Carl. -- Er heißt Jakobli und ist ein schö- ner Bub, -- mit einem glatten weissen Haar, und ein guter Bub, du kannst nicht glauben, wie gut! und wie lieb er mir ist! --
Arner. Aber wem gehört er?
Carl. Er wohnt grad unten am Creuz- brunnen, es sind so drey Tritt vor dem Haus.
Arner. Aber du weissest nicht, wie seine Leuthe heissen?
Carl. Nein: Aber gäll du bist auch morn nicht so gar bös mit ihnen, sie haben jezt schon sint dem Sonntag nichts gethan als wei- nen. --
Arner. Ich will mit allensammen nicht bös seyn, aber du Lieber! Ich muß mit ihnen, wie mit dir, wenn sie sich etwas böses ange- wöhnt, doch auch machen, daß sie es sich wie- der abgewöhnen, und du weist wohl, wie schwer das Abgewöhnen alle Menschen an- kommt, wenn man ihnen nicht den Ernst zeigt.
Carl. Aber gäll! Wenn sie es denn nicht mehr thun, so bist du denn auch wieder gut mit ihnen?
Arner. Ach, -- ich bin so froh, wenn ich kann gut seyn. --
Carl. Ich weiß es wohl, sagte Carl, und entschlief wieder bey diesem Wort.
L 3
Arner. — Das iſt brav Lieber! Wie heißt der Bub?
Carl. — Er heißt Jakobli und iſt ein ſchoͤ- ner Bub, — mit einem glatten weiſſen Haar, und ein guter Bub, du kannſt nicht glauben, wie gut! und wie lieb er mir iſt! —
Arner. Aber wem gehoͤrt er?
Carl. Er wohnt grad unten am Creuz- brunnen, es ſind ſo drey Tritt vor dem Haus.
Arner. Aber du weiſſeſt nicht, wie ſeine Leuthe heiſſen?
Carl. Nein: Aber gaͤll du biſt auch morn nicht ſo gar boͤs mit ihnen, ſie haben jezt ſchon ſint dem Sonntag nichts gethan als wei- nen. —
Arner. Ich will mit allenſammen nicht boͤs ſeyn, aber du Lieber! Ich muß mit ihnen, wie mit dir, wenn ſie ſich etwas boͤſes ange- woͤhnt, doch auch machen, daß ſie es ſich wie- der abgewoͤhnen, und du weiſt wohl, wie ſchwer das Abgewoͤhnen alle Menſchen an- kommt, wenn man ihnen nicht den Ernſt zeigt.
Carl. Aber gaͤll! Wenn ſie es denn nicht mehr thun, ſo biſt du denn auch wieder gut mit ihnen?
Arner. Ach, — ich bin ſo froh, wenn ich kann gut ſeyn. —
Carl. Ich weiß es wohl, ſagte Carl, und entſchlief wieder bey dieſem Wort.
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Arner. — Das iſt brav Lieber! Wie
heißt der Bub?
Carl. — Er heißt Jakobli und iſt ein ſchoͤ-
ner Bub, — mit einem glatten weiſſen Haar,
und ein guter Bub, du kannſt nicht glauben,
wie gut! und wie lieb er mir iſt! —
Arner. Aber wem gehoͤrt er?
Carl. Er wohnt grad unten am Creuz-
brunnen, es ſind ſo drey Tritt vor dem Haus.
Arner. Aber du weiſſeſt nicht, wie ſeine
Leuthe heiſſen?
Carl. Nein: Aber gaͤll du biſt auch morn
nicht ſo gar boͤs mit ihnen, ſie haben jezt ſchon
ſint dem Sonntag nichts gethan als wei-
nen. —
Arner. Ich will mit allenſammen nicht
boͤs ſeyn, aber du Lieber! Ich muß mit ihnen,
wie mit dir, wenn ſie ſich etwas boͤſes ange-
woͤhnt, doch auch machen, daß ſie es ſich wie-
der abgewoͤhnen, und du weiſt wohl, wie
ſchwer das Abgewoͤhnen alle Menſchen an-
kommt, wenn man ihnen nicht den Ernſt zeigt.
Carl. Aber gaͤll! Wenn ſie es denn nicht
mehr thun, ſo biſt du denn auch wieder gut
mit ihnen?
Arner. Ach, — ich bin ſo froh, wenn
ich kann gut ſeyn. —
Carl. Ich weiß es wohl, ſagte Carl, und
entſchlief wieder bey dieſem Wort.
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 165. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/187>, abgerufen am 03.10.2024.
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