Es erklärten ihnen viele mit Ernst, daß es seyn könne, und seyn müsse; und die Kinder hien- gen ihnen allenthalben an, und baten, -- und baten, -- sie sollen ihnen doch auch dieses thun. Sie hätten die Kinder lang beten, und lang anhangen lassen, aber sie sahen, daß es ihren Männern Ernst sey, und daß es seyn müsse. Ihrer etliche gaben nach; da etliche nachgaben, folgten bald mehrere, nach der Regel, wann eine Gans gagget, so gagget auch die andere. --
§. 28. Das zweyte Hinderniß der gleichen Sach; der Neid der Reichen. --
Die Freude der Kinder dauerte nicht lang. Ihr Jauchzen und Wesen, that den Bau- rentöchtern in Ohren weh. Ihren Müttern wurmte es nicht minder, daß das Lumpen- volk so juheye, und habe was es nur wolle. Sie murrten unter einander, und hängten die Köpfe.
Das hätten sie wohl mögen, aber des Hügis Weib that mehr. So bald sie vernommen, was das Juheyen in allen Gassen bedeute, so gieng sie in einem Sprung zu ein paar Nachbars- weibern von ihrer Gattung, und sagte, es
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Es erklaͤrten ihnen viele mit Ernſt, daß es ſeyn koͤnne, und ſeyn muͤſſe; und die Kinder hien- gen ihnen allenthalben an, und baten, — und baten, — ſie ſollen ihnen doch auch dieſes thun. Sie haͤtten die Kinder lang beten, und lang anhangen laſſen, aber ſie ſahen, daß es ihren Maͤnnern Ernſt ſey, und daß es ſeyn muͤſſe. Ihrer etliche gaben nach; da etliche nachgaben, folgten bald mehrere, nach der Regel, wann eine Gans gagget, ſo gagget auch die andere. —
§. 28. Das zweyte Hinderniß der gleichen Sach; der Neid der Reichen. —
Die Freude der Kinder dauerte nicht lang. Ihr Jauchzen und Weſen, that den Bau- rentoͤchtern in Ohren weh. Ihren Muͤttern wurmte es nicht minder, daß das Lumpen- volk ſo juheye, und habe was es nur wolle. Sie murrten unter einander, und haͤngten die Koͤpfe.
Das haͤtten ſie wohl moͤgen, aber des Huͤgis Weib that mehr. So bald ſie vernommen, was das Juheyen in allen Gaſſen bedeute, ſo gieng ſie in einem Sprung zu ein paar Nachbars- weibern von ihrer Gattung, und ſagte, es
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Es erklaͤrten ihnen viele mit Ernſt, daß es ſeyn
koͤnne, und ſeyn muͤſſe; und die Kinder hien-
gen ihnen allenthalben an, und baten, —
und baten, — ſie ſollen ihnen doch auch dieſes
thun. Sie haͤtten die Kinder lang beten, und
lang anhangen laſſen, aber ſie ſahen, daß es
ihren Maͤnnern Ernſt ſey, und daß es ſeyn
muͤſſe. Ihrer etliche gaben nach; da etliche
nachgaben, folgten bald mehrere, nach der
Regel, wann eine Gans gagget, ſo gagget auch
die andere. —
§. 28.
Das zweyte Hinderniß der gleichen Sach;
der Neid der Reichen. —
Die Freude der Kinder dauerte nicht lang.
Ihr Jauchzen und Weſen, that den Bau-
rentoͤchtern in Ohren weh. Ihren Muͤttern
wurmte es nicht minder, daß das Lumpen-
volk ſo juheye, und habe was es nur wolle.
Sie murrten unter einander, und haͤngten die
Koͤpfe.
Das haͤtten ſie wohl moͤgen, aber des Huͤgis
Weib that mehr. So bald ſie vernommen, was
das Juheyen in allen Gaſſen bedeute, ſo gieng
ſie in einem Sprung zu ein paar Nachbars-
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 135. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/157>, abgerufen am 12.10.2024.
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