auch de einzige Mensch, der weiß, wie er weggekom- men. --
Bylifsky. Darf ich eine Gnade bitten, Ihr Durchaucht?
Fürst. Nun welche?
Bylifsky. Dieses auch Arner sagen zu dürfen?
Fürst. O ja! schreiben Sie es ihm -- aber kommen Sie, wir sind noch nicht fertig. Mit die- sem sez[t]e er sich, und sagte, ich will, ehe Sie weiter gehen, einer Kommißion auftragen, ihnen die Grün- de vorzulegen, welche die Schwierigkeiten einer all- gemeinen Ausführung der Grundsätzen Arners ins Licht setzen, dann werden Sie mir ihre Antwort ein- senden. -- Mit diesem entließ er Bylifsky; und da er fort war, nahm er den weitern Entschluß, er mag izt Recht haben oder Unrecht, so will ich un- partheyisch seyn, und Helidor muß mit ihm offen fechten. Mit dem sezte er sich hin, sandte dem Lieb- ling ein Handbillet, des Innhalts: "Er solle, wen er immer tüchtig finde, die Unmöglichkeit der allgemeinen Ausführung der Bonnaler Grundsätzen in behöriges Licht zu setzen, von seinetwegen dazu befehlen, und machen, daß diese mit möglichster Beförderung so wohl, als mit möglicher Deutlich- keit geschehe, Bylifsky werde dannzumal solches zu beantworten haben; er aber selber wolle inzwischen mündlich mit Niemand mehr kein Wort darüber verlieren." --
auch de einzige Menſch, der weiß, wie er weggekom- men. —
Bylifsky. Darf ich eine Gnade bitten, Ihr Durchaucht?
Fuͤrſt. Nun welche?
Bylifsky. Dieſes auch Arner ſagen zu duͤrfen?
Fuͤrſt. O ja! ſchreiben Sie es ihm — aber kommen Sie, wir ſind noch nicht fertig. Mit die- ſem ſez[t]e er ſich, und ſagte, ich will, ehe Sie weiter gehen, einer Kommißion auftragen, ihnen die Gruͤn- de vorzulegen, welche die Schwierigkeiten einer all- gemeinen Ausfuͤhrung der Grundſaͤtzen Arners ins Licht ſetzen, dann werden Sie mir ihre Antwort ein- ſenden. — Mit dieſem entließ er Bylifsky; und da er fort war, nahm er den weitern Entſchluß, er mag izt Recht haben oder Unrecht, ſo will ich un- partheyiſch ſeyn, und Helidor muß mit ihm offen fechten. Mit dem ſezte er ſich hin, ſandte dem Lieb- ling ein Handbillet, des Innhalts: „Er ſolle, wen er immer tuͤchtig finde, die Unmoͤglichkeit der allgemeinen Ausfuͤhrung der Bonnaler Grundſaͤtzen in behoͤriges Licht zu ſetzen, von ſeinetwegen dazu befehlen, und machen, daß dieſe mit moͤglichſter Befoͤrderung ſo wohl, als mit moͤglicher Deutlich- keit geſchehe, Bylifsky werde dannzumal ſolches zu beantworten haben; er aber ſelber wolle inzwiſchen muͤndlich mit Niemand mehr kein Wort daruͤber verlieren.“ —
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auch de einzige Menſch, der weiß, wie er weggekom-
men. —
Bylifsky. Darf ich eine Gnade bitten, Ihr
Durchaucht?
Fuͤrſt. Nun welche?
Bylifsky. Dieſes auch Arner ſagen zu duͤrfen?
Fuͤrſt. O ja! ſchreiben Sie es ihm — aber
kommen Sie, wir ſind noch nicht fertig. Mit die-
ſem ſezte er ſich, und ſagte, ich will, ehe Sie weiter
gehen, einer Kommißion auftragen, ihnen die Gruͤn-
de vorzulegen, welche die Schwierigkeiten einer all-
gemeinen Ausfuͤhrung der Grundſaͤtzen Arners ins
Licht ſetzen, dann werden Sie mir ihre Antwort ein-
ſenden. — Mit dieſem entließ er Bylifsky; und
da er fort war, nahm er den weitern Entſchluß, er
mag izt Recht haben oder Unrecht, ſo will ich un-
partheyiſch ſeyn, und Helidor muß mit ihm offen
fechten. Mit dem ſezte er ſich hin, ſandte dem Lieb-
ling ein Handbillet, des Innhalts: „Er ſolle,
wen er immer tuͤchtig finde, die Unmoͤglichkeit der
allgemeinen Ausfuͤhrung der Bonnaler Grundſaͤtzen
in behoͤriges Licht zu ſetzen, von ſeinetwegen dazu
befehlen, und machen, daß dieſe mit moͤglichſter
Befoͤrderung ſo wohl, als mit moͤglicher Deutlich-
keit geſchehe, Bylifsky werde dannzumal ſolches zu
beantworten haben; er aber ſelber wolle inzwiſchen
muͤndlich mit Niemand mehr kein Wort daruͤber
verlieren.“ —
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 425. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/443>, abgerufen am 24.11.2024.
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