und der wo sein Maul, und sein Händlj so of- fen hat, und die Finger von einander ist der Andern.
Getroffen sagte die Junkerin. Aber sag mir jezt auch welcher ist in deinen Augen der Schönere?
Der Junker sah sie eine Weile an, und sagte dann, ich könnte es, weiß Gott, nicht sagen, so ungleich sie einander sahen.
Die Junkerin sagte, es gehe ihr eben so.
Und er fieng denn mit den drey Weibern an, und sagte ihnen, sie müssen den Spinnerkin- dern die Kleider, die sie ihnen geliehen, las- sen, und er wolle sie ihnen zahlen.
Das wär bald richtig, sagte die Reinoldin, wenn sie nur unser wären, aber wir haben das meiste entlehnt.
Das Mareylj sezte hinzu, und die so es uns gegeben, förchten sich vor dem Eifer im Dorf, und haben nicht gern, daß es ihnen aus- komme, sie haben sich des Zugs angenommen.
Wenn es so ist, so nehmet dann was ihr entlehnt zurük, aber kaufet ihnen dafür neues, und ich will euch dann das Neue, und was euer ist zahlen, daß ihr zufrieden seyn müsset, sagte der Junker. --
Wir sind sonst zufrieden, sagten die Weiber, und sezten hinzu: nein, was unser ist, müs- set ihr nicht zahlen, ihr müsset uns die Freude lassen, ihnen auch etwas zugeben.
und der wo ſein Maul, und ſein Haͤndlj ſo of- fen hat, und die Finger von einander iſt der Andern.
Getroffen ſagte die Junkerin. Aber ſag mir jezt auch welcher iſt in deinen Augen der Schoͤnere?
Der Junker ſah ſie eine Weile an, und ſagte dann, ich koͤnnte es, weiß Gott, nicht ſagen, ſo ungleich ſie einander ſahen.
Die Junkerin ſagte, es gehe ihr eben ſo.
Und er fieng denn mit den drey Weibern an, und ſagte ihnen, ſie muͤſſen den Spinnerkin- dern die Kleider, die ſie ihnen geliehen, laſ- ſen, und er wolle ſie ihnen zahlen.
Das waͤr bald richtig, ſagte die Reinoldin, wenn ſie nur unſer waͤren, aber wir haben das meiſte entlehnt.
Das Mareylj ſezte hinzu, und die ſo es uns gegeben, foͤrchten ſich vor dem Eifer im Dorf, und haben nicht gern, daß es ihnen aus- komme, ſie haben ſich des Zugs angenommen.
Wenn es ſo iſt, ſo nehmet dann was ihr entlehnt zuruͤk, aber kaufet ihnen dafuͤr neues, und ich will euch dann das Neue, und was euer iſt zahlen, daß ihr zufrieden ſeyn muͤſſet, ſagte der Junker. —
Wir ſind ſonſt zufrieden, ſagten die Weiber, und ſezten hinzu: nein, was unſer iſt, muͤſ- ſet ihr nicht zahlen, ihr muͤſſet uns die Freude laſſen, ihnen auch etwas zugeben.
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und der wo ſein Maul, und ſein Haͤndlj ſo of-
fen hat, und die Finger von einander iſt der
Andern.
Getroffen ſagte die Junkerin. Aber ſag
mir jezt auch welcher iſt in deinen Augen der
Schoͤnere?
Der Junker ſah ſie eine Weile an, und ſagte
dann, ich koͤnnte es, weiß Gott, nicht ſagen,
ſo ungleich ſie einander ſahen.
Die Junkerin ſagte, es gehe ihr eben ſo.
Und er fieng denn mit den drey Weibern an,
und ſagte ihnen, ſie muͤſſen den Spinnerkin-
dern die Kleider, die ſie ihnen geliehen, laſ-
ſen, und er wolle ſie ihnen zahlen.
Das waͤr bald richtig, ſagte die Reinoldin,
wenn ſie nur unſer waͤren, aber wir haben
das meiſte entlehnt.
Das Mareylj ſezte hinzu, und die ſo es
uns gegeben, foͤrchten ſich vor dem Eifer im
Dorf, und haben nicht gern, daß es ihnen aus-
komme, ſie haben ſich des Zugs angenommen.
Wenn es ſo iſt, ſo nehmet dann was ihr
entlehnt zuruͤk, aber kaufet ihnen dafuͤr neues,
und ich will euch dann das Neue, und was
euer iſt zahlen, daß ihr zufrieden ſeyn muͤſſet,
ſagte der Junker. —
Wir ſind ſonſt zufrieden, ſagten die Weiber,
und ſezten hinzu: nein, was unſer iſt, muͤſ-
ſet ihr nicht zahlen, ihr muͤſſet uns die Freude
laſſen, ihnen auch etwas zugeben.
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 264. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/286>, abgerufen am 23.11.2024.
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