaft-
lichen Tugenden gehören, indem die nothwendigen Güter
zur Gewinnung eines Gatten und zur Pflege der Kinder,
natürlich auch zur eigenen Erhaltung nicht gesammelt oder
bewahrt werden können.

Die Zahl der Nährstellen ist eine stets schwankende,
hier anschwellend, z. B. durch Eröffnung neuer Siedelungs-
oder Waarenabsatz-Gebiete, dort zurückgehend durch Krisen
oder stark arbeitsparende Maschinen. Aber stets ist sie
auf die Dauer eine verhältnissmässig beschränkte und zwingt
desshalb, abgesehen von den nonselectorischen Momenten
in Krisen, Strikes, Lockouts, zum wirthschaftlichen Kampf
um’s Dasein unter den zu zahlreichen Bewerbern. Die
Eigenschaften, die darin zum Siege helfen, sind bei der
Verschiedenheit der Anforderungen, die an diese Bewerber
um die verschiedenen Nährstellen gestellt werden, jeden-
falls sehr mannigfaltig. Im Grossen und Ganzen kann man
aber doch sagen, dass sie bestehen in einer guten Con-
stitutionskraft, vor allem gut entwickelter Intelligenz und
Arbeitskraft, einigen moralischen Hemmungen, einem ge-
wissen Verhältniss von Altruismus und Egoismus und last
not least einer ziemlichen Fähigkeit zu lügen und zu heucheln.

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[152/0172] wenigsten ein Arzt, die grossen natürlichen Unterschiede in den Anlagen der Menschen abläugnen. Wir wollen die ökonomische Ausjäte hier noch etwas genauer in’s Auge fassen, da sie auch für das nächste Capitel, in dem die Folgen ihres Fortfalls besprochen wer- den sollen, eine hervorragende Bedeutung hat. Besonders wird es nöthig sein, das Märchen vom gesunden armen Mann, dem seine frugale Lebensweise die Kraft erhalten hat, mit der Statistik zu confrontiren, um zu sehen, ob etwa dadurch die ausjätende Potenz der Armuth in Frage gestellt wird. Zur ökonomischen Ausmerzung würde jede Schädi- gung der Individuen in Zeugung und Kinderpflege aus Mangel oder aus einem Zuviel an sogenannten wirthschaft- lichen Tugenden gehören, indem die nothwendigen Güter zur Gewinnung eines Gatten und zur Pflege der Kinder, natürlich auch zur eigenen Erhaltung nicht gesammelt oder bewahrt werden können. Die Zahl der Nährstellen ist eine stets schwankende, hier anschwellend, z. B. durch Eröffnung neuer Siedelungs- oder Waarenabsatz-Gebiete, dort zurückgehend durch Krisen oder stark arbeitsparende Maschinen. Aber stets ist sie auf die Dauer eine verhältnissmässig beschränkte und zwingt desshalb, abgesehen von den nonselectorischen Momenten in Krisen, Strikes, Lockouts, zum wirthschaftlichen Kampf um’s Dasein unter den zu zahlreichen Bewerbern. Die Eigenschaften, die darin zum Siege helfen, sind bei der Verschiedenheit der Anforderungen, die an diese Bewerber um die verschiedenen Nährstellen gestellt werden, jeden- falls sehr mannigfaltig. Im Grossen und Ganzen kann man aber doch sagen, dass sie bestehen in einer guten Con- stitutionskraft, vor allem gut entwickelter Intelligenz und Arbeitskraft, einigen moralischen Hemmungen, einem ge- wissen Verhältniss von Altruismus und Egoismus und last not least einer ziemlichen Fähigkeit zu lügen und zu heucheln.

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Zitationshilfe: Ploetz, Alfred: Grundlinien einer Rassenhygiene. Berlin: Fischer, 1895, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/ploetz_rassenhygiene_1895/172>, abgerufen am 22.11.2024.