weissest du denn gar nicht, was mir bey der schönen Frauen begegnet? Und auf weiters Fragen erklärte er, die schöne Frau, die er meyne, sey Gertrud. Die Meyerin sagte noch einmal, ich weiß kein Wort von allem. Sie ward aber doch roth, so bald er den Nah- men Gertrud nannte.
Er merkte es nicht, und erzählte ihr jezt, was ihm bey ihr begegnet, und was sie und der Junker ihm zugemuthet.
Der Athem tönte der Meyerin, als er das erzählte; aber sie redete lang nicht, besinnte sich. -- Nach einer Weile sagte sie, und da, was hast du ihnen geantwortet?
Du kannst wohl denken, ich hab es ihnen müssen versprechen.
Meyerin. -- Daß du dem Rudj bey mir zum Besten reden wollest?
Vogt. Ich habe wohl müssen.
Meyerin. So, -- aber wie ist dir, was rathest mir jezt?
Vogt. Du fragst mich nicht im Ernst. --
Meyerin. Wohl freylich, frag ich dich im Ernst. --
Vogt. Wenn du mich im Ernst fragst, so weissest du wohl, daß meine Frau und ich, et- was anders als das im Sinn haben.
Meyerin. Ich weiß es gar wohl, ihr ha- bet ja erst gestern davon mit mir geredt, und
weiſſeſt du denn gar nicht, was mir bey der ſchoͤnen Frauen begegnet? Und auf weiters Fragen erklaͤrte er, die ſchoͤne Frau, die er meyne, ſey Gertrud. Die Meyerin ſagte noch einmal, ich weiß kein Wort von allem. Sie ward aber doch roth, ſo bald er den Nah- men Gertrud nannte.
Er merkte es nicht, und erzaͤhlte ihr jezt, was ihm bey ihr begegnet, und was ſie und der Junker ihm zugemuthet.
Der Athem toͤnte der Meyerin, als er das erzaͤhlte; aber ſie redete lang nicht, beſinnte ſich. — Nach einer Weile ſagte ſie, und da, was haſt du ihnen geantwortet?
Du kannſt wohl denken, ich hab es ihnen muͤſſen verſprechen.
Meyerin. — Daß du dem Rudj bey mir zum Beſten reden wolleſt?
Vogt. Ich habe wohl muͤſſen.
Meyerin. So, — aber wie iſt dir, was ratheſt mir jezt?
Vogt. Du fragſt mich nicht im Ernſt. —
Meyerin. Wohl freylich, frag ich dich im Ernſt. —
Vogt. Wenn du mich im Ernſt fragſt, ſo weiſſeſt du wohl, daß meine Frau und ich, et- was anders als das im Sinn haben.
Meyerin. Ich weiß es gar wohl, ihr ha- bet ja erſt geſtern davon mit mir geredt, und
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weiſſeſt du denn gar nicht, was mir bey der
ſchoͤnen Frauen begegnet? Und auf weiters
Fragen erklaͤrte er, die ſchoͤne Frau, die er
meyne, ſey Gertrud. Die Meyerin ſagte
noch einmal, ich weiß kein Wort von allem.
Sie ward aber doch roth, ſo bald er den Nah-
men Gertrud nannte.
Er merkte es nicht, und erzaͤhlte ihr jezt,
was ihm bey ihr begegnet, und was ſie und der
Junker ihm zugemuthet.
Der Athem toͤnte der Meyerin, als er das
erzaͤhlte; aber ſie redete lang nicht, beſinnte
ſich. — Nach einer Weile ſagte ſie, und da,
was haſt du ihnen geantwortet?
Du kannſt wohl denken, ich hab es ihnen
muͤſſen verſprechen.
Meyerin. — Daß du dem Rudj bey mir
zum Beſten reden wolleſt?
Vogt. Ich habe wohl muͤſſen.
Meyerin. So, — aber wie iſt dir, was
ratheſt mir jezt?
Vogt. Du fragſt mich nicht im Ernſt. —
Meyerin. Wohl freylich, frag ich dich im
Ernſt. —
Vogt. Wenn du mich im Ernſt fragſt, ſo
weiſſeſt du wohl, daß meine Frau und ich, et-
was anders als das im Sinn haben.
Meyerin. Ich weiß es gar wohl, ihr ha-
bet ja erſt geſtern davon mit mir geredt, und
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 152. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/174>, abgerufen am 14.10.2024.
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