wie 1000 gegen eins darauf ankommen, ob er ein ungetadeltes Muster dieser Sitten sey.
Die Erziehung zu den Sitten war also auch ein Hauptstuk seiner Schuleinrichtungen.
Die Schulstube mußte ihm so reinlich seyn, als eine Kirche. Er duldete nicht, daß nur eine Scheibe am Fenster mangle, oder ein Na- gel am Boden nicht recht eingeschlagen seye, vielweniger, daß die Kinder das geringste an Boden werfen, oder während dem Lehrnen es- sen, oder so etwas machten. Es mußte ihm alles wie an der Schnur und bis ans aufste- hen und niedersizen, so in einer Ordnung ge- hen, daß nur keins an das andere anstieß.
Wenns kothig war, mußten sie ihre Schuhe bey der Thüre abstellen, und in den blossen Strümpfen an ihre Tische sizen.
Auch die Röke wann sie kothig waren, muß- ten sie ihm, wo es sich schikte an der Sonne oder am Ofen tröknen und ausreiben.
Er schnitte ihrer vielen mit seinem Scherlj die Nägel selber an den Händen ab, und fast allen Buben die Haare auf dem Kopf in Ord- nung, und allemal wenn eins vom Schreiben zur Arbeit gieng, mußte es zuerst zum Wasch- beken seine Hände zu waschen, auch das Maul mußten sie ihm ausspülen, und zu den Zähnen Sorg tragen, und zum Athem, daß er nicht stin- kend werde. Alles Sachen, von denen sie nur
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wie 1000 gegen eins darauf ankommen, ob er ein ungetadeltes Muſter dieſer Sitten ſey.
Die Erziehung zu den Sitten war alſo auch ein Hauptſtuk ſeiner Schuleinrichtungen.
Die Schulſtube mußte ihm ſo reinlich ſeyn, als eine Kirche. Er duldete nicht, daß nur eine Scheibe am Fenſter mangle, oder ein Na- gel am Boden nicht recht eingeſchlagen ſeye, vielweniger, daß die Kinder das geringſte an Boden werfen, oder waͤhrend dem Lehrnen eſ- ſen, oder ſo etwas machten. Es mußte ihm alles wie an der Schnur und bis ans aufſte- hen und niederſizen, ſo in einer Ordnung ge- hen, daß nur keins an das andere anſtieß.
Wenns kothig war, mußten ſie ihre Schuhe bey der Thuͤre abſtellen, und in den bloſſen Struͤmpfen an ihre Tiſche ſizen.
Auch die Roͤke wann ſie kothig waren, muß- ten ſie ihm, wo es ſich ſchikte an der Sonne oder am Ofen troͤknen und ausreiben.
Er ſchnitte ihrer vielen mit ſeinem Scherlj die Naͤgel ſelber an den Haͤnden ab, und faſt allen Buben die Haare auf dem Kopf in Ord- nung, und allemal wenn eins vom Schreiben zur Arbeit gieng, mußte es zuerſt zum Waſch- beken ſeine Haͤnde zu waſchen, auch das Maul mußten ſie ihm ausſpuͤlen, und zu den Zaͤhnen Sorg tragen, und zum Athem, daß er nicht ſtin- kend werde. Alles Sachen, von denen ſie nur
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wie 1000 gegen eins darauf ankommen, ob er
ein ungetadeltes Muſter dieſer Sitten ſey.
Die Erziehung zu den Sitten war alſo auch
ein Hauptſtuk ſeiner Schuleinrichtungen.
Die Schulſtube mußte ihm ſo reinlich ſeyn,
als eine Kirche. Er duldete nicht, daß nur
eine Scheibe am Fenſter mangle, oder ein Na-
gel am Boden nicht recht eingeſchlagen ſeye,
vielweniger, daß die Kinder das geringſte an
Boden werfen, oder waͤhrend dem Lehrnen eſ-
ſen, oder ſo etwas machten. Es mußte ihm
alles wie an der Schnur und bis ans aufſte-
hen und niederſizen, ſo in einer Ordnung ge-
hen, daß nur keins an das andere anſtieß.
Wenns kothig war, mußten ſie ihre Schuhe
bey der Thuͤre abſtellen, und in den bloſſen
Struͤmpfen an ihre Tiſche ſizen.
Auch die Roͤke wann ſie kothig waren, muß-
ten ſie ihm, wo es ſich ſchikte an der Sonne
oder am Ofen troͤknen und ausreiben.
Er ſchnitte ihrer vielen mit ſeinem Scherlj
die Naͤgel ſelber an den Haͤnden ab, und faſt
allen Buben die Haare auf dem Kopf in Ord-
nung, und allemal wenn eins vom Schreiben
zur Arbeit gieng, mußte es zuerſt zum Waſch-
beken ſeine Haͤnde zu waſchen, auch das Maul
mußten ſie ihm ausſpuͤlen, und zu den Zaͤhnen
Sorg tragen, und zum Athem, daß er nicht ſtin-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 293. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/315>, abgerufen am 23.11.2024.
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