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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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vor Freuden, besonders daß der Minister dem Vetter
noch Du sage; das hätte zu meiner Zeit nicht statt
gehabt, sagte er, wenn einer so hoch hinauf gestiegen,
so hat er das gegen Niemand mehr gethan.

Er hätte mir bald ausgeschrieben, erwiederte
Arner, wenn er seinen Ton um seines Postens wil-
len geändert hätte, ich würde ihm gewiß kein Wort
antworten.

Der General wußte vor Freuden nicht, was er
machen wollte, und sagte etlichemal, er müsse izt
sehen, daß er aufrichtig sey, und er wolle es ihm
seiner Lebtage nicht vergessen. Dann fieng er vor
lauter Freude an über Sylvia zu klagen, und sag-
te, er sey auch nicht mit ihr zufrieden, und sie
mache es ihm auch nicht wie sie sollte, er wolle es
izt nur sagen, er wisse wohl daß es im Vertrauen ge-
redt sey, sie haben die vorige Woche auf ihrer Stube
etwas gemacht, das ihm gar nicht gefallen habe.

Arner fieng an vom Herzog zu reden, um ihn
von diesem Gespräch wegzulenken, aber er fuhr fort,
und sagte, Nein: du mußt mich es izt doch sagen
lassen, sie haben von ihrem kleinen Hund den
Schattenriß genommen, und dann den Hundskopf
in Hut und Zopf und Kleid mit des Lieutenants
seinem Profil so gleich gemacht als sie haben kön-
nen, und ich weiß nicht, wozu sie diese Bosheit
brauchen wollen.

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vor Freuden, beſonders daß der Miniſter dem Vetter
noch Du ſage; das haͤtte zu meiner Zeit nicht ſtatt
gehabt, ſagte er, wenn einer ſo hoch hinauf geſtiegen,
ſo hat er das gegen Niemand mehr gethan.

Er haͤtte mir bald ausgeſchrieben, erwiederte
Arner, wenn er ſeinen Ton um ſeines Poſtens wil-
len geaͤndert haͤtte, ich wuͤrde ihm gewiß kein Wort
antworten.

Der General wußte vor Freuden nicht, was er
machen wollte, und ſagte etlichemal, er muͤſſe izt
ſehen, daß er aufrichtig ſey, und er wolle es ihm
ſeiner Lebtage nicht vergeſſen. Dann fieng er vor
lauter Freude an uͤber Sylvia zu klagen, und ſag-
te, er ſey auch nicht mit ihr zufrieden, und ſie
mache es ihm auch nicht wie ſie ſollte, er wolle es
izt nur ſagen, er wiſſe wohl daß es im Vertrauen ge-
redt ſey, ſie haben die vorige Woche auf ihrer Stube
etwas gemacht, das ihm gar nicht gefallen habe.

Arner fieng an vom Herzog zu reden, um ihn
von dieſem Geſpraͤch wegzulenken, aber er fuhr fort,
und ſagte, Nein: du mußt mich es izt doch ſagen
laſſen, ſie haben von ihrem kleinen Hund den
Schattenriß genommen, und dann den Hundskopf
in Hut und Zopf und Kleid mit des Lieutenants
ſeinem Profil ſo gleich gemacht als ſie haben koͤn-
nen, und ich weiß nicht, wozu ſie dieſe Bosheit
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B 2
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[19/0037] vor Freuden, beſonders daß der Miniſter dem Vetter noch Du ſage; das haͤtte zu meiner Zeit nicht ſtatt gehabt, ſagte er, wenn einer ſo hoch hinauf geſtiegen, ſo hat er das gegen Niemand mehr gethan. Er haͤtte mir bald ausgeſchrieben, erwiederte Arner, wenn er ſeinen Ton um ſeines Poſtens wil- len geaͤndert haͤtte, ich wuͤrde ihm gewiß kein Wort antworten. Der General wußte vor Freuden nicht, was er machen wollte, und ſagte etlichemal, er muͤſſe izt ſehen, daß er aufrichtig ſey, und er wolle es ihm ſeiner Lebtage nicht vergeſſen. Dann fieng er vor lauter Freude an uͤber Sylvia zu klagen, und ſag- te, er ſey auch nicht mit ihr zufrieden, und ſie mache es ihm auch nicht wie ſie ſollte, er wolle es izt nur ſagen, er wiſſe wohl daß es im Vertrauen ge- redt ſey, ſie haben die vorige Woche auf ihrer Stube etwas gemacht, das ihm gar nicht gefallen habe. Arner fieng an vom Herzog zu reden, um ihn von dieſem Geſpraͤch wegzulenken, aber er fuhr fort, und ſagte, Nein: du mußt mich es izt doch ſagen laſſen, ſie haben von ihrem kleinen Hund den Schattenriß genommen, und dann den Hundskopf in Hut und Zopf und Kleid mit des Lieutenants ſeinem Profil ſo gleich gemacht als ſie haben koͤn- nen, und ich weiß nicht, wozu ſie dieſe Bosheit brauchen wollen. B 2

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 19. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/37>, abgerufen am 21.11.2024.