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Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803.

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nen und beide standen mitten unter ihnen:
"Edle Fürstinn, (sagt' er,) hier entschuldigen
wir uns beide nicht -- Die heilige Stelle nimmt,
wie eine zweite Welt, das Fremdseyn weg --
Idoine ich weiß es, daß Sie mir einst den Frie¬
den gegeben und vor der verborgnen Hülle des
Geistes, in dessen Sinne Sie sprachen, dank'
ich Ihnen hier."

Idoine antwortete: "ich that es, ohne Sie
zu kennen und darum konnt' ich mir den kur¬
zen Gebrauch oder Mißbrauch einer entfliehen¬
den Ähnlichkeit erlauben. Hätt' es von mir ab¬
gehangen, so hätt' ich Sie nie mit einer so
unbedeutenden, wie eine äussere ist, doch so
schmerzlich erinnert. Aber ihr Herz verdient
Ihr Andenken und Ihre Trauer. Man schrieb
mir, Sie wären nicht mehr in Lindenstadt." --
Sie suchte jetzt zum Fortgehen zu eilen. "In
einigen Tagen (antwortete er) werd' ich auch
reisen. Ich suche Trost im Kriege gegen den
Frieden des Grabes und der Wüste, der mein
Leben stille macht." -- "Ernste Thätigkeit, glau¬
ben Sie mir, söhnet zuletzt immer mit dem Le¬
ben aus" sagte Idoine, aber die ruhigen Wor¬

nen und beide ſtanden mitten unter ihnen:
„Edle Fürſtinn, (ſagt' er,) hier entſchuldigen
wir uns beide nicht — Die heilige Stelle nimmt,
wie eine zweite Welt, das Fremdſeyn weg —
Idoine ich weiß es, daß Sie mir einſt den Frie¬
den gegeben und vor der verborgnen Hülle des
Geiſtes, in deſſen Sinne Sie ſprachen, dank'
ich Ihnen hier.“

Idoine antwortete: „ich that es, ohne Sie
zu kennen und darum konnt' ich mir den kur¬
zen Gebrauch oder Mißbrauch einer entfliehen¬
den Ähnlichkeit erlauben. Hätt' es von mir ab¬
gehangen, ſo hätt' ich Sie nie mit einer ſo
unbedeutenden, wie eine äuſſere iſt, doch ſo
ſchmerzlich erinnert. Aber ihr Herz verdient
Ihr Andenken und Ihre Trauer. Man ſchrieb
mir, Sie wären nicht mehr in Lindenſtadt.“ —
Sie ſuchte jetzt zum Fortgehen zu eilen. „In
einigen Tagen (antwortete er) werd' ich auch
reiſen. Ich ſuche Troſt im Kriege gegen den
Frieden des Grabes und der Wüſte, der mein
Leben ſtille macht.“ — „Ernſte Thätigkeit, glau¬
ben Sie mir, ſöhnet zuletzt immer mit dem Le¬
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[491/0503] nen und beide ſtanden mitten unter ihnen: „Edle Fürſtinn, (ſagt' er,) hier entſchuldigen wir uns beide nicht — Die heilige Stelle nimmt, wie eine zweite Welt, das Fremdſeyn weg — Idoine ich weiß es, daß Sie mir einſt den Frie¬ den gegeben und vor der verborgnen Hülle des Geiſtes, in deſſen Sinne Sie ſprachen, dank' ich Ihnen hier.“ Idoine antwortete: „ich that es, ohne Sie zu kennen und darum konnt' ich mir den kur¬ zen Gebrauch oder Mißbrauch einer entfliehen¬ den Ähnlichkeit erlauben. Hätt' es von mir ab¬ gehangen, ſo hätt' ich Sie nie mit einer ſo unbedeutenden, wie eine äuſſere iſt, doch ſo ſchmerzlich erinnert. Aber ihr Herz verdient Ihr Andenken und Ihre Trauer. Man ſchrieb mir, Sie wären nicht mehr in Lindenſtadt.“ — Sie ſuchte jetzt zum Fortgehen zu eilen. „In einigen Tagen (antwortete er) werd' ich auch reiſen. Ich ſuche Troſt im Kriege gegen den Frieden des Grabes und der Wüſte, der mein Leben ſtille macht.“ — „Ernſte Thätigkeit, glau¬ ben Sie mir, ſöhnet zuletzt immer mit dem Le¬ ben aus“ ſagte Idoine, aber die ruhigen Wor¬

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Zitationshilfe: Jean Paul: Titan. Bd. 4. Berlin, 1803, S. 491. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/paul_titan04_1803/503>, abgerufen am 23.11.2024.