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Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850.

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Boniten zu sehen. Das ganze Schiffspersonale kam in Bewegung, und von allen Seiten wurden Angeln ausgeworfen, -- leider ließ nur ein einziger sich von unsern freundlichen Lockungen verführen, er biß an, -- und sein gutmüthiges Vertrauen verschaffte uns ein langentbehrtes frisches Gericht.

Am 5. August sahen wir nach 12 Tagen wieder einmal Land, und zwar schon bei Sonnenaufgang das Inselchen Porto Santo, das aus spitzen Bergen besteht, die in ihren Formen vulkanischen Ursprung verrathen. Einige Meilen vor dieser kleinen Insel steht gleich einem Vorposten der schöne Fels Falcon.

Noch am selben Tage kamen wir an Madeira vorüber, (20 Meilen von Porto Santo), aber leider in solcher Ferne, daß wir nichts als den langen Bergrücken sahen, der diese Insel durchschneidet. Unweit Madeira liegen die gebirgigen Inseln Desertas, die bereits zu Afrika gehören.

Wir begegneten nahe diesen Inseln einem Schiffe, welches mit kurzen Segeln unter dem Winde ging, woraus unser Kapitän schloß, daß es ein Kreutzer sei, der Seeräuber auf der Fährte habe.

Am 6. August sahen wir die ersten fliegenden Fische, doch in solcher Entfernung, daß wir sie kaum ausnehmen konnten.

Der 7. August brachte uns in die Nähe der canarischen Inseln, die aber leider, des starken Nebels wegen, für uns unsichtbar blieben. -- Nun empfing uns der Passatwind, der von Osten bläst und allen Schiffern erwünscht ist.

Boniten zu sehen. Das ganze Schiffspersonale kam in Bewegung, und von allen Seiten wurden Angeln ausgeworfen, — leider ließ nur ein einziger sich von unsern freundlichen Lockungen verführen, er biß an, — und sein gutmüthiges Vertrauen verschaffte uns ein langentbehrtes frisches Gericht.

Am 5. August sahen wir nach 12 Tagen wieder einmal Land, und zwar schon bei Sonnenaufgang das Inselchen Porto Santo, das aus spitzen Bergen besteht, die in ihren Formen vulkanischen Ursprung verrathen. Einige Meilen vor dieser kleinen Insel steht gleich einem Vorposten der schöne Fels Falcon.

Noch am selben Tage kamen wir an Madeira vorüber, (20 Meilen von Porto Santo), aber leider in solcher Ferne, daß wir nichts als den langen Bergrücken sahen, der diese Insel durchschneidet. Unweit Madeira liegen die gebirgigen Inseln Desertas, die bereits zu Afrika gehören.

Wir begegneten nahe diesen Inseln einem Schiffe, welches mit kurzen Segeln unter dem Winde ging, woraus unser Kapitän schloß, daß es ein Kreutzer sei, der Seeräuber auf der Fährte habe.

Am 6. August sahen wir die ersten fliegenden Fische, doch in solcher Entfernung, daß wir sie kaum ausnehmen konnten.

Der 7. August brachte uns in die Nähe der canarischen Inseln, die aber leider, des starken Nebels wegen, für uns unsichtbar blieben. — Nun empfing uns der Passatwind, der von Osten bläst und allen Schiffern erwünscht ist.

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[14/0021] Boniten zu sehen. Das ganze Schiffspersonale kam in Bewegung, und von allen Seiten wurden Angeln ausgeworfen, — leider ließ nur ein einziger sich von unsern freundlichen Lockungen verführen, er biß an, — und sein gutmüthiges Vertrauen verschaffte uns ein langentbehrtes frisches Gericht. Am 5. August sahen wir nach 12 Tagen wieder einmal Land, und zwar schon bei Sonnenaufgang das Inselchen Porto Santo, das aus spitzen Bergen besteht, die in ihren Formen vulkanischen Ursprung verrathen. Einige Meilen vor dieser kleinen Insel steht gleich einem Vorposten der schöne Fels Falcon. Noch am selben Tage kamen wir an Madeira vorüber, (20 Meilen von Porto Santo), aber leider in solcher Ferne, daß wir nichts als den langen Bergrücken sahen, der diese Insel durchschneidet. Unweit Madeira liegen die gebirgigen Inseln Desertas, die bereits zu Afrika gehören. Wir begegneten nahe diesen Inseln einem Schiffe, welches mit kurzen Segeln unter dem Winde ging, woraus unser Kapitän schloß, daß es ein Kreutzer sei, der Seeräuber auf der Fährte habe. Am 6. August sahen wir die ersten fliegenden Fische, doch in solcher Entfernung, daß wir sie kaum ausnehmen konnten. Der 7. August brachte uns in die Nähe der canarischen Inseln, die aber leider, des starken Nebels wegen, für uns unsichtbar blieben. — Nun empfing uns der Passatwind, der von Osten bläst und allen Schiffern erwünscht ist.

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Zitationshilfe: Pfeiffer, Ida: Eine Frauenfahrt um die Welt, Band 1. Wien, 1850, S. 14. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pfeiffer_frauenfahrt01_1850/21>, abgerufen am 29.03.2024.