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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787.

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Izt kamen sie nicht mehr fort in ihrem men-
schenfreundlichen sich selber Weißwaschen. Ihrer
etliche sagten, sie müssen izt schweigen, sie sehen sel-
ber, daß etwas daran wahr sey, wie er es izt sage;
er erwiederte ihnen, er habe es nie anderst gesagt.

Und da Arner bey der tanzenden Jugend sah,
wie ernstlich ihre Aeltern mit dem Lieutenant re-
deten, stund er zu ihnen, und fragte sie, was sie
so Ernsthaftes haben?

Der Lieutenant gab ihm mit einem Wort,
aber freundlich schauend gegen das Volk, einen
Wink, was es antreffe.

Das Gespräch wendete sich liebreich und mit
kurzem dahin, daß der Junker sagte, es werde sich
bald zeigen, ob er ihnen wirklich lieb sey? Er müsse
ihnen selber einen Anlaß dazu machen. Männer
und Weiber fragten ihn dringend, worinn doch?
Und er erwiederte, ich kann euere Haushaltungen
und euer ganzes Wesen nicht in eine Ordnung brin-
gen, daß es auf Kind und Kindskinder in eine Ord-
nung gebracht ist, wenn nicht ein jeder, der in ir-
gend einer Sache, sey es im Ackerbau oder im
Hauswesen, etwas besser versteht als die andern,
mir darinn Hand bietet, die andern darinn auch
in eine bessere Ordnung zu bringen. --

Izt kamen ſie nicht mehr fort in ihrem men-
ſchenfreundlichen ſich ſelber Weißwaſchen. Ihrer
etliche ſagten, ſie muͤſſen izt ſchweigen, ſie ſehen ſel-
ber, daß etwas daran wahr ſey, wie er es izt ſage;
er erwiederte ihnen, er habe es nie anderſt geſagt.

Und da Arner bey der tanzenden Jugend ſah,
wie ernſtlich ihre Aeltern mit dem Lieutenant re-
deten, ſtund er zu ihnen, und fragte ſie, was ſie
ſo Ernſthaftes haben?

Der Lieutenant gab ihm mit einem Wort,
aber freundlich ſchauend gegen das Volk, einen
Wink, was es antreffe.

Das Geſpraͤch wendete ſich liebreich und mit
kurzem dahin, daß der Junker ſagte, es werde ſich
bald zeigen, ob er ihnen wirklich lieb ſey? Er muͤſſe
ihnen ſelber einen Anlaß dazu machen. Maͤnner
und Weiber fragten ihn dringend, worinn doch?
Und er erwiederte, ich kann euere Haushaltungen
und euer ganzes Weſen nicht in eine Ordnung brin-
gen, daß es auf Kind und Kindskinder in eine Ord-
nung gebracht iſt, wenn nicht ein jeder, der in ir-
gend einer Sache, ſey es im Ackerbau oder im
Hausweſen, etwas beſſer verſteht als die andern,
mir darinn Hand bietet, die andern darinn auch
in eine beſſere Ordnung zu bringen. —

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[236/0254] Izt kamen ſie nicht mehr fort in ihrem men- ſchenfreundlichen ſich ſelber Weißwaſchen. Ihrer etliche ſagten, ſie muͤſſen izt ſchweigen, ſie ſehen ſel- ber, daß etwas daran wahr ſey, wie er es izt ſage; er erwiederte ihnen, er habe es nie anderſt geſagt. Und da Arner bey der tanzenden Jugend ſah, wie ernſtlich ihre Aeltern mit dem Lieutenant re- deten, ſtund er zu ihnen, und fragte ſie, was ſie ſo Ernſthaftes haben? Der Lieutenant gab ihm mit einem Wort, aber freundlich ſchauend gegen das Volk, einen Wink, was es antreffe. Das Geſpraͤch wendete ſich liebreich und mit kurzem dahin, daß der Junker ſagte, es werde ſich bald zeigen, ob er ihnen wirklich lieb ſey? Er muͤſſe ihnen ſelber einen Anlaß dazu machen. Maͤnner und Weiber fragten ihn dringend, worinn doch? Und er erwiederte, ich kann euere Haushaltungen und euer ganzes Weſen nicht in eine Ordnung brin- gen, daß es auf Kind und Kindskinder in eine Ord- nung gebracht iſt, wenn nicht ein jeder, der in ir- gend einer Sache, ſey es im Ackerbau oder im Hausweſen, etwas beſſer verſteht als die andern, mir darinn Hand bietet, die andern darinn auch in eine beſſere Ordnung zu bringen. —

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 4. Frankfurt (Main) u. a., 1787, S. 236. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard04_1787/254>, abgerufen am 22.11.2024.