lahm werden? und wenn du dieses findst, so findst du alles, was ich habe sagen wollen.
Solche Blizworte waren freylich für die mei- sten Leuthe zu stark, aber sie zündeten doch Licht an, und sezten hie und da Leuthen darüber den Kopf auf den rechten Flek, die denn weniger Feuer hatten, und stiller und sanfter darüber redten.
Das Eis war so gebrochen, die Angst fiel alle Tag mehr weg, die man ehedem hatte, von diesen Sachen nur zu reden; und so wie die Angst wegfiel, regte sich die Neugier, und trieb selber die alten Großmüttern, wenn ihre Enkel vom Lieutenant heim kamen, und denn von diesen Sachen redten, hinter dem Ofen hervor zu hören, was es denn auch mit dem neuen Wesen seye, von dem man die Zeit her so viel murmle. Und je mehr man so dem Grund der Sachen nachforschte, je heiterer kams na- türlich heraus, es sey einmal nicht so schlimm, und nicht so bös darmit gemeynt, als man im Anfang habe ausstreuen wollen.
Auf der andern Seite aber klagten denn auch viele Leuthe, es sey ein so grosses Uebel, man wisse gar nicht mehr, woran man sich hal- ten kann, und was man glauben soll, weil die Leuthe bald alles und selbst das Wort Gottes der eine so und der andere anderst erkläre.
Viel wußten sich über diesen Einwurf gar
lahm werden? und wenn du dieſes findſt, ſo findſt du alles, was ich habe ſagen wollen.
Solche Blizworte waren freylich fuͤr die mei- ſten Leuthe zu ſtark, aber ſie zuͤndeten doch Licht an, und ſezten hie und da Leuthen daruͤber den Kopf auf den rechten Flek, die denn weniger Feuer hatten, und ſtiller und ſanfter daruͤber redten.
Das Eis war ſo gebrochen, die Angſt fiel alle Tag mehr weg, die man ehedem hatte, von dieſen Sachen nur zu reden; und ſo wie die Angſt wegfiel, regte ſich die Neugier, und trieb ſelber die alten Großmuͤttern, wenn ihre Enkel vom Lieutenant heim kamen, und denn von dieſen Sachen redten, hinter dem Ofen hervor zu hoͤren, was es denn auch mit dem neuen Weſen ſeye, von dem man die Zeit her ſo viel murmle. Und je mehr man ſo dem Grund der Sachen nachforſchte, je heiterer kams na- tuͤrlich heraus, es ſey einmal nicht ſo ſchlimm, und nicht ſo boͤs darmit gemeynt, als man im Anfang habe ausſtreuen wollen.
Auf der andern Seite aber klagten denn auch viele Leuthe, es ſey ein ſo groſſes Uebel, man wiſſe gar nicht mehr, woran man ſich hal- ten kann, und was man glauben ſoll, weil die Leuthe bald alles und ſelbſt das Wort Gottes der eine ſo und der andere anderſt erklaͤre.
Viel wußten ſich uͤber dieſen Einwurf gar
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lahm werden? und wenn du dieſes findſt, ſo<lb/>
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lahm werden? und wenn du dieſes findſt, ſo
findſt du alles, was ich habe ſagen wollen.
Solche Blizworte waren freylich fuͤr die mei-
ſten Leuthe zu ſtark, aber ſie zuͤndeten doch Licht
an, und ſezten hie und da Leuthen daruͤber den
Kopf auf den rechten Flek, die denn weniger
Feuer hatten, und ſtiller und ſanfter daruͤber
redten.
Das Eis war ſo gebrochen, die Angſt fiel
alle Tag mehr weg, die man ehedem hatte,
von dieſen Sachen nur zu reden; und ſo wie
die Angſt wegfiel, regte ſich die Neugier, und
trieb ſelber die alten Großmuͤttern, wenn ihre
Enkel vom Lieutenant heim kamen, und denn
von dieſen Sachen redten, hinter dem Ofen
hervor zu hoͤren, was es denn auch mit dem
neuen Weſen ſeye, von dem man die Zeit her ſo
viel murmle. Und je mehr man ſo dem Grund
der Sachen nachforſchte, je heiterer kams na-
tuͤrlich heraus, es ſey einmal nicht ſo ſchlimm,
und nicht ſo boͤs darmit gemeynt, als man im
Anfang habe ausſtreuen wollen.
Auf der andern Seite aber klagten denn
auch viele Leuthe, es ſey ein ſo groſſes Uebel,
man wiſſe gar nicht mehr, woran man ſich hal-
ten kann, und was man glauben ſoll, weil die
Leuthe bald alles und ſelbſt das Wort Gottes
der eine ſo und der andere anderſt erklaͤre.
Viel wußten ſich uͤber dieſen Einwurf gar
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 344. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/366>, abgerufen am 23.11.2024.
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