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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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meine Pistolen in Stand und begab mich am Abende des 12. Juli ganz ruhig an Bord.

Heftiger Regen und die einbrechende Dunkelheit zwangen mich bald, den innern Raum des Fahrzeuges aufzusuchen, wo ich zum Zeitvertreibe meine chinesischen Reisegefährten beobachtete.

Die Gesellschaft war zwar keine gewählte, benahm sich aber sehr anständig, so daß ich ohne Scheu unter ihnen verweilen konnte. Einige speilten Domino, während andere einer Art Mandoline, die mit drei Saiten bespannt war, ganz jämmerliche Töne entrangen. Dabei wurde geraucht und geschwatzt und ungezuckerter Thee aus kleinen Schälchen getrunken -- auch mir bot man diesen Göttertrank von allen Seiten an! Jeder Chinese, reich oder arm, trinkt weder reines Wasser noch geistige Getränke, sondern immer ungezuckerten, schwachen Thee.

Spät des Abends begab ich mich in meine Kabine, deren Oberdeck nicht ganz wasserdicht geschlossen war und unwillkommene Boten des Regens hindurch ließ. Kaum hatte dies der Schiffskapitän bemerkt, als er mir auch gleich eine andere Stelle anwies. Ich befand mich da in Gesellschaft zweier Chinesinnen, die im vollem Tabakrauchen begriffen waren. Sie dampften aus Pfeifchen, nicht größer als Fingerhüte, konnten aber auch nicht mehr als vier bis fünf Züge machen, ohne wieder zu stopfen.

Meine Nachbarinnen bemerkten bald, daß ich kein Kopfschemelchen bei mir hatte; sie boten mir eines der ihrigen an und ließen mit Bitten nicht nach, bis ich es annahm. Man bedient sich nämlich in China statt der Kopfkissen kleiner Schemel von Bambus oder sehr

meine Pistolen in Stand und begab mich am Abende des 12. Juli ganz ruhig an Bord.

Heftiger Regen und die einbrechende Dunkelheit zwangen mich bald, den innern Raum des Fahrzeuges aufzusuchen, wo ich zum Zeitvertreibe meine chinesischen Reisegefährten beobachtete.

Die Gesellschaft war zwar keine gewählte, benahm sich aber sehr anständig, so daß ich ohne Scheu unter ihnen verweilen konnte. Einige speilten Domino, während andere einer Art Mandoline, die mit drei Saiten bespannt war, ganz jämmerliche Töne entrangen. Dabei wurde geraucht und geschwatzt und ungezuckerter Thee aus kleinen Schälchen getrunken — auch mir bot man diesen Göttertrank von allen Seiten an! Jeder Chinese, reich oder arm, trinkt weder reines Wasser noch geistige Getränke, sondern immer ungezuckerten, schwachen Thee.

Spät des Abends begab ich mich in meine Kabine, deren Oberdeck nicht ganz wasserdicht geschlossen war und unwillkommene Boten des Regens hindurch ließ. Kaum hatte dies der Schiffskapitän bemerkt, als er mir auch gleich eine andere Stelle anwies. Ich befand mich da in Gesellschaft zweier Chinesinnen, die im vollem Tabakrauchen begriffen waren. Sie dampften aus Pfeifchen, nicht größer als Fingerhüte, konnten aber auch nicht mehr als vier bis fünf Züge machen, ohne wieder zu stopfen.

Meine Nachbarinnen bemerkten bald, daß ich kein Kopfschemelchen bei mir hatte; sie boten mir eines der ihrigen an und ließen mit Bitten nicht nach, bis ich es annahm. Man bedient sich nämlich in China statt der Kopfkissen kleiner Schemel von Bambus oder sehr

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[8/0015] meine Pistolen in Stand und begab mich am Abende des 12. Juli ganz ruhig an Bord. Heftiger Regen und die einbrechende Dunkelheit zwangen mich bald, den innern Raum des Fahrzeuges aufzusuchen, wo ich zum Zeitvertreibe meine chinesischen Reisegefährten beobachtete. Die Gesellschaft war zwar keine gewählte, benahm sich aber sehr anständig, so daß ich ohne Scheu unter ihnen verweilen konnte. Einige speilten Domino, während andere einer Art Mandoline, die mit drei Saiten bespannt war, ganz jämmerliche Töne entrangen. Dabei wurde geraucht und geschwatzt und ungezuckerter Thee aus kleinen Schälchen getrunken — auch mir bot man diesen Göttertrank von allen Seiten an! Jeder Chinese, reich oder arm, trinkt weder reines Wasser noch geistige Getränke, sondern immer ungezuckerten, schwachen Thee. Spät des Abends begab ich mich in meine Kabine, deren Oberdeck nicht ganz wasserdicht geschlossen war und unwillkommene Boten des Regens hindurch ließ. Kaum hatte dies der Schiffskapitän bemerkt, als er mir auch gleich eine andere Stelle anwies. Ich befand mich da in Gesellschaft zweier Chinesinnen, die im vollem Tabakrauchen begriffen waren. Sie dampften aus Pfeifchen, nicht größer als Fingerhüte, konnten aber auch nicht mehr als vier bis fünf Züge machen, ohne wieder zu stopfen. Meine Nachbarinnen bemerkten bald, daß ich kein Kopfschemelchen bei mir hatte; sie boten mir eines der ihrigen an und ließen mit Bitten nicht nach, bis ich es annahm. Man bedient sich nämlich in China statt der Kopfkissen kleiner Schemel von Bambus oder sehr

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 8. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/15>, abgerufen am 24.11.2024.