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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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nicht für die Blätter, sondern für die Blüthen des Theestrauches hält *). Diese erste Ernte ist dem Strauche so nachtheilig, daß sie für gewöhnlich ganz unterbleibt.

Man sagte mir, der Thee aus der Umgebung Canton's sei der schlechteste, und der beste komme aus den etwas nördlicher gelegenen Provinzen. Die Theefabrikanten in Canton sollen auch häufig gebrauchtem Thee oder den durch Regen verdorbenen Theeblättern das Ansehen von gutem Thee zu geben verstehen. Sie trocknen und rösten die Blätter, färben sie mit pulverisirtem Kurkumni gelblich, oder mit Berlinerblau hellgrün und rollen sie dicht zusammen.

Die Preise des Thee's, der nach Europa gesandt wird, sind pr. Pikul (100 Pfund österr. Gewicht) 15 bis 60 Dollars. Die Gattung pr. 60 Dollars findet wenig Abgang und diesen meist nur nach England. Der sogenannte "Blüthenthee" kommt im Handel gar nicht vor.

Noch muß ich eines Schauspiels erwähnen, das ich zufällig eines Abends auf dem Perlflusse sah -- es war, wie ich später erfuhr, ein Dankfest, den Göttern dargebracht von den Eigenthümern zweier Dschonken, die eine etwas größere Seereise gemacht hatten, ohne weder von Piraten beraubt, noch von dem gefährlichen Orkan Taifoon überfallen worden zu sein.

*) Die Blätter dieser Ernte werden mit der größten Behutsamkeit gepflückt, und zwar von Kindern und jungen Leuten, die mit Handschuhen versehen sind und jedes Blättchen einzeln mit größter Sorgfalt abnehmen müssen.

nicht für die Blätter, sondern für die Blüthen des Theestrauches hält *). Diese erste Ernte ist dem Strauche so nachtheilig, daß sie für gewöhnlich ganz unterbleibt.

Man sagte mir, der Thee aus der Umgebung Canton’s sei der schlechteste, und der beste komme aus den etwas nördlicher gelegenen Provinzen. Die Theefabrikanten in Canton sollen auch häufig gebrauchtem Thee oder den durch Regen verdorbenen Theeblättern das Ansehen von gutem Thee zu geben verstehen. Sie trocknen und rösten die Blätter, färben sie mit pulverisirtem Kurkumni gelblich, oder mit Berlinerblau hellgrün und rollen sie dicht zusammen.

Die Preise des Thee’s, der nach Europa gesandt wird, sind pr. Pikul (100 Pfund österr. Gewicht) 15 bis 60 Dollars. Die Gattung pr. 60 Dollars findet wenig Abgang und diesen meist nur nach England. Der sogenannte „Blüthenthee“ kommt im Handel gar nicht vor.

Noch muß ich eines Schauspiels erwähnen, das ich zufällig eines Abends auf dem Perlflusse sah — es war, wie ich später erfuhr, ein Dankfest, den Göttern dargebracht von den Eigenthümern zweier Dschonken, die eine etwas größere Seereise gemacht hatten, ohne weder von Piraten beraubt, noch von dem gefährlichen Orkan Taifoon überfallen worden zu sein.

*) Die Blätter dieser Ernte werden mit der größten Behutsamkeit gepflückt, und zwar von Kindern und jungen Leuten, die mit Handschuhen versehen sind und jedes Blättchen einzeln mit größter Sorgfalt abnehmen müssen.
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[55/0062] nicht für die Blätter, sondern für die Blüthen des Theestrauches hält *). Diese erste Ernte ist dem Strauche so nachtheilig, daß sie für gewöhnlich ganz unterbleibt. Man sagte mir, der Thee aus der Umgebung Canton’s sei der schlechteste, und der beste komme aus den etwas nördlicher gelegenen Provinzen. Die Theefabrikanten in Canton sollen auch häufig gebrauchtem Thee oder den durch Regen verdorbenen Theeblättern das Ansehen von gutem Thee zu geben verstehen. Sie trocknen und rösten die Blätter, färben sie mit pulverisirtem Kurkumni gelblich, oder mit Berlinerblau hellgrün und rollen sie dicht zusammen. Die Preise des Thee’s, der nach Europa gesandt wird, sind pr. Pikul (100 Pfund österr. Gewicht) 15 bis 60 Dollars. Die Gattung pr. 60 Dollars findet wenig Abgang und diesen meist nur nach England. Der sogenannte „Blüthenthee“ kommt im Handel gar nicht vor. Noch muß ich eines Schauspiels erwähnen, das ich zufällig eines Abends auf dem Perlflusse sah — es war, wie ich später erfuhr, ein Dankfest, den Göttern dargebracht von den Eigenthümern zweier Dschonken, die eine etwas größere Seereise gemacht hatten, ohne weder von Piraten beraubt, noch von dem gefährlichen Orkan Taifoon überfallen worden zu sein. *) Die Blätter dieser Ernte werden mit der größten Behutsamkeit gepflückt, und zwar von Kindern und jungen Leuten, die mit Handschuhen versehen sind und jedes Blättchen einzeln mit größter Sorgfalt abnehmen müssen.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 55. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/62>, abgerufen am 24.11.2024.