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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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starkem Pappendeckel, die bei 8 Zoll hoch, oben gewölbt, nicht gepolstert sind, und eine Länge von ein bis drei Fuß haben. Es liegt sich darauf besser als man glauben sollte.

13. Juli. Als ich am frühen Morgen auf's Deck eilte, um die Einfahrt von der See in die Bocca des Si-kiang oder "Tiger" zu sehen, befanden wir uns schon so hoch im Strome, daß von der Mündung keine Spur mehr zu entdecken war. Ich sah sie jedoch später auf der Rückreise von Canton nach Hong-kong. Der Si-kiang, einer der größeren Ströme China's, der noch eine kurze Strecke vor seinem Eintritte in's Meer, eine Breite von beinahe acht Seemeilen hat, wird an der Mündung von Bergen und Felsen dergestalt eingeengt, daß er die Hälfte seiner Breite verliert. Die Gegend ist schön, und einige Festungswerke auf den Spitzen der Berge verleihen ihr einen romantischen Anstrich.

Bei "Hoo-mun, auch Whampoa" genannt, theilt sich der Strom in mehrere Arme, von welchen jener, der nach Canton führt, Perlfluß heißt. -- Whampoa, als Ort zwar unbedeutend, verdient doch bemerkt zu werden, da, wegen der vielen Untiefen des Perlflusses, hier alle tiefergehenden Schiffe ankern müssen.

An den Ufern des Perlflusses ziehen sich ungeheure Reispflanzungen hin, die mit Bananen und andern Fruchtbäumen eingesäumt sind. Letztere bilden oft niedliche Alleen, werden aber weniger der Zierde als der Nothwendigkeit wegen angelegt. Der Reis bedarf nämlich eines sehr nassen Bodens, und man pflanzt die Bäume dazwischen, damit das Erdreich sich befestigt und

starkem Pappendeckel, die bei 8 Zoll hoch, oben gewölbt, nicht gepolstert sind, und eine Länge von ein bis drei Fuß haben. Es liegt sich darauf besser als man glauben sollte.

13. Juli. Als ich am frühen Morgen auf’s Deck eilte, um die Einfahrt von der See in die Bocca des Si-kiang oder „Tiger“ zu sehen, befanden wir uns schon so hoch im Strome, daß von der Mündung keine Spur mehr zu entdecken war. Ich sah sie jedoch später auf der Rückreise von Canton nach Hong-kong. Der Si-kiang, einer der größeren Ströme China’s, der noch eine kurze Strecke vor seinem Eintritte in’s Meer, eine Breite von beinahe acht Seemeilen hat, wird an der Mündung von Bergen und Felsen dergestalt eingeengt, daß er die Hälfte seiner Breite verliert. Die Gegend ist schön, und einige Festungswerke auf den Spitzen der Berge verleihen ihr einen romantischen Anstrich.

Bei „Hoo-mun, auch Whampoa“ genannt, theilt sich der Strom in mehrere Arme, von welchen jener, der nach Canton führt, Perlfluß heißt. — Whampoa, als Ort zwar unbedeutend, verdient doch bemerkt zu werden, da, wegen der vielen Untiefen des Perlflusses, hier alle tiefergehenden Schiffe ankern müssen.

An den Ufern des Perlflusses ziehen sich ungeheure Reispflanzungen hin, die mit Bananen und andern Fruchtbäumen eingesäumt sind. Letztere bilden oft niedliche Alleen, werden aber weniger der Zierde als der Nothwendigkeit wegen angelegt. Der Reis bedarf nämlich eines sehr nassen Bodens, und man pflanzt die Bäume dazwischen, damit das Erdreich sich befestigt und

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[9/0016] starkem Pappendeckel, die bei 8 Zoll hoch, oben gewölbt, nicht gepolstert sind, und eine Länge von ein bis drei Fuß haben. Es liegt sich darauf besser als man glauben sollte. 13. Juli. Als ich am frühen Morgen auf’s Deck eilte, um die Einfahrt von der See in die Bocca des Si-kiang oder „Tiger“ zu sehen, befanden wir uns schon so hoch im Strome, daß von der Mündung keine Spur mehr zu entdecken war. Ich sah sie jedoch später auf der Rückreise von Canton nach Hong-kong. Der Si-kiang, einer der größeren Ströme China’s, der noch eine kurze Strecke vor seinem Eintritte in’s Meer, eine Breite von beinahe acht Seemeilen hat, wird an der Mündung von Bergen und Felsen dergestalt eingeengt, daß er die Hälfte seiner Breite verliert. Die Gegend ist schön, und einige Festungswerke auf den Spitzen der Berge verleihen ihr einen romantischen Anstrich. Bei „Hoo-mun, auch Whampoa“ genannt, theilt sich der Strom in mehrere Arme, von welchen jener, der nach Canton führt, Perlfluß heißt. — Whampoa, als Ort zwar unbedeutend, verdient doch bemerkt zu werden, da, wegen der vielen Untiefen des Perlflusses, hier alle tiefergehenden Schiffe ankern müssen. An den Ufern des Perlflusses ziehen sich ungeheure Reispflanzungen hin, die mit Bananen und andern Fruchtbäumen eingesäumt sind. Letztere bilden oft niedliche Alleen, werden aber weniger der Zierde als der Nothwendigkeit wegen angelegt. Der Reis bedarf nämlich eines sehr nassen Bodens, und man pflanzt die Bäume dazwischen, damit das Erdreich sich befestigt und

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 9. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/16>, abgerufen am 24.11.2024.