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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850.

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und tragen Zöpfe ebenfalls wie jene. Das Lesen und Schreiben ist in keiner Sprache so schwer wie in der chinesischen, die Schrift besteht aus Charakteren, deren es über 4000 geben soll, die Sprache aus lauter einsilbigen Worten. Man schreibt mit Pinseln, die in Tusch getaucht werden, von der Rechten zur Linken nach der Länge des Papieres herab.

Schon nach einigen Tagen fand ich eine Gelegenheit nach Canton, und zwar auf einer kleinen chinesischen Dschonke. Herr Pustau, ein hiesiger Kaufmann, der sich meiner sehr freundlich angenommen hatte, rieth mir zwar sehr ab, mich so ganz ohne allen Schutz dem chinesischen Volke anzuvertrauen und meinte, ich solle entweder ein eigenes Boot oder einen Platz auf dem Dampfschiffe miethen; aber für meine beschränkten Mittel war dies zu theuer, da ein Platz auf dem Dampfschiffe oder ein gemiethetes Boot zwölf Dollars gekostet hätte, während der Fahrpreis in der Dschonke nur 3 Dollars war. Auch muß ich gestehen, daß mir der Anblick und das Betragen der Chinesen durchaus keine Furcht einflößte. Ich setzte

Die Reisen Gützlaffs haben zu wichtigen Beobachtungen über die chines. Dialekte geführt, sind auch in andrer wissenschaftlicher Beziehung nicht ohne Ausbeute gewesen und verhalfen besonders zur gesunden Kritik der neuerdings über China erschienenen Werke. Man muß in jeder Hinsicht sein seltenes Talent anerkennen, die unerschütterliche Festigkeit in der Verfolgung seines Vorhabens preisen und seinen andauernden, wissenschaftlichen Eifer wie seinen festen Glaubensmuth bewundern. Siehe "Konversations-Lexikon der Gegenwart." --

und tragen Zöpfe ebenfalls wie jene. Das Lesen und Schreiben ist in keiner Sprache so schwer wie in der chinesischen, die Schrift besteht aus Charakteren, deren es über 4000 geben soll, die Sprache aus lauter einsilbigen Worten. Man schreibt mit Pinseln, die in Tusch getaucht werden, von der Rechten zur Linken nach der Länge des Papieres herab.

Schon nach einigen Tagen fand ich eine Gelegenheit nach Canton, und zwar auf einer kleinen chinesischen Dschonke. Herr Pustau, ein hiesiger Kaufmann, der sich meiner sehr freundlich angenommen hatte, rieth mir zwar sehr ab, mich so ganz ohne allen Schutz dem chinesischen Volke anzuvertrauen und meinte, ich solle entweder ein eigenes Boot oder einen Platz auf dem Dampfschiffe miethen; aber für meine beschränkten Mittel war dies zu theuer, da ein Platz auf dem Dampfschiffe oder ein gemiethetes Boot zwölf Dollars gekostet hätte, während der Fahrpreis in der Dschonke nur 3 Dollars war. Auch muß ich gestehen, daß mir der Anblick und das Betragen der Chinesen durchaus keine Furcht einflößte. Ich setzte

Die Reisen Gützlaffs haben zu wichtigen Beobachtungen über die chines. Dialekte geführt, sind auch in andrer wissenschaftlicher Beziehung nicht ohne Ausbeute gewesen und verhalfen besonders zur gesunden Kritik der neuerdings über China erschienenen Werke. Man muß in jeder Hinsicht sein seltenes Talent anerkennen, die unerschütterliche Festigkeit in der Verfolgung seines Vorhabens preisen und seinen andauernden, wissenschaftlichen Eifer wie seinen festen Glaubensmuth bewundern. Siehe „Konversations-Lexikon der Gegenwart.“ —
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[7/0014] und tragen Zöpfe ebenfalls wie jene. Das Lesen und Schreiben ist in keiner Sprache so schwer wie in der chinesischen, die Schrift besteht aus Charakteren, deren es über 4000 geben soll, die Sprache aus lauter einsilbigen Worten. Man schreibt mit Pinseln, die in Tusch getaucht werden, von der Rechten zur Linken nach der Länge des Papieres herab. Schon nach einigen Tagen fand ich eine Gelegenheit nach Canton, und zwar auf einer kleinen chinesischen Dschonke. Herr Pustau, ein hiesiger Kaufmann, der sich meiner sehr freundlich angenommen hatte, rieth mir zwar sehr ab, mich so ganz ohne allen Schutz dem chinesischen Volke anzuvertrauen und meinte, ich solle entweder ein eigenes Boot oder einen Platz auf dem Dampfschiffe miethen; aber für meine beschränkten Mittel war dies zu theuer, da ein Platz auf dem Dampfschiffe oder ein gemiethetes Boot zwölf Dollars gekostet hätte, während der Fahrpreis in der Dschonke nur 3 Dollars war. Auch muß ich gestehen, daß mir der Anblick und das Betragen der Chinesen durchaus keine Furcht einflößte. Ich setzte *) *) Die Reisen Gützlaffs haben zu wichtigen Beobachtungen über die chines. Dialekte geführt, sind auch in andrer wissenschaftlicher Beziehung nicht ohne Ausbeute gewesen und verhalfen besonders zur gesunden Kritik der neuerdings über China erschienenen Werke. Man muß in jeder Hinsicht sein seltenes Talent anerkennen, die unerschütterliche Festigkeit in der Verfolgung seines Vorhabens preisen und seinen andauernden, wissenschaftlichen Eifer wie seinen festen Glaubensmuth bewundern. Siehe „Konversations-Lexikon der Gegenwart.“ —

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 2. Wien, 1850, S. 7. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt02_1850/14>, abgerufen am 24.11.2024.