Planck, Max: Vorlesungen über Thermodynamik. Leipzig: Veit & C., 1897.Verdünnte Lösungen. -- log c1 = log K,also bestimmt durch Temperatur und Druck; ferner nach (219): [Formel 1] . (227) Mittelst dieser Gleichung berechnete zuerst van't Hoff r aus der Löslichkeit der Bernsteinsäure bei 0° (2,88) und bei 8,5° (4,22). Es ist dann nahezu: [Formel 2] . Daraus folgt für th = 273 in Calorieen: r = -- 1,971 · 2732 · 0,04494 = -- 6600 cal. d. h. beim Ausfällen eines Moleküls fester Substanz aus der Lösung werden 6600 cal. nach Aussen abgegeben. Berthelot fand dagegen als Lösungswärme 6700 cal. Betrachtet man r als von der Temperatur unabhängig, was § 267. Die Beziehung (227) zwischen der Lösungswärme Verdünnte Lösungen. — log c1 = log K,also bestimmt durch Temperatur und Druck; ferner nach (219): [Formel 1] . (227) Mittelst dieser Gleichung berechnete zuerst van’t Hoff r aus der Löslichkeit der Bernsteinsäure bei 0° (2,88) und bei 8,5° (4,22). Es ist dann nahezu: [Formel 2] . Daraus folgt für ϑ = 273 in Calorieen: r = — 1,971 · 2732 · 0,04494 = — 6600 cal. d. h. beim Ausfällen eines Moleküls fester Substanz aus der Lösung werden 6600 cal. nach Aussen abgegeben. Berthelot fand dagegen als Lösungswärme 6700 cal. Betrachtet man r als von der Temperatur unabhängig, was § 267. Die Beziehung (227) zwischen der Lösungswärme <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0245" n="229"/><fw place="top" type="header"><hi rendition="#i">Verdünnte Lösungen</hi>.</fw><lb/><hi rendition="#c">— log <hi rendition="#i">c</hi><hi rendition="#sub">1</hi> = log <hi rendition="#i">K</hi>,</hi><lb/> also bestimmt durch Temperatur und Druck; ferner nach (219):<lb/><hi rendition="#et"><formula/>. (227)</hi><lb/> Mittelst dieser Gleichung berechnete zuerst <hi rendition="#k">van’t Hoff</hi> <hi rendition="#i">r</hi> aus der<lb/> Löslichkeit der Bernsteinsäure bei 0° (2,88) und bei 8,5° (4,22).<lb/> Es ist dann nahezu:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi><lb/> Daraus folgt für <hi rendition="#i">ϑ</hi> = 273 in Calorieen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">r</hi> = — 1,971 · 273<hi rendition="#sup">2</hi> · 0,04494 = — 6600 cal.</hi><lb/> d. h. beim Ausfällen eines Moleküls fester Substanz aus der<lb/> Lösung werden 6600 cal. nach Aussen abgegeben. <hi rendition="#k">Berthelot</hi><lb/> fand dagegen als Lösungswärme 6700 cal.</p><lb/> <p>Betrachtet man <hi rendition="#i">r</hi> als von der Temperatur unabhängig, was<lb/> in manchen Fällen in erster Annäherung gestattet sein wird,<lb/> so lässt sich die Gleichung (227) nach <hi rendition="#i">ϑ</hi> integriren und liefert:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>.</hi></p><lb/> <p><hi rendition="#b">§ 267.</hi> Die Beziehung (227) zwischen der Lösungswärme<lb/> und dem Temperaturcoeffizienten der Löslichkeit wird ungültig,<lb/> wenn das Salz in der Lösung eine merkliche chemische Umbildung,<lb/> z. B. Dissociation, erleidet. Dann sind in der Lösung neben den<lb/> normalen Molekülen auch dissociirte vorhanden, wie z. B. in<lb/> folgendem System von Wasser und Silberacetat:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">0</hi> H<hi rendition="#sub">2</hi>O, <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> AgH<hi rendition="#sub">3</hi>C<hi rendition="#sub">2</hi>O<hi rendition="#sub">2</hi>, <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> A⁺g, <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">3</hi>H<hi rendition="#sub">3</hi>C⁻<hi rendition="#sub">2</hi>O<hi rendition="#sub">2</hi> + <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">0</hi>' AgH<hi rendition="#sub">3</hi>C<hi rendition="#sub">2</hi>O<hi rendition="#sub">2</hi>.