etwas nicht recht lag. Sie stuhnden bey drey, vieren zusammen, verwarfen die Hände, und schüttelten die Köpfe. Es wunderte ihn, was es seye, er winkte dem Untervogt, der bey ih- nen stuhnd, und fragte ihn, was sie haben?
Ha -- sie meynen eben so zehndfreye Aeker würden ihre Töchter auch freuen, und ihnen auch wohl thun, wie den Spinnerkindern, sagte der Untervogt.
Und der Junker: So -- möchten sie das auch noch? haben sie sonst nicht genug?
Sie meynen auch, sagte der Untervogt, sie verdienen es wie die andern, und wenn man die Wahrheit sagen muß, so müssen sie zehen- mal mehr arbeiten, als die andern.
Das ist nur, weil sie hundertmal mehr ver- mögen als die andern, sagte der Junker.
Und es ist so, -- es ist so -- erwiederte der Vogt, fuhr aber doch fort, ihnen das Wort zureden, und sagte, wenns nur nicht der Zehn- den wäre, möchte sonst seyn, was es wollte; aber der Zehnden ist so eine eigentliche Bau- ren Sache, und es sezt den grössesten Verdruß ab, wenn die Baumwollen-Kinder darinn einen Vortheil bekommen. --
Verwundert euch nicht, daß der Untervogt das sagte. Der Hügj hat ihm, da ihm der Jun- ker winkte, zugeruffen, er solle ihms sagen. Dieser aber bedachte sich einen Augenblik und
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etwas nicht recht lag. Sie ſtuhnden bey drey, vieren zuſammen, verwarfen die Haͤnde, und ſchuͤttelten die Koͤpfe. Es wunderte ihn, was es ſeye, er winkte dem Untervogt, der bey ih- nen ſtuhnd, und fragte ihn, was ſie haben?
Ha — ſie meynen eben ſo zehndfreye Aeker wuͤrden ihre Toͤchter auch freuen, und ihnen auch wohl thun, wie den Spinnerkindern, ſagte der Untervogt.
Und der Junker: So — moͤchten ſie das auch noch? haben ſie ſonſt nicht genug?
Sie meynen auch, ſagte der Untervogt, ſie verdienen es wie die andern, und wenn man die Wahrheit ſagen muß, ſo muͤſſen ſie zehen- mal mehr arbeiten, als die andern.
Das iſt nur, weil ſie hundertmal mehr ver- moͤgen als die andern, ſagte der Junker.
Und es iſt ſo, — es iſt ſo — erwiederte der Vogt, fuhr aber doch fort, ihnen das Wort zureden, und ſagte, wenns nur nicht der Zehn- den waͤre, moͤchte ſonſt ſeyn, was es wollte; aber der Zehnden iſt ſo eine eigentliche Bau- ren Sache, und es ſezt den groͤſſeſten Verdruß ab, wenn die Baumwollen-Kinder darinn einen Vortheil bekommen. —
Verwundert euch nicht, daß der Untervogt das ſagte. Der Huͤgj hat ihm, da ihm der Jun- ker winkte, zugeruffen, er ſolle ihms ſagen. Dieſer aber bedachte ſich einen Augenblik und
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etwas nicht recht lag. Sie ſtuhnden bey drey,
vieren zuſammen, verwarfen die Haͤnde, und
ſchuͤttelten die Koͤpfe. Es wunderte ihn, was
es ſeye, er winkte dem Untervogt, der bey ih-
nen ſtuhnd, und fragte ihn, was ſie haben?
Ha — ſie meynen eben ſo zehndfreye Aeker
wuͤrden ihre Toͤchter auch freuen, und ihnen
auch wohl thun, wie den Spinnerkindern,
ſagte der Untervogt.
Und der Junker: So — moͤchten ſie das
auch noch? haben ſie ſonſt nicht genug?
Sie meynen auch, ſagte der Untervogt, ſie
verdienen es wie die andern, und wenn man
die Wahrheit ſagen muß, ſo muͤſſen ſie zehen-
mal mehr arbeiten, als die andern.
Das iſt nur, weil ſie hundertmal mehr ver-
moͤgen als die andern, ſagte der Junker.
Und es iſt ſo, — es iſt ſo — erwiederte
der Vogt, fuhr aber doch fort, ihnen das Wort
zureden, und ſagte, wenns nur nicht der Zehn-
den waͤre, moͤchte ſonſt ſeyn, was es wollte;
aber der Zehnden iſt ſo eine eigentliche Bau-
ren Sache, und es ſezt den groͤſſeſten Verdruß
ab, wenn die Baumwollen-Kinder darinn
einen Vortheil bekommen. —
Verwundert euch nicht, daß der Untervogt
das ſagte. Der Huͤgj hat ihm, da ihm der Jun-
ker winkte, zugeruffen, er ſolle ihms ſagen.
Dieſer aber bedachte ſich einen Augenblik und
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[Pestalozzi, Johann Heinrich]: Lienhard und Gertrud. Bd. 3. Frankfurt (Main) u. a., 1785, S. 117. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard03_1785/139>, abgerufen am 23.11.2024.
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