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Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944.

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bezeichnet hatte, so konnte er beide Truppen als die zwei Flügel ppe_020.002
einer Armee betrachten, die unter einheitlichem Kommando stehen ppe_020.003
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Mangel strategischer Führung.

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Aber auch die Strategie bedeutet nichts Unveränderliches. Als ein ppe_020.006
System von Lehren, die durch jeden Feldzug auf neue Proben gestellt ppe_020.007
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der Technik, der Verbesserung der Waffen und dem Anwachsen des ppe_020.009
Materials im Wandel der Zeiten einer Umstellung, nicht zwar ihrer ppe_020.010
letzten Ziele, wohl aber ihrer Mittel unterworfen. Ebenso ist die ppe_020.011
Methodenlehre in ständigem Fluß der Entwicklung Gegenstand eines ppe_020.012
geistesgeschichtlichen Prozesses, in dessen rhythmischem Wechsel die ppe_020.013
stoßende Gegensätzlichkeit den Motor des Fortschreitens bedeutet. ppe_020.014
Jedes längere Beharren in einer einseitigen Richtung würde Erstarrung ppe_020.015
nach sich ziehen, und Stillstand bedeutet den Tod der Wissenschaft.

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2. Geschichtliche Entwicklung der Aufgaben
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"Es gibt meines Erachtens keine bessere Methodologie ppe_020.018
als die Geschichte jeder Wissenschaft."

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A. H. L. Heeren (1797)

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a) Anfänge der Literaturwissenschaft

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Angesichts des chaotischen Bildes, das die methodologischen Streitigkeiten ppe_020.022
der letzten Jahrzehnte ergaben, glaubte Erich Rothackers ppe_020.023
"Einleitung in die Geisteswissenschaften" die Geschichte der neueren ppe_020.024
Literaturwissenschaft nicht anders darstellen zu können "denn als ppe_020.025
eine ziemlich diskontinuierliche Folge ungleich miteinander verbundener ppe_020.026
Versuche, sich polyhistorisch, philosophisch, kritisch, politischhistorisch, ppe_020.027
religionspolitisch, ästhetisch, schließlich philologisch und ppe_020.028
neuerdings wieder ,ideengeschichtlich' des literarischen Stoffes zu ppe_020.029
bemächtigen, wobei erst ganz allmählich eine Tradition sich herausbildete". ppe_020.030
Wir glauben gleichwohl, in der Entwicklung dieser Wissenschaft ppe_020.031
eine gesetzmäßige Folge wahrzunehmen, und vergleichen sie ppe_020.032
der Wendeltreppe eines Turmes, die sich spiralförmig emporschraubt ppe_020.033
und die gleichen Ausblicke unter Öffnung eines immer weiteren ppe_020.034
Horizontes wiederholt. Der Turm wächst erst von einer gewissen ppe_020.035
Höhe ab aus den Grundmauern der Gesamtwissenschaft heraus. Wenn ppe_020.036
heute bereits ein bequemer Aufzug zur Arbeitsstätte emporführt, so ppe_020.037
ist der Bau doch erst in mühsamer Arbeit von Jahrhunderten schrittweise

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„Es gibt meines Erachtens keine bessere Methodologie ppe_020.018
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A. H. L. Heeren (1797)

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Zitationshilfe: Petersen, Julius: Die Wissenschaft von der Dichtung. System und Methodenlehre der Literaturwissenschaft. 2. Auflage. Berlin, 1944, S. 20. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/petersen_poetik_1944/44>, abgerufen am 22.11.2024.