</hi><lb/> Hier ist die Gesammtzahl aller Moleküle in der Lösung:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">n</hi> = <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">0</hi> + <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> + <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> + <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">3</hi> (nahe gleich <hi rendition="#i">n</hi><hi rendition="#sub">0</hi>),</hi><lb/> dann sind die Concentrationen der einzelnen Molekülarten in<lb/> beiden Phasen:<lb/><hi rendition="#c"><formula/>, <formula/>, <formula/>, <formula/>, <formula/>.</hi><lb/> Die möglichen Umwandlungen:<lb/><hi rendition="#c"><hi rendition="#i">ν</hi><hi rendition="#sub">0</hi> : <hi rendition="#i">ν</hi><hi rendition="#sub">1</hi> : <hi rendition="#i">ν</hi><hi rendition="#sub">2</hi> : <hi rendition="#i">ν</hi><hi rendition="#sub">3</hi> : <hi rendition="#i">ν</hi><hi rendition="#sub">0</hi>' = <hi rendition="#i">δ n</hi><hi rendition="#sub">0</hi> : <hi rendition="#i">δ n</hi><hi rendition="#sub">1</hi> : <hi rendition="#i">δ n</hi><hi rendition="#sub">2</hi> : <hi rendition="#i">δ n</hi><hi rendition="#sub">3</hi> : <hi rendition="#i">δ n</hi><hi rendition="#sub">0</hi>'</hi><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [229/0245]
Verdünnte Lösungen.
— log c1 = log K,
also bestimmt durch Temperatur und Druck; ferner nach (219):
[FORMEL]. (227)
Mittelst dieser Gleichung berechnete zuerst van’t Hoff r aus der
Löslichkeit der Bernsteinsäure bei 0° (2,88) und bei 8,5° (4,22).
Es ist dann nahezu:
[FORMEL].
Daraus folgt für ϑ = 273 in Calorieen:
r = — 1,971 · 2732 · 0,04494 = — 6600 cal.
d. h. beim Ausfällen eines Moleküls fester Substanz aus der
Lösung werden 6600 cal. nach Aussen abgegeben. Berthelot
fand dagegen als Lösungswärme 6700 cal.
Betrachtet man r als von der Temperatur unabhängig, was
in manchen Fällen in erster Annäherung gestattet sein wird,
so lässt sich die Gleichung (227) nach ϑ integriren und liefert:
[FORMEL].
§ 267. Die Beziehung (227) zwischen der Lösungswärme
und dem Temperaturcoeffizienten der Löslichkeit wird ungültig,
wenn das Salz in der Lösung eine merkliche chemische Umbildung,
z. B. Dissociation, erleidet. Dann sind in der Lösung neben den
normalen Molekülen auch dissociirte vorhanden, wie z. B. in
folgendem System von Wasser und Silberacetat:
n0 H2O, n1 AgH3C2O2, n2 A⁺g, n3H3C⁻2O2 + n0' AgH3C2O2.
Hier ist die Gesammtzahl aller Moleküle in der Lösung:
n = n0 + n1 + n2 + n3 (nahe gleich n0),
dann sind die Concentrationen der einzelnen Molekülarten in
beiden Phasen:
[FORMEL], [FORMEL], [FORMEL], [FORMEL], [FORMEL].
Die möglichen Umwandlungen:
ν0 : ν1 : ν2 : ν3 : ν0' = δ n0 : δ n1 : δ n2 : δ n3 : δ n0'
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