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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785.

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in allem was er in seiner Schul that, und bey-
nahe bey jedem Wort das er darinn redte,
sich fest in Sinn nahm, diesen Umstand, den
die Natur selbst zum Fundament der Erziehung
der Armen und des Landvolks gelegt hat, zu
nuzen und zu brauchen.

Er hielt selbst so viel auf dem Schweiß der
Tagesarbeit, und dem Müde werden, daß er
behauptete, alles was man immer dem Men-
schen beybringen könne, mache ihn nur inso-
weit brauchbar, oder zu einem Mann auf den
und auf dessen Kunst man bauen könne, inso-
fern sein Wissen und seine Kunst auf diesen
Schweiß seiner Lehrzeit gebaut seye; und wo
dieser fehle, seyen die Künste und Wissenschaf-
ten der Menschen wie ein Schaum im Meer,
der oft von weitem wie ein Fels scheine, der aus
dem Abgrund emporsteige, aber verschwinde,
so bald Wind und Wellen an ihn anstossen.

Daher sagte er, müsse bey der Erziehung
des Menschen die ernste und strenge Berufs-
bildung allem Wortunterricht nothwendig vor-
hergehen.

Und genau mit der Berufsbildung verband
er auch die Sittenbildung, und behauptete, die
Sitten eines jeden Stands und Gewerbs, und
auch des Orts und Lands in dem ein Mensch
wohne, seyen für ihn so wichtig, daß sein Glük,
und die Ruh, und der Friede seines Lebens,

in allem was er in ſeiner Schul that, und bey-
nahe bey jedem Wort das er darinn redte,
ſich feſt in Sinn nahm, dieſen Umſtand, den
die Natur ſelbſt zum Fundament der Erziehung
der Armen und des Landvolks gelegt hat, zu
nuzen und zu brauchen.

Er hielt ſelbſt ſo viel auf dem Schweiß der
Tagesarbeit, und dem Muͤde werden, daß er
behauptete, alles was man immer dem Men-
ſchen beybringen koͤnne, mache ihn nur inſo-
weit brauchbar, oder zu einem Mann auf den
und auf deſſen Kunſt man bauen koͤnne, inſo-
fern ſein Wiſſen und ſeine Kunſt auf dieſen
Schweiß ſeiner Lehrzeit gebaut ſeye; und wo
dieſer fehle, ſeyen die Kuͤnſte und Wiſſenſchaf-
ten der Menſchen wie ein Schaum im Meer,
der oft von weitem wie ein Fels ſcheine, der aus
dem Abgrund emporſteige, aber verſchwinde,
ſo bald Wind und Wellen an ihn anſtoſſen.

Daher ſagte er, muͤſſe bey der Erziehung
des Menſchen die ernſte und ſtrenge Berufs-
bildung allem Wortunterricht nothwendig vor-
hergehen.

Und genau mit der Berufsbildung verband
er auch die Sittenbildung, und behauptete, die
Sitten eines jeden Stands und Gewerbs, und
auch des Orts und Lands in dem ein Menſch
wohne, ſeyen fuͤr ihn ſo wichtig, daß ſein Gluͤk,
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[292/0314] in allem was er in ſeiner Schul that, und bey- nahe bey jedem Wort das er darinn redte, ſich feſt in Sinn nahm, dieſen Umſtand, den die Natur ſelbſt zum Fundament der Erziehung der Armen und des Landvolks gelegt hat, zu nuzen und zu brauchen. Er hielt ſelbſt ſo viel auf dem Schweiß der Tagesarbeit, und dem Muͤde werden, daß er behauptete, alles was man immer dem Men- ſchen beybringen koͤnne, mache ihn nur inſo- weit brauchbar, oder zu einem Mann auf den und auf deſſen Kunſt man bauen koͤnne, inſo- fern ſein Wiſſen und ſeine Kunſt auf dieſen Schweiß ſeiner Lehrzeit gebaut ſeye; und wo dieſer fehle, ſeyen die Kuͤnſte und Wiſſenſchaf- ten der Menſchen wie ein Schaum im Meer, der oft von weitem wie ein Fels ſcheine, der aus dem Abgrund emporſteige, aber verſchwinde, ſo bald Wind und Wellen an ihn anſtoſſen. Daher ſagte er, muͤſſe bey der Erziehung des Menſchen die ernſte und ſtrenge Berufs- bildung allem Wortunterricht nothwendig vor- hergehen. Und genau mit der Berufsbildung verband er auch die Sittenbildung, und behauptete, die Sitten eines jeden Stands und Gewerbs, und auch des Orts und Lands in dem ein Menſch wohne, ſeyen fuͤr ihn ſo wichtig, daß ſein Gluͤk, und die Ruh, und der Friede ſeines Lebens,

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Zitationshilfe: [Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 292. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/314>, abgerufen am 27.11.2024.