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Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783.

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"Daß du izt auch den Mantel wieder auf-
wärmst, der mir so wehe that -- antwor-
tete Joosli.

"Man muß halt immer fürchten, so einer
bringe noch andre Leut ins Unglük, und es
ist mir wie vor, es gebe etwas -- sagte die
Frau.

Und Joosli erwiederte: "Du weissest,
wie lange ich dirs zutraute, und wie du mich
dazu gebracht, daß ich dir versprochen, nichts
mehr davon zu reden, und izt fangst du wie-
der damit an, wie wenn du kein gutes Ge-
wissen hättest. --

Jzt heulte die Frau, und sagte: Du weis-
sest doch auch, daß wir Bättler übernacht
hatten, da er weggekommen.

Du hast ja davon angefangen, nicht ich,
sagte der Joosli, du wirst wohl wissen wa-
rum -- und schnurrete aus der Stube.

"Jch will dich zurichten, daß du aussie-
hest, wie eine Nachteule, wenn du mir et-
was ausbringst, sagte die Bethschwester Bar-
bel zu ihrer Dienstmagd und Mithalterin am
verstohlenen Abendtrunk, den sie ihr alle Tag
zwischen Feuer und Licht vom Vogt bringen
mußte. --

"Wenn er auch sagte, daß er alle Wochen
von uns Garn bekommen -- sagte Christofs
Lise zu ihrer Schwester Clara.

"Wir"
C 4

„Daß du izt auch den Mantel wieder auf-
waͤrmſt, der mir ſo wehe that — antwor-
tete Joosli.

„Man muß halt immer fuͤrchten, ſo einer
bringe noch andre Leut ins Ungluͤk, und es
iſt mir wie vor, es gebe etwas — ſagte die
Frau.

Und Joosli erwiederte: „Du weiſſeſt,
wie lange ich dirs zutraute, und wie du mich
dazu gebracht, daß ich dir verſprochen, nichts
mehr davon zu reden, und izt fangſt du wie-
der damit an, wie wenn du kein gutes Ge-
wiſſen haͤtteſt. —

Jzt heulte die Frau, und ſagte: Du weiſ-
ſeſt doch auch, daß wir Baͤttler uͤbernacht
hatten, da er weggekommen.

Du haſt ja davon angefangen, nicht ich,
ſagte der Joosli, du wirſt wohl wiſſen wa-
rum — und ſchnurrete aus der Stube.

„Jch will dich zurichten, daß du ausſie-
heſt, wie eine Nachteule, wenn du mir et-
was ausbringſt, ſagte die Bethſchweſter Bar-
bel zu ihrer Dienſtmagd und Mithalterin am
verſtohlenen Abendtrunk, den ſie ihr alle Tag
zwiſchen Feuer und Licht vom Vogt bringen
mußte. —

„Wenn er auch ſagte, daß er alle Wochen
von uns Garn bekommen — ſagte Chriſtofs
Liſe zu ihrer Schweſter Clara.

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[39/0057] „Daß du izt auch den Mantel wieder auf- waͤrmſt, der mir ſo wehe that — antwor- tete Joosli. „Man muß halt immer fuͤrchten, ſo einer bringe noch andre Leut ins Ungluͤk, und es iſt mir wie vor, es gebe etwas — ſagte die Frau. Und Joosli erwiederte: „Du weiſſeſt, wie lange ich dirs zutraute, und wie du mich dazu gebracht, daß ich dir verſprochen, nichts mehr davon zu reden, und izt fangſt du wie- der damit an, wie wenn du kein gutes Ge- wiſſen haͤtteſt. — Jzt heulte die Frau, und ſagte: Du weiſ- ſeſt doch auch, daß wir Baͤttler uͤbernacht hatten, da er weggekommen. Du haſt ja davon angefangen, nicht ich, ſagte der Joosli, du wirſt wohl wiſſen wa- rum — und ſchnurrete aus der Stube. „Jch will dich zurichten, daß du ausſie- heſt, wie eine Nachteule, wenn du mir et- was ausbringſt, ſagte die Bethſchweſter Bar- bel zu ihrer Dienſtmagd und Mithalterin am verſtohlenen Abendtrunk, den ſie ihr alle Tag zwiſchen Feuer und Licht vom Vogt bringen mußte. — „Wenn er auch ſagte, daß er alle Wochen von uns Garn bekommen — ſagte Chriſtofs Liſe zu ihrer Schweſter Clara. „Wir“ C 4

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Zitationshilfe: Pestalozzi, Johann Heinrich: Lienhard und Gertrud. Bd. 2. Frankfurt (Main) u. a., 1783, S. 39. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/pestalozzi_lienhard02_1783/57>, abgerufen am 23.11.2024.