Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.unten alles einsam ist und man keine Gegen¬ "Nichts (versetzte die Fürstinn) mangelt der "Was wär' es sonst mit Allem (sagt' er). "Albano, (sagte sie) warum muß man sich "Und dort geht Ihrer über die hellen Ber¬ unten alles einſam iſt und man keine Gegen¬ „Nichts (verſetzte die Fürſtinn) mangelt der „Was wär' es ſonſt mit Allem (ſagt' er). „Albano, (ſagte ſie) warum muß man ſich „Und dort geht Ihrer über die hellen Ber¬ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0099" n="87"/> unten alles einſam iſt und man keine Gegen¬<lb/> wart ſieht. Die allen Heldengeiſter können in<lb/> der Leere ihr Weſen treiben und durch ihre al¬<lb/> ten Bogen und Tempel ziehen und oben an<lb/> den Säulen mit dem Epheu ſpielen.“</p><lb/> <p>„Nichts (verſetzte die Fürſtinn) mangelt der<lb/> Pracht als dieſe Kuppel, die wir auf dem Ka¬<lb/> pitolium gar dazu ſähen. Aber nie werd' ich<lb/> dieſe Stelle vergeſſen.“</p><lb/> <p>„Was wär' es ſonſt mit Allem (ſagt' er).<lb/> Ohnehin gehen die flachen Gegenden des Le¬<lb/> bens ohne Merkmal vorüber, aus mancher lan¬<lb/> gen Vergangenheit ſchlägt kein Echo zurück,<lb/> weil kein Berg die breite Fläche ſtöhrt! — Aber<lb/> Rom und dieſe Stunde neben Ihnen leben ewig<lb/> in uns.“</p><lb/> <p>„Albano, (ſagte ſie) warum muß man ſich<lb/> ſo ſpät finden, und ſo früh trennen? Dort geht<lb/> Ihr Weg neben der Tiber her, Gott gebe in<lb/> kein verſchlingendes Meer!“ —</p><lb/> <p>„Und dort geht Ihrer über die hellen Ber¬<lb/> ge (ſagt' er).“ Sie nahm ſeine Hand, denn<lb/> ſein Ton war ſo bewegt und bewegend. Gött¬<lb/> lich leuchtete die Welt von den dunkeln Früh¬<lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [87/0099]
unten alles einſam iſt und man keine Gegen¬
wart ſieht. Die allen Heldengeiſter können in
der Leere ihr Weſen treiben und durch ihre al¬
ten Bogen und Tempel ziehen und oben an
den Säulen mit dem Epheu ſpielen.“
„Nichts (verſetzte die Fürſtinn) mangelt der
Pracht als dieſe Kuppel, die wir auf dem Ka¬
pitolium gar dazu ſähen. Aber nie werd' ich
dieſe Stelle vergeſſen.“
„Was wär' es ſonſt mit Allem (ſagt' er).
Ohnehin gehen die flachen Gegenden des Le¬
bens ohne Merkmal vorüber, aus mancher lan¬
gen Vergangenheit ſchlägt kein Echo zurück,
weil kein Berg die breite Fläche ſtöhrt! — Aber
Rom und dieſe Stunde neben Ihnen leben ewig
in uns.“
„Albano, (ſagte ſie) warum muß man ſich
ſo ſpät finden, und ſo früh trennen? Dort geht
Ihr Weg neben der Tiber her, Gott gebe in
kein verſchlingendes Meer!“ —
„Und dort geht Ihrer über die hellen Ber¬
ge (ſagt' er).“ Sie nahm ſeine Hand, denn
ſein Ton war ſo bewegt und bewegend. Gött¬
lich leuchtete die Welt von den dunkeln Früh¬
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde von OCR-Software automatisch erfasst und anschließend gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien von Muttersprachlern nachkontrolliert. Es wurde gemäß dem DTA-Basisformat in XML/TEI P5 kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |